Kategorie: tthinkttwice-Rezi

[tthinkttwice-Rezi] Boy in a White Room von Karl Olsberg

© Loewe Verlag


Worum geht’s?

Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie er hierher kam. Sein einziger Kontakt ist eine computergenerierte Stimme namens Alice, durch die er Zugriff auf das Internet hat. Stück für Stück erschließt sich Manuel online, was mit ihm passiert ist: Bei einem Entführungsversuch wurde er lebensgefährlich verletzt. Doch wie konnte er diesen Anschlag überleben? Ist das alles tatsächlich die Wahrheit? Und wer ist Manuel wirklich? (Quelle) [Anzeige]


Meine Meinung zum Buch

Bevor ihr diese Rezension weiterlest, verweise ich euch schnell nochmal auf die Rezension meines Mannes zu diesem Buch: KLICK!
Da es sich bei meiner Rezension um eine tthinkttwice-Rezi handelt, werde ich Bezug auf den Text meines Mannes nehmen, ihr solltet also vorher seine Rezi gelesen haben, um genau erstehen zu können, worauf ich mich beziehe. 🙂

Ich gehe selten auf die Covergestaltung eines Buches ein, aber da mein Mann dies in seiner Buchbesprechung getan hat und ich das Cover von “Boy in a White Room” sehr gelungen finde, werde ich auch ein paar Worte dazu schreiben.
Ich bin ein Fan des Covers. Es ist schlicht und dennoch fällt es auf. Im Laden hätte ich das Buch definitiv in die Hand genommen. Zu sehen ist erst die Hälfte eines Gesichts und wenn man das Cover aufklappt, sieht man das ganze Gesicht. Außerdem wurde der Buchtitel mit Relieflack gedruckt, so dass das Cover auch zu einem ganz besonderen haptischen Vergnügen wird. Ich mag sowas ja. Zu sehen sind auch viele kleine und größere Kuben (vielleicht sind das Räume?), die meiner Meinung nach perfekt zum Inhalt des Buches passen.

Da mein Mann das Buch ja bereits vor mir gelesen hat und sich unheimlich schwer damit tut nicht über das Gelesene zu reden, wusste ich bereits vorher schon, dass die Identität des Boy in a White Room bereits sehr früh aufgeklärt wird. Das war also keine Überraschung mehr für mich. Vielmehr begriff ich, dass hinter dem Jungen im weißen Raum noch so viel mehr stecken musste und lies mich auf das Abenteuer ein.

Was wie ein leichter und sehr spannender Jugendthriller beginnt, nimmt irgendwann eine Wendung mit der ich im Leben nicht gerechnet hatte. Um meinen Mann zu zitieren:

Andreas Eschbach wird auf dem Backcover zitiert, das Buch hätte einen philosophischen Tiefgang. Wie tief kann es denn gehen, wenn die Sache nach 23 Seiten klar ist? Ich möchte es mal so formulieren… so tief wie ein Kaninchenbau und am Ende wünschtest Du Dir, Du hättest die blaue Pille gewählt.

Ohne den Autor persönlich angreifen zu wollen, habe ich mir tatsächlich zwischendurch die Frage gestellt, was für eine Pille er wohl beim Schreiben des Buches eingeworfen hatte. Um eins klarzustellen: Ich finde das Buch großartig und bin begeistert von der Tiefe, die darin steckt. Nach dem “normalen” Beginn des Buches habe ich einfach nicht mit so etwas völlig – ich nenne es mal – abgespacetem gerechnet. Mein Mann nannte dies liebevoll “Echt jetzt? – Momente” und dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.
Ich habe den Übergang zu dem philosophischen Part des Buches allerdings nicht ganz so gut annehmen können wie mein Mann, daher hat er auch einen halben Stern ehr vergeben als ich.

Karl Olsberg nimmt den Leser mit auf eine Reise ins Wunderland und lässt Decartes mit seinem “Cogito, ergo sum – Ich denke, also bin ich.” neu aufleben.
Meiner Meinung nach ist dieser Teil des Buches wirklich nicht für jedermann gemacht, was auch die gespaltenen Rezensionen zu dem Buch zeigen. Mir jedoch hat die Idee dahinter sehr gut gefallen. Ich habe es lediglich nicht geschafft mich zu 100% auf dieses Gedankenspiel einzulassen.
Auch das Ende wird gespaltene Lager hinterlassen. Die Einen werden es äußerst passend finden, die Anderen werden es hassen. Ich gehöre zu Ersteren, obwohl ich zugeben muss, dass ich mir doch irgendwie schon ein anderes Ende oder zumindest ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.

Fazit

“Boy in a White Room” ist definitiv anders. Es ist leicht und verständlich geschrieben, es ist spannend und gleichzeitig ist es hoch philosophisch. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich persönlich nicht auf die Idee gekommen wäre zu diesem Thema zu philosophieren, obwohl es wirklich sehr naheliegend ist. Ich habe einen spannenden Page-Turner erwartet und noch so viel mehr bekommen.

Ich vergeben gute 4 von 5 Sternen.


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Titel: Boy in a White Room
Reihe: /
Autor*in: Karl Olsberg
Übersetzer*in: /
Verlag: Loewe
Erscheinungsdatum: 11. Oktober 2017
ISBN: 978-3785587805
empfohlenes Lesealter: 14 – 17 Jahre
Format: Taschenbuch (288 Seiten)
Preis: 14,95 Euro

[tthinkttwice-Rezi] Schneezauber–Küss den Schneemann von Hannah Siebern

Gastrezension von siraelia/Solveig

Worum geht’s?

Wir werden in das New York der heutigen Zeit entführt, zu Katie King, die mit ihrer Tochter Phoebe und ihrer Mutter zusammenlebt. Sie arbeitet für einen sehr anspruchsvollen Chef, Leonard Frost, der ihr kaum Zeit für ihr Privatleben, insbesondere für ihre Tochter lässt. Da sie Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes hat (sie ist alleinerziehend und für Mutter und Tochter verantwortlich), lässt sie sich viel – zu viel – gefallen.

Doch eines Tages verändert sich das Machtgefüge zwischen ihr und Mr. Frost elementar. Anders als ihr Chef, nutzt sie diesen Vorteil jedoch nur anfangs aus. Schnell ist sie bereit, dem in Not geratenen zu helfen, wieder im Leben Fuß zu fassen.

