Kategorie: Derek Meister

[tthinkttwice-Rezi] Blutebbe von Derek Meister



Titel:
Blutebbe
Autor: Derek Meister
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2017
Format: Klappenbroschur (400 Seiten)
ISBN: 978-3734104787
Preis: 9,99€
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Leseprobe
zum Autor
 

Meine Meinung zum Buch

Henning und Jansen sind zurück und erneut wird es blutig und spannend im kleinen Kaff Valandsiel.
Nachdem ich die ersten beiden Bände der Thrillerserie um die beiden Ermittler gelesen und geliebt habe, war die Vorfreude groß, als ich bei meiner Suche nach Neuerscheinungen auf das Cover von “Blutebbe” gestoßen bin.
Ein wirklich tolles Cover, wie ich finde. Passend zum Genre und zum Inhalt des Buches. Auch der Klappentext klang wieder sehr spannend und ich konnte es kaum erwarten endlich mit dem Buch zu beginnen.
Wie auch in den ersten beiden Bänden fackelt Derek Meister nicht lange und kommt sofort zur Sache. Meine Herren, “Blutebbe” fängt ziemlich heftig an – definitiv nichts für zartbesaitete Menschen.
Ich habe früher King gelesen, blutige und detaillierte Szenen machen mir in Büchern selten etwas aus, das hier war allerdings schon hart an der Grenze.
So rasant und spannend wie es anfing, lies es meiner Meinung nach aber für eine Weile wieder nach. Ich ertappte mich beim Lesen dabei, dass ich über viele, mir unbekannte Begriffe aus dem Segeljargon gestoßen bin und mich leider auch darüber geärgert habe. Normalerweise stören mich einige unbekannte Wörter nicht, weil ich sie dann einfach überlese, bei Interesse nachgucke oder sie sich aus dem Kontext erschließen. Hier hat es mich allerdings gestört, vielleicht, weil es für meinen Geschmack zu viele auf wenig Text waren.
Nachdem ich diese, für mich, schwierigere Passage gemeistert hatte, bin ich dann auch im Buch angekommen und konnte mich wieder am tollen Humor des Autors erfreuen. Dieser hat mir bereits in den ersten beiden Bänden sehr gut gefallen und die spannende Geschichte ein wenig aufgelockert.
In ”Blutebbe” geht es allerdings ernster zu als in den ersten beiden Bänden, was daran liegen mag, dass die Charaktere sich allesamt weiterentwickelt haben und angefangen haben sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Fand ich persönlich sehr gut. Ich mag es sehr, wenn Entwicklung zu sehen ist und die Charaktere von Band zu Band wachsen.
Derek Meister hat es mit seinem Schreibstil und dem Charakteraufbau sogar geschafft, dass ich kurz Mitleid mit dem Täter empfunden habe, da dieser ein wirklich mieses Leben hat. Mitleid mit einem Täter, der gar kein Mitleid verdient hat, da er und seine Taten einfach nur widerlich sind. Das will schon was heißen.
Leider hat das Buch ab einem bestimmten Punkt für mich eine Wendung angenommen, die mir nicht mehr so gut gefallen hat. Es gibt bestimmte No-Gos für mich, die in der Realität genauso Geltung haben wie auch in Büchern oder Filmen und genau so ein No-Go hat der Autor beschrieben und im Laufe der weiteren Handlung immer wieder darauf hingewiesen.
Achtung, kleiner Spoiler! Zum Lesen bitte die freie Fläche markieren.
Eins dieser No-Gos ist es, wenn Tiere misshandelt oder sogar getötet werden. Ganz schlimm wird es, wenn dieses Tier ein über alles geliebtes Familienmitglied geworden ist.
Der Autor hat in “Blutebbe” so ein Tier grausam töten lassen und es für mich zu detailliert geschildert.
Ich kann euch nicht sagen wieso mich das bei Tieren so sehr aufwühlt und mir den Spaß an der Geschichte nimmt, aber genauso grausame Morde an erwachsenen Menschen für mich ok sind, weil sie ja nur Fiktion sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich Tiere als wehrlos empfinde und erwachsene Menschen eben nicht.

Leider hat mir auch das Ende des Buches nicht wirklich gefallen. Im Vergleich dazu plätscherte der größte Teil des Buches nur so dahin und zog sich regelrecht. Denn ich empfand es als sehr hektisch und die Ereignisse haben sich regelrecht überschlagen. Sich überschlagende Ereignisse finde ich für einen rasanten Thriller grundsätzlich klasse, doch hier wirkte es einfach nur gehetzt. Fast so als müsste noch möglichst viel Inhalt in möglichst wenig Text/Seiten verpackt werden.
Das Ende an sich ist halboffen, was mich persönlich nicht stört, da ich mir meinen Teil denken bzw. selbst zusammenreimen kann. Doch durch das Gehetze davor wirkt es fast ein wenig unfertig.

Fazit

Erneut kann Derek Meister mit tollen Schreibstil und gut durchdachten Charakteren punkten. Leider hat er mich ab einem bestimmten Punkt des Buches verloren und das Ende setzte dem Ganzen dann die Krone auf. Sehr schade, denn insgesamt war es wieder eine spannende Jagd nach einem grausamen Mörder, die mir mit einem nicht so hektischen und gehetzten Ende deutlich besser gefallen hätte.
Daher kann ich leider nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben.

