Titel: Die Zeitagentin – Ein Fall für Peri Reed
Autorin: Kim Harrison
Übersetzerin: Frauke Meier
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 11. April 2016
ISBN: 978-3-453-31730-7
Format: Klappenbroschur (640 Seiten)
Preis: 14,99 Euro
Worum geht’s?
Vierzig Sekunden können den Lauf der Welt verändern
Peri Reed ist jung, sexy und tough. Doch das ist nicht das Beste an ihr! Was sie einzigartig macht, ist ihre Gabe: Peri kann vierzig Sekunden in der Zeit zurückspringen und die Vergangenheit verändern. Ein unschätzbarer Vorteil, wenn man für eine staatliche Geheimorganisation arbeitet, die Jagd auf die gefährlichsten Kriminellen der USA macht. Bis Peri eines Tages der Korruption verdächtigt wird und fliehen muss. Plötzlich zur Staatsfeindin Nummer eins geworden, ist sie fest entschlossen, ihre Unschuld zu beweisen und die Drahtzieher dieser Verschwörung ausfindig zu machen. Doch Peri kann niemandem mehr vertrauen – nicht einmal dem Mann, den sie liebt … (Quelle)
Meine Meinung zum Buch
Wie beginnt man eine Rezension zu einem Buch an dem man viereinhalb Monate gelesen hat? Hmmm… Ok, zugegeben, ich habe nicht nur so lange daran gelesen, weil mir das Buch nicht zugesagt hat, sondern, weil es mit frischem Baby zu Hause tatsächlich eher weniger Gelegenheiten gibt sich in Ruhe hinzusetzen und zu lesen.
”Die Zeitagentin” hat leider auch so lange Kapitel, dass ich nicht mal eben während des Mittagsschlafs meines Kindes zum Buch greifen wollte, da ich ein ganzes Kapitel eh nicht geschafft hätte und ich bin kein großer Fan davon mitten im Kapitel aufzuhören und das Buch beiseite zu packen. Also die Kapitel sind nicht “High Fantasy – lang” und umfassen 50 Seiten und mehr, das nun nicht, aber 20-30 Seiten empfinde ich in diesem Fall durchaus als lang. Wenn ich pro Seite etwa 1,5 Minuten brauche, komme ich auf ca. 30 Minuten bei einer Länge von nur 20 Seiten. Um dies zu schaffen, müsste ich mich, nachdem ich das Tochterkind zu Bett gebracht habe umgehend und ich meine umgehend (ohne Umwege über Toilette, Wasserflasche etc.) an das Buch setzen und super konzentriert (*irone* das fällt einem bei Schlafmangel auch sehr leicht… *ironie off*) lesen, damit ich das Kapitel dann punktgenau beenden kann, bevor es aus dem Babyfon schallt. Ihr merkt…es war etwas schwierig für mich.
Sicherlich hätte ich aber trotz Baby nicht so lange an dem Buch gelesen, wenn es mich von der ersten Seite an gefesselt hätte. Das Buch begann gut. War spannend und flüssig zu lesen, doch nach etwa 50-100 Seiten lies es dann nach. Meiner Meinung nach zog es sich in die Länge und war auch etwas wirr. Zugegeben, vielleicht hätte ich es mit mehr Schlaf nicht als ganz so wirr empfunden, aber zwischenzeitlich hatte ich tatsächlich den Faden verloren, so als würden mir die Informationen von ein paar Seiten fehlen. Dennoch habe ich tapfer weitergelesen und irgendwann wieder ins Buch zurückgefunden. Es ergab dann glücklicherweise auch alles einen Sinn und zu dem Zeitpunkt wurde das Buch dann auch wieder interessanter und ein wenig spannender. Aber so richtig umgehauen hat mich das Buch nicht.
Die Charaktere waren meiner Meinung nach mit zu wenig Tiefe gezeichnet. Ich habe mit keinem einzigen so richtig mitfühlen können. Ich habe tatsächlich nur eine Geschichte gelesen, anstatt sie richtig mitzuleben und mitzufühlen. XY ist angeschossen worden? – Na und. Die Protagonistin hat ernsthafte Probleme? – Da kommt sie auch irgendwie schon wieder raus…
Ich würde nicht behaupten, dass die Geschichte vorhersehbar gewesen ist, aber mich hat es kaum interessiert, wie es weitergeht. Irgendwie ist die Geschichte ja vorangekommen, ob nun das passiert ist, was passiert ist oder die Autorin sich einen anderen Plot ausgedacht hätte, es war mir beim Lesen ehrlich gesagt egal. Vielleicht lag das auch daran, dass mir die Charaktere, samt der Protagonistin nicht wirklich sympathisch waren. Peri Reed befindet sich in Lebensgefahr und muss flüchten? – Aber bitte nicht in ordinärer Kleidung! Da muss erstmal der feinste Zwirn her und natürlich muss man auch alle naslang immer wieder darauf hinweisen, wie gut sich Miss Reed kleidet und wie ihre Figur darin zur Geltung kommt.
Am Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, denn dieser hat mir gut gefallen. Nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht anspruchslos. Ich konnte das Geschriebene gut in Bilder umsetzen, so dass ich mir die Charaktere und auch die Umgebung bildlich gut vorstellen konnte. Auch die Idee an sich hat mir gut gefallen, sonst hätte ich ja auch nicht angefangen das Buch zu lesen. Aber aus den 640 Seiten hätte man ruhig 400 machen können und dadurch mehr Tempo und Spannung reinbringen können.
Fazit
Kim Harrisons “Die Zeitagentin” war leider nicht meins. So gut mir die Idee und der Schreibstil auch gefallen haben, die Umsetzung und die Charaktere haben leider dafür gesorgt, dass ich nur schleppend voran kam und das Buch gar nicht wirklich zur Hand nehmen wollte. Mich hat es nicht wirklich interessiert wie es weitergeht. Nun habe ich das Buch beendet und werde auch die restlichen Bände dieser Reihe nicht lesen.
Von mir gibt es leider keine Leseempfehlung, daher kann ich auch nur knappe 2,5 von 5 Sternen vergeben.