Meine Meinung zum Buch

„Schneezauber: Küss den Schneemann“ von Hannah Siebern ist genau das richtige Buch, um sich auf die winterliche Zeit, die jetzt bevorsteht einzustimmen.

Das Buch beginnt mit Stereotypen, die mich ganz kribbelig gemacht haben. Natürlich konnte ich die Darstellung der Protagonistin als verantwortungsbewusste, alleinerziehende Mutter verstehen. Allerdings hat mir ihr untergeordnetes Verhalten nicht gefallen. Zum Glück hat die Autorin schnell eine Wendung eingebaut und den Fokus auf die zwischenmenschliche Entwicklung der beiden Parts und der Suche nach einem Sinn im Leben von Leonard Frost gelegt. Das Ende ist vorhersehbar, dabei herzerwärmend und einfach nur wunderschön.

Die Autorin zeichnet sehr klare, fast etwas überspitzte Charaktere, die eine schwere Lebensphase überstehen und dabei zueinander finden. Mich hat verwundert, dass das Setting der Geschichte in New York angesiedelt wurde. Anfangs hat mich dieser Umstand total verwirrt, da ich mir einen lokaleren Kontext gewünscht hätte. Ich finde es sehr erfrischend, Geschichten zu lesen, die an Orten spielen, die ich kenne oder auch recht einfach bereisen und somit kennenlernen könnte.

Die Geschichte wurde abwechselnd aus Sicht von Katie bzw. von Leonard Frost geschrieben. So konnte man auch mehr über die Beweggründe der jeweiligen Charaktere erfahren. Die Kapitel waren nicht zu lang, sodass der Wechsel und somit eine Fortführung des Plots nicht lange auf sich warten ließ.

Fazit

Das Buch liest sich sehr kurzweilig und zügig. Auch wenn man recht schnell vorhersehen kann, wie sich der Plot entwickelt, sind die Details herzerwärmend und liebevoll dargestellt. Also genau das Richtige für die dunkle Jahreszeit. Wer allerdings eine tiefschürfende Geschichte erwartet, wird von diesem Buch enttäuscht sein.

Da mich das anfängliche Verhalten der weiblichen Schlüsselfigur ziemlich genervt hat (auch wenn einem bewusst ist, warum die Autorin das so schreibt) vergebe ich solide 4 Sterne.

Titel: Schneezauber – Küss den Schneemann
Autor: Hannah Siebern
Verlag: Selfpublished
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2017
ASIN: B075K1ZHV6
Format: eBook & Taschenbuch (203 Seiten)
Preis: 0,99 Euro (eBook Einführungspreis) & 9,99€ (Taschenbuch)

eBook als Rezensionsexemplar für eine Blogtour zur Verfügung gestellt


Miriams Meinung zu Schneezauber – Küss den Schneemann

[Rezension] Das Erwachen von Andreas Brandhorst

Andreas Brandhorst - Das Erwachen

Worum geht’s?

Wann werden die Maschinen uns übertrumpfen und was wird das für unser Leben bedeuten? Der ehemalige Hacker Axel setzt versehentlich ein Computervirus frei, das unzählige der leistungsfähigsten Rechner auf der ganzen Welt vernetzt. Als sich daraufhin auf allen Kontinenten Störfälle häufen und die Infrastruktur zum Erliegen kommt, die Regierungen sich gegenseitig die Schuld geben und die geopolitische Lage immer gefährlicher wird, stößt Axel gemeinsam mit der undurchsichtigen Giselle auf ein Geheimnis, das unsere Welt für immer verändern wird. (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Bereits der Titel – glaubt es oder nicht – kann schon ein Gefühl der Beklemmung auslösen. “Das Erwachen”. Insbesondere für mich war im Nachhinein die Erkenntnis interessant, dass er einen Zeitpunkt markiert und suggeriert, dass ab hier, na sagen wir einmal,”Dinge” passieren. Ist aber nicht so. Mir als Leser ist bereits nach dem Klappentext klar, worauf das Buch hinausläuft und es wird ja auch nicht wirklich ein Geheimnis daraus gemacht:

In den Computernetzen ist etwas erwacht, und es scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein.(Quelle)

Ich war also eher gespannt darauf, wie sich Andreas Brandhorst diesem Thema nähert. Denn Romane mit der Idee von künstlicher Intelligenz – die die Menschheit womöglich übertrumpft – scheinen sich in letzter Zeit zu häufen. In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in diesem Kontext vielleicht nicht überraschend und schlicht Teil unserer Zeitgeschichte. Dennoch – und um endlich auf “Das Erwachen” zu sprechen zu kommen – hier ist kaum etwas wirklich neu. Angefangen bei einer typischen Heldengeschichte, bei der der Protagonist Axel Krohn eher zufällig ins Geschehen gesogen wird, auserkoren, die Welt zu retten. Dass auf dem Weg dorthin diese mehr als aus den Fugen gerät und eine Maschinenintelligenz (um den Begriff der KI nicht überzustrapazieren und den Leser auch auf einen wesentlichen Unterschied hinzuweisen) während ihres Erwachens leider eine Menge Kollateralschäden anrichtet, ist dabei irgendwie nebensächlich.

Den Part fand ich dennoch – vielleicht gerade deswegen – wiederum interessant. Andere Romane, wie z.B. “Blackout” von Marc Elsberg, haben deutlich gemacht, worauf wir uns einstellen dürfen, sollte es zu mehrtägigen Stromausfällen kommen. In “Das Erwachen” treten deutlich mehr solcher und ähnlicher Katastrophen auf und dennoch beeinflusst es das öffentliche Leben kaum mehr, als es heutzutage die eher zu negativ tendierenden Schlagzeilen mitunter eh schon tun.

Geschenkt, denke ich also, und war gespannt darauf, wie mit der Frage nach der Art umgegangen wird, wie eine Maschine denken könnte und was sich für uns Menschen daraus für Konsequenzen ergäben. In der allgemeinen Literatur werden oft Szenarien skizziert, in denen Maschinen die Menschen als Problem identifizieren und kurzerhand auslöschen – naja, oder halt versklaven. Matrix lässt grüßen. In “Das Erwachen” aber gelingt es der Maschinenintelligenz in kürzester Zeit sich auf ein Denkmodell hin zu entwickeln, dass sich seltsam vertraut anfühlt und gleichzeitig abstrus weltfremd, um dann in einem Höhepunkt zu münden, der mich persönlich nicht überzeugt hat.