 

Wenn ihr Ninas Meinung zu dem Buch lesen wollt, dann klickt hier und schaut, was sie dazu zu sagen hat.
KLICK!

[Rezension] Blutebbe von Derek Meister

Meister_DBlutebbe_JH_3_175181
Titel: Blutebbe
Autor: Derek Meister
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2017
Format: Klappenbroschur (400 Seiten)
ISBN: 978-3734104787
Preis: 9,99€
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Leseprobe
zum Autor

Worum geht es?

Auf einem Geisterschiff im Watt werden die Leichen zweier Frauen gefunden. Sie sind grausam zugerichtet, wie Fische aufgehängt und ausgenommen worden. Ihre Lungen fehlen, und der Mörder hat eine seltsame Rune hinterlassen. Ein Ritualmord? Die Ermittlungen führen Knut und Helen zu einem weiteren Todesfall, der bereits Jahrzehnte zurückliegt. Treibt ihr Täter seitdem unbemerkt an der Küste sein Unwesen? Bevor Knut und Helen die schaurige Wahrheit herausfinden können, werden sie selbst zu Gejagten …Quelle

Meine Meinung zum Buch:

Auf manche Bucherscheinungen freue ich mich wie ein Kind auf Weihnachten. So wie diesmal beim neuen Buch von Derek Meister. Eines meiner Lieblingsermittlerteams, Henning und Jansen in ihrem inzwischen dritten Fall, jagen diesmal einen Mörder, der auf besonders grausame Weise mordet.
Lange bevor ich das Buch endlich in den Händen halten durfte, habe ich schon das Cover im Internet bewundert. Auch diesmal bin ich vom Ergebnis der Illustratoren restlos begeistert. Neben einem sehr ansprechenden Klappentext wurde auch hier wieder mit dunklen Farben, einer aufgewühlten See und ein paar wenigen Lichteffekten wieder eine großartige Kulisse geschaffen, die mein Kopfkino schon im Vorwege ordentlich angeheizt hat.
Wie gewohnt hält sich Autor Derek Meister nicht mit einer langen Einführung auf. Seine Geschichten sind bereits ab dem ersten Kapitel atemraubend und im höchsten Maße spannend. Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Die Beschreibungen sind gut recherchiert und nachvollziehbar. Mit viel Liebe zum Detail werden alle Protagonisten vorgestellt. Nicht nur das Ermittlerteam Henning und Jansen mag ich, auch alle Randfiguren einschließlich des Täters empfinde ich als sehr ausdrucksstark charakterisiert. Fast habe ich mich beim Lesen dabei ertappt, mit dem Täter sogar ein wenig Mitleid zu empfinden, obwohl seine schrecklichen Taten auch durch dessen schlimme private Erlebnisse in keiner Weise gutzuheißen und zu entschuldigen sind.
Durch eine weitere interessante Erzählung, die Licht in das Dunkel von Helens Vergangenheit bringt, kommt noch weitere Spannung in die Geschichte. Nun schaute ich nicht nur Henning und Jansen und dem Täter über die Schulter, sondern habe außerdem noch erfahren, warum Helen in den vergangenen Büchern so heftig reagiert hat, wenn die Sprache auf ihre Vergangenheit gekommen ist.
Auch gut gefallen hat mir, dass Jansens Vater Thor in diesem Buch eine größere Rolle bekommen hat. Auch wenn dies sicher kein einfacher Charakter ist, mochte ich ihn in den letzten Büchern trotzdem irgendwie.
Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und spätestens ab dort war ich so in der Geschichte angekommen, dass es nun nicht mehr möglich war, das Buch beiseite zu legen. Die Seiten flogen nur so dahin und durch die kurzen Kapitel wurde ich immer weiter durch die Spannung getragen. Der Showdown hat mir ebenfalls richtig gut gefallen und die Erzählstränge lösten sich zum Ende perfekt auf. An der ein oder anderen Stelle hätte es für mich noch ein wenig weiter beschrieben werden können. Da wirkte die Erzählung ein kleines bisschen gehetzt. Aber nichtsdestotrotz habe ich genau die Geschichte bekommen, die ich mir zu Beginn gewünscht hatte.
Obwohl die Geschichte zu Ende erzählt wurde, hoffe ich ganz stark auf eine Fortsetzung in Valandsiel, denn ich mag mich weder von Henning und Jansen trennen noch von diesem düsteren Fleck an der Nordsee.
Herzlichen Dank an den Autoren, der mir megaspannende Lesemomente geschenkt hat.

Fazit:

Auch der dritte Fall von Henning und Jansen hat mich wieder begeistert. Ich mag den Schreibstil des Autoren und auch wenn ich teilweise echt geschockt über das Gelesene gewesen bin, hätte ich die Geschichte nicht anders haben wollen. Ich möchte allen Thriller-Fans für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aussprechen und deshalb vergebe ich fünf von fünf Sternen.
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