Meiner Meinung nach ist “Das Erwachen” genau richtig geschrieben für Leser, die sich mit dem Thema bisher wenig auskennen und sich von einem gut strukturierten und spannenden Cyberthriller unterhalten lassen möchten. Das schafft der Roman spielend und er erweist sich auch als echter Pageturner! Dass wir als Leser die Handlung aus verschiedenen Perspektiven verfolgen dürfen, hat mir sehr gefallen und die Gestaltung der unterschiedlichen Charaktere empfinde ich als sehr gelungen und vor allem: Glaubhaft. Auch die ein oder andere Konsequenz des “Erwachens” einer echten Maschinenintelligenz fand ich interessant. Einzig der Sinn einer Nebenhandlung, die auf einem Raumschiff spielt, das die Erde in Richtung Mars geschickt hat, ergibt sich mir nicht. Während ich diesen Plot zunächst als superspannend empfand und mich immer wieder gefreut habe, wenn in einem neuen Abschnitt die Handlung wieder einmal kurz zur Discovery sprang, ließ mich der Ausgang des Buches eher mit dem Gefühl zurück, dass “Das Erwachen” auch ohne diesen Ausblick funktioniert hätte. Einen Mehrwert hat das Thema irgendwie nicht beizutragen vermocht.

Fazit

Zusammengefasst ist es so, dass Bücher, die sich mit einem bestimmten Subgenre befassen, schnell in eine direkte Konkurrenz zu ähnlichen Büchern begeben und es dabei schwer haben können, in ihren eigenen Details hervorzustechen. Weder das Treiben der sogenannten Hacker noch das Verhalten der Maschinenintelligenz und die sich zum Ende daraus entwickelnden Konsequenzen, konnten mich überzeugen. Was bleibt, ist für mich ein guter Cyberthriller mit hohem Tempo, der sich an einem modernen Trendthema orientiert, dabei Charaktere unserer Zeit einbezieht und einmal mehr versucht, dem Leser beizubringen, wovor nicht zuletzt Stephen Hawking und Elon Musk eindringlich warnen: Da könnte etwas kommen, was wir nicht verstehen und möglicherweise ist es mächtiger als wir und vielleicht ist es uns gegenüber nicht wohlgesonnen. Tja, das traf auch auf die Europäer aus Sicht der Atzeken zu. Der Rest ist Geschichte.

Da mich das Buch dennoch sehr gut unterhalten hat und ich es auf jeden Fall Lesern empfehlen kann, die in diesem Subgenre vielleicht noch nicht so viele Bücher kennen, bekommt “Das Erwachen” von mir gute 3,5 Sterne.

P.S.: Da meine Frau das Buch ebenfalls liest, seid gespannt auf ihre Rezension. Ich auf jeden Fall bin es – denn sie ist noch nicht durch damit. In mindestens einem Thema gehen unsere Meinung auf jeden Fall auseinander…

Titel: Das Erwachen
Autor: Andreas Brandhorst
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 02. Oktober 2017
ISBN: 978-3-492-06080-6
Format: Klappenbroschur (736 Seiten)
Preis: 16,99€

Rezensionsexemplar

[Rezension] Schneezauber–Küss den Schneemann von Hannah Siebern

Schneezauber-romantisches-Wintermärchen

Worum geht’s?

Katies Chef Leonard Frost macht seinem Namen alle Ehre. Er ist kalt wie Eis, hart wie Stahl und lässt jede Fröhlichkeit um sich herum erstarren. Als seine persönliche Assistentin ist Katie seinen Launen gnadenlos ausgeliefert und hat kaum Zeit für ihre kleine Tochter.

Nach einer Auseinandersetzung muss Katie um ihren Job bangen, doch kurz darauf taucht ein Mann in ihrem Garten auf, der behauptet, ihr Boss zu sein. Allerdings besteht er nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Schnee!
Angeblich wurde er verwandelt, weil in seinem Herzen keine Wärme ist und Katie soll ihm dabei helfen, das zu ändern.

Doch wie erwärmt man das Herz eines Schneemanns, ohne ihn damit zum Schmelzen zu bringen?

Ein modernes Wintermärchen (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Ich liebe winterliche Geschichten, genau so sehr wie ich auch Weihnachten liebe. Bevor unsere Tochter auf der Welt war, habe ich die Zeit vor und an Weihnachten regelmäßig mit Filmmarathons rund um Geschichten, wie Hannah Siebern sie hier in “Schneezauber” beschreibt, verbracht.
Daher war mir aber auch klar, dass ich mir dieses Buch auf jeden Fall näher anschauen wollte.

Katies Chef, Leonard Frost, ist kein angenehmer Geselle. Er lässt seine Mitarbeiterin massig Überstunden schieben, an den Wochenenden arbeiten und fordert von ihr, immer erreichbar zu sein. Katie braucht den Job, daher lässt sie, zum Leidwesen ihrer Tochter, diese Schikane über sich ergehen.
Doch eines Tages geht ihr Chef einen Schritt zu weit und Katie gibt ihm Kontra. Daraufhin ist ihr Job in Gefahr. Doch als einen Tag später plötzlich ein Mann aus Schnee in ihrem Garten auftaucht und sie um Hilfe bittet, ändert sich die Lage. Denn dieser “Schneemann” behauptet ihr Boss zu sein, der zu Schnee verwandet wurde, weil er keine Wärme in seinem Herzen hat. Katie soll ihm nun dabei helfen dies zu ändern.

Die Schwierigkeit, wenn man Unmengen an Weihnachtsfilmen gesehen hat, ist, dass man auch ziemlich viele Stories und Ideen kennt. Daher war mir auch der Plot von “Schneezauber” nicht ganz neu und in einigen Teilen vorhersehbar.
Das macht aber nichts. Die Geschichte um Katie und ihren Boss ist wirklich süß und – passend zur Thematik – auch ergreifend.
Hannah Sieberns Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Ein prima Geschichte für Zwischendurch, die sich schnell lesen lässt, einen emotional abholt und trotzdem nicht überfordert.

Da es sich bei “Schneezauber – Küss den Schneemann” um eine Novelle handelt, fehlte mir ein wenig die Tiefe in den Charakteren und in der Story. Es hätte ein paar Seiten mehr gebraucht, um mich so richtig gefangen zu nehmen. Bei der Thematik wären in einem Buch, das sich mehr Zeit für den Aufbau der Charaktere lässt, ganz sicher Tränen geflossen. Hier blieben meine Augen trocken.

Es wird übrigens auch nicht mit Klischees gespart, aber das gehört sich für eine winterliche Geschichte einfach, daher stellten sie für mich keinen Störfaktor dar.

Fazit

“Schneezauber – Küss den Schneemann” ist eine gut geschriebene Novelle, die mich bereits ein wenig in weihnachtliche Stimmung versetzt hat. Das Thema war nicht unbedingt neu für mich, aber das hat mich nicht gestört.
Die Geschichte lies sich gut und leicht lesen und passte wunderbar dafür, sie an einem Wochenende – gemütlich in einer Decke eingekuschelt – zu beenden.

Titel: Schneezauber – Küss den Schneemann
Autor: Hannah Siebern
Verlag: Selfpublished
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2017
ASIN: B075K1ZHV6
Format: eBook & Taschenbuch (203 Seiten)
Preis: 0,99 Euro (eBook Einführungspreis) & 9,99€ (Taschenbuch)

eBook als Rezensionsexemplar für eine Blogtour zur Verfügung gestellt

[tthinkttwice-Rezi] Blutebbe von Derek Meister



Titel:
Blutebbe
Autor: Derek Meister
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 17. Juni 2017
Format: Klappenbroschur (400 Seiten)
ISBN: 978-3734104787
Preis: 9,99€
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Leseprobe
zum Autor
 

Meine Meinung zum Buch

Henning und Jansen sind zurück und erneut wird es blutig und spannend im kleinen Kaff Valandsiel.
Nachdem ich die ersten beiden Bände der Thrillerserie um die beiden Ermittler gelesen und geliebt habe, war die Vorfreude groß, als ich bei meiner Suche nach Neuerscheinungen auf das Cover von “Blutebbe” gestoßen bin.
Ein wirklich tolles Cover, wie ich finde. Passend zum Genre und zum Inhalt des Buches. Auch der Klappentext klang wieder sehr spannend und ich konnte es kaum erwarten endlich mit dem Buch zu beginnen.
Wie auch in den ersten beiden Bänden fackelt Derek Meister nicht lange und kommt sofort zur Sache. Meine Herren, “Blutebbe” fängt ziemlich heftig an – definitiv nichts für zartbesaitete Menschen.
Ich habe früher King gelesen, blutige und detaillierte Szenen machen mir in Büchern selten etwas aus, das hier war allerdings schon hart an der Grenze.
So rasant und spannend wie es anfing, lies es meiner Meinung nach aber für eine Weile wieder nach. Ich ertappte mich beim Lesen dabei, dass ich über viele, mir unbekannte Begriffe aus dem Segeljargon gestoßen bin und mich leider auch darüber geärgert habe. Normalerweise stören mich einige unbekannte Wörter nicht, weil ich sie dann einfach überlese, bei Interesse nachgucke oder sie sich aus dem Kontext erschließen. Hier hat es mich allerdings gestört, vielleicht, weil es für meinen Geschmack zu viele auf wenig Text waren.
Nachdem ich diese, für mich, schwierigere Passage gemeistert hatte, bin ich dann auch im Buch angekommen und konnte mich wieder am tollen Humor des Autors erfreuen. Dieser hat mir bereits in den ersten beiden Bänden sehr gut gefallen und die spannende Geschichte ein wenig aufgelockert.
In ”Blutebbe” geht es allerdings ernster zu als in den ersten beiden Bänden, was daran liegen mag, dass die Charaktere sich allesamt weiterentwickelt haben und angefangen haben sich mit ihrer Vergangenheit zu beschäftigen. Fand ich persönlich sehr gut. Ich mag es sehr, wenn Entwicklung zu sehen ist und die Charaktere von Band zu Band wachsen.
Derek Meister hat es mit seinem Schreibstil und dem Charakteraufbau sogar geschafft, dass ich kurz Mitleid mit dem Täter empfunden habe, da dieser ein wirklich mieses Leben hat. Mitleid mit einem Täter, der gar kein Mitleid verdient hat, da er und seine Taten einfach nur widerlich sind. Das will schon was heißen.
Leider hat das Buch ab einem bestimmten Punkt für mich eine Wendung angenommen, die mir nicht mehr so gut gefallen hat. Es gibt bestimmte No-Gos für mich, die in der Realität genauso Geltung haben wie auch in Büchern oder Filmen und genau so ein No-Go hat der Autor beschrieben und im Laufe der weiteren Handlung immer wieder darauf hingewiesen.
Achtung, kleiner Spoiler! Zum Lesen bitte die freie Fläche markieren.
Eins dieser No-Gos ist es, wenn Tiere misshandelt oder sogar getötet werden. Ganz schlimm wird es, wenn dieses Tier ein über alles geliebtes Familienmitglied geworden ist.
Der Autor hat in “Blutebbe” so ein Tier grausam töten lassen und es für mich zu detailliert geschildert.
Ich kann euch nicht sagen wieso mich das bei Tieren so sehr aufwühlt und mir den Spaß an der Geschichte nimmt, aber genauso grausame Morde an erwachsenen Menschen für mich ok sind, weil sie ja nur Fiktion sind. Vielleicht liegt es daran, dass ich Tiere als wehrlos empfinde und erwachsene Menschen eben nicht.

Leider hat mir auch das Ende des Buches nicht wirklich gefallen. Im Vergleich dazu plätscherte der größte Teil des Buches nur so dahin und zog sich regelrecht. Denn ich empfand es als sehr hektisch und die Ereignisse haben sich regelrecht überschlagen. Sich überschlagende Ereignisse finde ich für einen rasanten Thriller grundsätzlich klasse, doch hier wirkte es einfach nur gehetzt. Fast so als müsste noch möglichst viel Inhalt in möglichst wenig Text/Seiten verpackt werden.
Das Ende an sich ist halboffen, was mich persönlich nicht stört, da ich mir meinen Teil denken bzw. selbst zusammenreimen kann. Doch durch das Gehetze davor wirkt es fast ein wenig unfertig.

Fazit

Erneut kann Derek Meister mit tollen Schreibstil und gut durchdachten Charakteren punkten. Leider hat er mich ab einem bestimmten Punkt des Buches verloren und das Ende setzte dem Ganzen dann die Krone auf. Sehr schade, denn insgesamt war es wieder eine spannende Jagd nach einem grausamen Mörder, die mir mit einem nicht so hektischen und gehetzten Ende deutlich besser gefallen hätte.
Daher kann ich leider nur knappe 3 von 5 Sternen vergeben.

 

Wenn ihr Ninas Meinung zu dem Buch lesen wollt, dann klickt hier und schaut, was sie dazu zu sagen hat.
KLICK!

[tthinkttwice-Rezi] Die Doppel-Kekse 2: Chaos hoch zwei mit Papagei von Patricia Schröder


Titel:
Die Doppel-Kekse: Chaos hoch zwei mit Papagei
Autor: Patricia Schröder
Verlag: Planet! im Thienemann-Esslinger Verlag
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2017
Format: Hardcover (224 Seiten)
ISBN: 978-3522505130
Preis:  9,99€

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Meine Meinung zum Buch

Die Doppel-Kekse sind wieder da! Kinderbücher lese ich (noch) relativ selten, aber wenn alle Kinderbücher wie die Doppel-Kekse wären, würde ich ganz sicher jetzt schon häufiger welche lesen.
Nachdem mir Band 1 schon so gut gefallen hat, war es natürlich klar, dass ich bei Band 2 auch wieder mit dabei sein muss.

Das Cover ist wieder genauso schön gestaltet wie es bereits beim ersten Band der Fall war. So sieht man gleich, dass die Bücher zur einer Reihe gehören, was mir persönlich sehr gut gefällt. Ich habe es gerne einheitlich, besonders bei Büchern. Allerdings besteht auch leichte Verwechslungsgefahr, denn man muss in der Buchhandlung schon genau hingucken, um den richtigen Band zu erwischen. Also im Zweifelsfall einfach beide Bände kaufen. 😉

“Chaos hoch zwei mit Papagei” fängt mit einer kleinen “Wiederholung” in Form einer Liste an, die die Erinnerung an Band 1 prima auffrischt und all denjenigen, die den ersten Band noch nicht gelesen haben, einen einfacheren Einstieg in diese Geschichte ermöglicht.
Ich bin ja großer Fan solcher Stilmittel, wie handgeschriebene Listen/Zeilen und kleine Bildchen in Büchern. Sie lockern das Buch optisch so schön auf.

Patricia Schröders Schreibstil ist gewohnt locker, flüssig und humorvoll, so dass ich das Buch mit vielen Schmunzlern im Gesicht und einigen ausgewachsenen Lachern zügig lesen konnte.
Auch wenn das Buch mich sehr gut unterhalten hat, freut es mich dennoch sehr, dass neben der locker leichten Unterhaltung auch ernstere Themen, wie beispielweise Mobbing oder auch die erste Liebe angesprochen werden. Beim Thema Mobbing hätte ich mir allerdings noch zwei, drei Seiten mehr Inhalt dazu gewünscht, damit es nicht ganz so schnell wieder untergeht.

Trotz dieses kleinen Kritikpunktes hat mir das Buch rundum gefallen. Die Charaktere sind toll authentisch gezeichnet und ich habe mit ihnen sympathisiert oder eben auch nicht. Die Geschichte ist gut durchdacht und schließt den ersten Band wunderbar ab. Doch auch, wenn nun keine Fragen mehr offen bleiben, würde ich mir einen dritten Band der Doppel-Kekse wünschen, um die beiden liebenswerten Zwillinge weiter begleiten zu dürfen.

Fazit

Band 2 der Doppel-Kekse hat mir genauso gut gefallen wie der erste Band, wenn nicht sogar ein kleines bisschen besser. Trotz meines kleinen Kritikpunktes kann ich einfach kein Pünktchen abziehen und empfehle dieses tolle Kinderbuch mit 5 von 5 Sternen gerne allen interessierten Lesern ab 10 Jahren gerne weiter.

[tthinkttwice-Rezi] Mamaglück – Kleine Schätze im Alltagstrubel von Christina Herr

 

Titel: Mamaglück – Kleine Schätze im Alltagstrubel
Autorin: Christina Herr
Verlag: Neukirchener Aussaat
Erscheinungsdatum: 13. März 2017
ISBN: 978-3761563908
Format: Hardcover (128 Seiten)
Preis: 12,99€

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Worum geht’s?

Die pure Wertschätzung für Mütter

Mutter zu sein ist ein Abenteuer – aufregend, überraschend und voller schöner, unvergesslicher Momente. Es ist herausfordernd und beglückend zugleich.
Dieses Buch nimmt Sie mit auf die Abenteuerreise durch den Mama-Alltag. Es steckt voller ermutigender Geschichten, Zitate und Gedichte, voller Denkanstöße und Gebete, die rund ums „Mama-Sein“ kreisen. Denn wenn das auch manchmal im Trubel und den Herausforderungen des Alltags ein wenig unterzugehen scheint: Mütter sind unersetzlich und vollbringen tagtäglich Beachtliches! Dazu gehört aber auch, dass sie ihr Mama-Sein genießen, ohne ihre eigene Persönlichkeit und ihre Bedürfnisse aus den Augen zu verlieren. Hier verschafft das Buch wohltuende Atempausen. (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Wer selber Mama ist, weiß, dass es einfach nur toll ist, aber auch unfassbar anstrengend sein kann. Seine Kinder aufwachsen zu sehen, mit ihnen alles (neu) zu entdecken, mit ihnen zu lachen, aber auch zu weinen und zu bangen – das alles gehört dazu.
Ich selber bin jetzt bald seit einem Jahr Mutter und habe vorher als Erzieherin gearbeitet. Ich hatte schon eine leichte Ahnung, wie es ist Kinder beim Aufwachsen zu unterstützen, aber erst seitdem ich selber Mutter bin, weiß ich was alles dazu gehört und wie emotional und auch körperlich anstrengend es sein kann. Ich weiß aber auch, wie unglaublich schön es sich anfühlt das eigene Kind dabei zu beobachten, wie es die Welt entdeckt, laufend neue Dinge lernt und einen anguckt und ganz klar “Mama” artikuliert und dabei mich meint und nicht den nächsten Baum an der Straßenecke.
Ich glaube sagen zu können, dass Nichts schöner, aber auch Nichts anstrengender ist als Mama zu sein.

Mütter erleben zum Glück immer mehr Wertschätzung für ihr Tun und ihre Arbeit. Zu dieser Wertschätzung zählt auch dieses kleine Büchlein von Christina Herr. Selber Mutter eines Sohnes weiß sie wovon sie spricht.

Als ich das Buch das erste Mal in Händen hielt, war ich ganz begeistert von seiner Aufmachung. Das Cover finde ich einfach nur niedlich und auch innen im Buch ist es wunderschön gestaltet. Viele tolle Bilder, schöne und rührende Zitate und Gedichte, Gebete und noch so vieles mehr. Das Buch besitzt sogar ein Lesebändchen und im Buch findet sich eine ganz tolle Postkarte. Ich kann es gar nicht richtig beschreiben, ihr müsst dieses Buch auf jeden Fall mal in die Hand nehmen und es euch selber anschauen. Es ist ein kleines Schmuckstück.

Ich selber habe das Buch von vorne nach hinten in mehreren Tagen durchgelesen. Dies habe ich so nur getan, um es besser rezensieren zu können. Denn ich finde, dieses Buch sollte immer dann zur Hand genommen werden, wenn man Kraft tanken und mal durchatmen möchte. Auch dann, wenn man als Mama wieder einmal daran zweifelt eine gute Mutter zu sein. Und keine gute Mutter kann mir erzählen, dass sie selber nicht schon mehrmals daran gezweifelt hat.
Ich habe es zwar Seite für Seite nacheinander gelesen, aber man kann dieses Buch an egal welcher Stelle aufschlagen und ein wenig darin blättern und lesen. Überall finden sich wunderschöne und aufbauende Texte.

Meiner Meinung nach ist dieses kleine Büchlein ein ganz tolles Geschenk für alle Mütter da draußen. Hätte ich dieses Buch zur Geburt meiner Tochter oder zum Muttertag geschenkt bekommen, hätte ich mich sehr darüber gefreut.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass Mütter, die schon länger diese Rolle bekleiden als ich, sich noch mehr darüber freuen und sich auch häufiger in den Texten wiedererkennen, als ich es getan habe.

Fazit

Christina Herr ist mit ihrem Buch “Mamaglück” wirklich ein kleines Schmuckstück gelungen, das auf keinen Fall im Regal einer Mutter fehlen darf. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich es immer mal wieder zur Hand nehmen werde, sollte ich mal wieder an mir als Mutter zweifeln oder so geschafft sein, dass ich dringend Aufmunterung brauche.

Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und damit eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

 

Hier könnt ihr Ninas Meinung zu dem Buch lesen:

[Rezension] Mamaglück- Kleine Schätze im Alltagstrubel von Christina Herr

[tthinkttwice-Rezi] Der Jungfrauenmacher von Derek Meister


 
Titel: Der Jungfrauenmacher
AutorIn: Derek Meister
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2015
Format: Taschenbuch (413 Seiten)
ISBN: 978-3-7341-0060-4
Preis: 9,99€
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Leseprobe
 
 

Worum geht’s?

Valandsiel ist ein beschauliches kleines Örtchen an der Nordsee. Normalerweise hat die Polizei hier vor Ort keine Mordfälle zu lösen. Doch als eines Tages plötzlich zwei Leichen angeschwemmt werden, wird der noch recht unerfahrene Polizeichef Knut Jansen auf eine harte Probe gestellt.
Die beiden toten Frauen sehen aus wie Meerjungfrauen. Die Beine sind aneinandergenäht und am Hals gibt es Schnitte, die aussehen wie Kiemen. Die beiden Leichen scheinen im Zusammenhang zu stehen.
Zusammen mit der ehemaligen Profilerin des FBIs, Helen Henning, macht sich Jansen auf die Spur des Mörders. Können sie ihn schnappen bevor es ein neues Opfer gibt und sie selber in Gefahr geraten?

Meine Meinung zum Buch

Leider habe ich gefühlte Ewigkeiten gebraucht, um dieses Buch zu beenden, was aber überhaupt nicht an dem Buch lag, sondern an einer generellen Leseunlust. Sehr schade daran ist, dass das Buch diese Verzögerung und diese Unlust gar nicht verdient hat, denn es handelt sich um einen guten Thriller, der mich bis kurz vor Ende nicht einmal ahnen ließ, wer der Mörder sein könnte.
Derek Meister hat einen sehr angenehmen und leicht zu lesenden Schreibstil. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden und war von der ersten Seite an Teil der Geschichte. Er beschreibt recht plastisch, so dass das Kopfkino des Lesers angekurbelt wird, zum Glück aber nicht so plastisch, dass mir beim Lesen und den Beschreibungen der Leichen und den Phantasien des Mörders schlecht wurde.
Der Autor erzählt aus mehreren Perspektiven. Zum einen wären da Knut Jansens Sicht und die des Mörders. Zwischendrin gewährt er aber auch Einblicke in die Köpfe der Nebencharaktere, besonders dem von Helen Henning. Diese Perspektivwechsel haben mir keine Schwierigkeiten bereitet, da immer klar war, wen wir gerade begleiten.
Die Charaktere waren insgesamt recht gut ausgearbeitet, doch ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Gerade die doch recht tragische Geschichte von Helen Henning ist mir etwas zu kurz gekommen. Meiner Meinung nach sind zu viele kleinere, teils psychologische Themen angesprochen, aber nicht zu meiner Zufriedenheit aufgeklärt worden. Beispielsweise die Beziehung von Jansen zu seinem Vater oder die Erlebnisse Hennings, die sie zu einer Ex-Profilerin des FBIs gemacht haben. Ich mag Hintergründe und hier hätte ich sie gerne weiter beleuchtet gehabt. Ich mag es einfach, wenn ich die Charaktere verstehe, wenn sie mir nahe kommen und gerade bei einem Thriller, finde ich es äußert wichtig den Täter bzw. Mörder auf eine Art und Weise zu beleuchten, dass ich einfach nur noch Abscheu empfinde. Hier habe ich durchaus Abscheu empfunden, aber es hätte noch etwas mehr sein können.
Die Kapitel des Jungfrauenmachers waren angenehm kurz, so dass ein schnelles Vorankommen gegeben war – hätte ich nicht so eine furchtbare Leseflaute gehabt. Gerade bei Thrillern finde ich es so wichtig, dass die Spannungskurve hochgehalten wird und im besten Fall permanent gesteigert wird. Da kommen die kurzen Kapitel gerade recht.
Spannend war der Thriller auf jeden Fall, ich hätte es nur gerne mehr genossen. Aber da können nun Autor und Buch nichts dafür, dass ich nur häppchenweise gelesen habe.

Fazit

Insgesamt hat mir “Der Jungfrauenmacher” gut gefallen. Nach langer Zeit habe ich mal wieder einen Thriller in der Hand gehabt (keinen Jugendthriller), der mich nicht gelangweilt hat oder wo ich den Täter schon viel zu früh kannte.
Wer gerne ein spannendes Buch mit Nordseeflair lesen möchte, der ist mit dem Jungfrauenmacher gut bedient. Von mir gibt es knappe 4 von 5 Sternen.

 
Hier geht es zur Rezension von Nina, die den Jungfrauenmacher vor mir gelesen hat. KLICK!

[tthinkttwice-Rezi] Nur einen Horizont entfernt von Lori Nelson Spielman

 

Titel: Nur einen Horizont entfernt
AutorIn: Lori Nelson Spielman
ÜbersetzerIn: Andrea Fischer
Verlag: FISCHER Krüger
Erscheinungsdatum: 21. Mai 2015
Format: Klappenbroschur (368 Seiten)
ISBN: 978-3-8105-2395-2
Preis: 14,99€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Die berühmte TV-Moderatorin Hannah Farr scheint ein perfektes Leben zu führen. Sie hat ihre eigene TV-Sendung, einen Freund, der Bürgermeister von New Orleans ist, sieht gut aus und hat genug Geld. Doch all das täuscht gewaltig. Als Hannah eines Tages einen Brief von ihrer ehemaligen Schulkollegin Fiona Knowles erhält, verbannt sie diesen zunächst in die hinterste Ecke ihrer Schublade. Sie möchte nichts mehr mit dieser Frau zu tun haben, die ihr die Schulzeit zur Hölle gemacht hat.
Fiona bittet Hannah um Verzeihung und zwar in Form eines Briefes, dem ein Samtbeutelchen mit zwei Steinen beigefügt ist. Einen Stein soll Hannah zurück an Fiona schicken, als Zeichen dafür, dass sie ihr verziehen hat und den anderen Stein soll sie einer Person schicken, die sie selber um Verzeihung bitten möchte. Doch wem soll sie den Stein schicken? Ihrer Mutter? Seit 20 Jahren haben die beiden kein Kontakt mehr. Es wird Zeit reinen Tisch zu machen.

Meine Meinung zum Buch

Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen zu dem Buch und vor allem zu “Morgen kommt ein neuer Himmel” gelesen und gehört hatte, musste ich mir selber ein Bild davon machen. Nun kann ich sagen, dass das Buch mir grundsätzlich gut gefallen hat, mich aber leider nicht komplett abholen konnte.

Wahrscheinlich hatte ich wieder zu hohe Erwartungen an das Buch. Die vielen positiven Meinungen, ließen mich auf einen emotional geladenen Roman hoffen, der mich mehr als einmal zu Tränen rühren würde. Dem war aber leider nicht so. Insgesamt bin ich recht unbeeindruckt vom Gesehenen geblieben, obwohl das Buch durchaus seine emotionalen Momente hat. Einen Kloß im Hals oder ein kurzes Brennen der Nase (bevor die ersten Tränen kommen), habe ich auch verspürt, aber das war es leider auch schon. Dabei macht Lori Nelson Spielman ihren Job gut.

Ihr Schreibstil ist bildhaft und schön flüssig zu lesen, die Geschichte im Allgemeinen sehr interessant und die meisten Charaktere auch authentisch und sympathisch. Doch leider wurde ich mit der Protagonistin nicht richtig warm und ich vermute, dass dies der Grund ist, warum ich die Geschichte nicht so an mich habe rankommen lassen.
Ich habe Hannah oftmals nicht verstanden. Eigentlich ist sie eine toughe Frau, doch bei ihrem Freund Michael wird sie zum unterwürfigen Hündchen, das alles tut, was sein Herrchen möchte. Sie scheint nicht zu begreifen, das er eigentlich nur auf sein Wohl aus ist und kuscht immer wieder bei Dingen, zu denen ich meinem Freund/Mann schon lange die Meinung gesagt hätte. Dann ist sie blind für ihre Umgebung oder möchte einfach nicht wahrhaben, was da passiert und kommt mit fadenscheinigen Entschuldigungen um die Ecke, die sie selber beruhigen sollen.
Es ist nicht so, dass ich Hannah gar nicht gemocht habe, aber ich konnte sie in großen Teilen leider nicht sehr ernst nehmen und das hat die Stimmung verhagelt, die die Autorin versucht hat rüber zu bringen. Sehr schade, denn Spielman ist sehr wohl in der Lage viele Gefühle und Emotionen zu transportieren. Sie haben mich in diesem Fall jedoch nur bedingt erreicht.
Glücklicherweise entwickeln sich die Charaktere im Laufe des Buches, so dass auch eine Hannah mir zum Schluss hin ein wenig ans Herz gewachsen ist. 

“Noch einen Horizont entfernt” ist ein Buch über Vergebung, Freundschaft, Familie und Liebe. Es ist auch ein Buch, das zum Nachdenken und Reflektieren einlädt und genau das gefällt mir. Bücher mit einer Botschaft. Es nur wichtig, dass diese Botschaft auch verdeutlicht wird und bestenfalls einen Abnehmer findet. Für mich hat die Autorin das gut gemacht, allerdings gibt es hier noch Spielraum. Ich finde, sie hätte noch mehr aus der Thematik rausholen können, wenn sie sich mehr auf ein einziges Thema fokussiert hätte. So hat sie ein kleines Bisschen zu viel gewollt und mich als Leserin mit zu vielen, kleineren Handlungssträngen von der Wichtigkeit des Ganzen ein wenig abgebracht.

Fazit

“Noch einen Horizont entfernt” ist durchaus ein Buch, das ich weiterempfehlen würde, denn meiner Meinung nach lohnt es sich definitiv es zu lesen. Allerdings habe ich schon andere Bücher gelesen, die mich weit mehr zu Tränen gerührt oder zum Nachdenken gebracht haben. Nichtsdestotrotz behandelt Lori Nelson Spielman hier ein wichtiges Thema, das Gehör finden sollte.
Von mir gibt es ganz knappe 4 von 5 Sternen.

Zu der Gastrezension von benundtimsmama, die ebenfalls dieses Buch gelesen und rezensiert hat, geht es hier entlang: KLICK!

[tthinkttwice-Rezi] The Perfect von Patricia Schröder

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Titel: The Perfect
Autor: Patricia Schröder
Verlag: Coppenrath Verlag
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2016
ISBN: 978-3649667834
Format: Hardcover (416 Seiten)
Preis: 17,95€

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Worum geht’s?

“ADAM C. OULAY sucht DICH! – Teile deine Kreativität, dein Trendgefühl und deinen Geschäftssinn mit mir – und vielleicht sogar noch mehr … BEWIRB DICH JETZT!”

Mit dieser Anzeige macht der neue It-Fashion-Store Oulay’s Werbung für ein ganz besonderes Casting. Der Gewinnerin wird versprochen, als Business-Partnerin bei Oulay’s einzusteigen. Ein Traum, den sich die 18-jährige Leena nur zu gern erfüllen würde, denn nichts liegt ihr mehr als das Designen von Mode.
Die beiden besten Freundinnen Jazz und Leena stehen kurz vor ihrem Abitur als sie die Anzeige entdecken. Jazz’ Pläne für ihre weitere Zukunft sind klar: sie möchte nach Australien reisen und dort ihre Erfahrungen machen. Doch für Leena steht noch alles offen und das Casting verspricht die Erfüllung ihrer Träume zu werden. Zunächst reagiert Jazz sehr verhalten auf die Bitte ihrer besten Freundin, sie zum Casting zu begleiten und sie bei ihren Plänen zu unterstützen. Doch Jazz wäre nicht Jazz, wenn sie Leena nicht unterstützen würde und verschiebt daher kurzerhand ihren Aufenthalt in Australien.
Aus tausenden von Bewerberinnen werden die beiden Freudinnen ausgewählt und finden sich schon bald, von der Außenwelt abgeschottet, in den heiligen Hallen der Oulays wieder. Schnell müssen die beiden feststellen, dass das Casting anders verläuft als sie es sich vorgestellt haben. Der Konkurrenzkampf ist hart und ohne es zu ahnen, schweben die Mädchen schon sehr bald in tödlicher Gefahr.

Meine Meinung zum Buch

Patricia Schröders neuestes Werk ist von der Optik her ein echter Hingucker. Ein weibliches Gesicht auf dem Cover, ein pinkes Lesebändchen und ein perlmuttschimmernder Einband unter dem Schutzumschlag. Man könnte meinen, es würde sich um ein heiteres Jugendbuch für Mädchen handeln, wenn man den Klappentext nicht gelesen und den Inhalt des Buches nicht kennen würde.
In “The Perfect” steckt so viel mehr als ein seichtes Mädchenbuch: Ein Jugendthriller, der mit Spannung, Intrigen und Gefühl glänzen kann.

“The Perfect” ist nicht mein erstes Buch von Patricia Schröder, daher freute es mich umso mehr, dass ich gewohnt leicht und ohne Schwierigkeiten in das Buch einsteigen konnte. Kein langes Einlesen in den Schreibstil, kein holperndes Lesen und auch kein ewig langer Start ins Buch. Gleich zu Beginn wird der Leser durch einen Prolog in Stimmung gebracht und man kann ahnen, was einen erwarten wird – ein Pageturner.
Ich bin geradezu durch das Buch geflogen, da es sich so schön einfach und schnell hat lesen lassen. Wäre ich häufiger zum Lesen gekommen, hätte ich das Buch auch problemlos an einem Wochenende beenden können.
Patrica Schröders Schreibstil ist einem Jugendbuch angemessen, ohne dabei anspruchslos zu wirken. Meiner Meinung nach genau richtig für die anvisierte Zielgruppe der 14-17-Jährigen. Und auch mir, mit meinen knapp über 20 *hust* 30 Jahren haben sowohl Schreibstil als auch Inhalt sehr gut gefallen.

Geschickt lenkt die Autorin den Leser durch das Buch, baut Spannung auf und legt falsche Fährten, die ich beim Lesen des Öfteren mitgenommen habe. So etwas mag ich gerade in Thrillern besonders gerne. Fast nichts ist schlimmer, als wenn ich Vieles schon vorausahnen kann, dann macht das Lesen nämlich nur noch halb so viel Spaß.

Noch vor Lesebeginn hatte ich die leichte Befürchtung, dass der Casting-Prozess zu stark im Fokus der Geschichte stehen würde und es dem Buch so an Tiefe fehlen könnte. Vermutlich habe ich mich unterbewusst von der äußeren Erscheinung des Buches täuschen lassen. Natürlich ist der Casting-Prozess ein wesentlicher Bestandteil des Buches, aber eben nicht nur. Leichte Gesellschaftskritik, ohne erhobenen Zeigefinger – aber mit Message – und zwischenmenschliche Beziehungen, haben in “The Perfect” ebenfalls ihren Platz. An Tiefe mangelt es der Geschichte und den Charakteren zum Glück nicht.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mich richtig gut in sie hinein versetzen. Mit Jazz habe ich mich bis zu einem gewissen Punkt auch richtiggehend identifizieren können. Die Freundschaft von Leena und Jazz stand mitunter im Vordergrund, was mich besonders angesprochen hat, da mir im realen Leben Freundschaften sehr wichtig sind und die der beiden Mädchen hat einfach etwas Besonderes.

Der Schluss des Buches kam im Vergleich zum Rest etwas abrupt, war in sich aber schlüssig und hat keine Fragen mehr offen gelassen. Endlich wieder ein gutes Stand-Alone. Danke.

Fazit

Patricia Schröder ist mit “The Perfect” ein vielschichtiges Buch gelungen, das den Leser allerdings nicht überfordert. Es ist spannend und rasant geschrieben, so dass man es kaum noch aus der Hand legen mag. Mir hat es sehr gut gefallen, daher kann ich nur eine Lese- und Kaufempfehlung aussprechen. 4,5 von 5 Sternen für diesen Jugendthriller.