Worum geht’s?
Meja Meergrün lebt ganz allein in dem runden Haus mit der meergrünen Glocke auf dem Grund des Ozeans, denn ihre Eltern sind dauernd in geheimer Mission unterwegs. Da entdeckt Meja eines Tages ein seltsames Päckchen vor ihrer Haustür. Neugierig, wie sie nun mal ist, öffnet sie die Kiste … und steht kurz darauf der ziemlich eigentümlichen Meeresschildkröte Padson, Gattung Kümmerkröte, gegenüber, die Meja von nun an auf Schritt und Tritt folgen wird. Zum Glück! Denn Meja schlittert schon bald in ein waghalsiges Abenteuer, in dem es um nichts Geringeres als die Rettung der Unterwasserstadt Lyckhav geht. In diesem Kinderbuch ist die Meerjungfrau mal ganz anders – frech, vorwitzig und abenteuerlustig.
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Meine Meinung zum Buch
Hach ja. Kennt ihr das auch, dass ihr unbedingt ein Buch haben wollt und dann versauert es gefühlte Ewigkeiten auf eurem Stapel ungelesener Bücher? Tja, Meja Meergrün war leider so ein Buch. Ich weiß noch, dass ich es 2017 auf der Leipziger Buchmesse gekauft hatte, da mir die Illustrationen so gefallen haben. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt noch viel zu jung für das Buch, ich kaufte es also vorrangig für mich.
Jetzt schreiben wir das Jahr 2020. Wir sind wegen der Corona-Krise mehr oder weniger Zuhause gefangen. Gefühlt alle (kinderlosen) Buchblogger um mich herum fangen an ihre SuBs abzubauen und ich komme aufgrund von Kleinkind und gleichzeitigem Teilzeit-Homeoffice eher weniger zum Lesen. Doch das Puschelkind liebt Bücher und sie stöbert auch sehr gerne in meinen Bücherregalen rum. Irgendwann stand sie dann plötzlich mit “Meja Meergrün” vor mir und wollte, dass ich es ihr vorlese. Warum nicht? So war dann die Idee geboren meinen Kinderbuch-SuB ein wenig zu dezimieren.
Da ich das Buch vorgelesen und nicht stumm in meinem Kopf gelesen habe, muss ich sagen, dass es mir – im Vergleich zu anderen Kinderbüchern – etwas schwerer gefallen ist meine Performance flüssig vorzutragen. Ich habe beim Lesen immer mal wieder gestockt und musste ganze Sätze teilweise von vorne beginnen. Warum das so war, kann ich gar nicht sagen. Mir ist es aufgefallen, da ich sonst eine sehr flüssige Vorleserin bin. Nun gut, meine Tochter hat es nicht gestört. Sie hat begeistert zugehört und wollte ein Kapitel nach dem anderen lesen.
Ich mochte das Buch auch, habe es allerdings mit etwas zwiegespaltenen Gefühlen vorgelesen. Prinzipiell mag ich “Outlaws”, kleine Rebellen, die ihren eigenen Weg gehen und sich nicht der Mehrheit anpassen. Doch so als Mama und Pädagogin hat mein Augenlid schon das ein oder andere Mal gezuckt. Beispielsweise als ich vorgelesen habe, dass Meja nicht zur Schule geht, weil sie es dort langweilig findet. Und wenn sie doch mal da ist, macht sie nur Blödsinn. Oder, dass sie das gesunde Essen verschmäht und sich lieber – manchmal auch heimlich – Burger und andere, eher ungesunde Leckereien von ihrem Lieblingsimbiss holt.
Meine innere Pädagogin hat dann aber so richtig einen Rappel bekommen, als Meja anfängt über eine rosa Qualle zu lachen. Wisst ihr warum sie lacht? Tja…die Qualle ist männlich. Und sie ist rosa. Meja findet es also so lustig, dass ein Mann rosa “trägt”, dass sie ihn prompt auslacht. Fand ich gar nicht in Ordnung. Willkommen in der Rosa-Hellblau-Falle. Rollenklischees par excellence. Definitiv etwas, was nichts in einem Kinderbuch zu suchen hat. Eigentlich nirgendwo.
Hätte meine Tochter auch gelacht; gefragt, wieso Meja so reagiert hat oder anderweitig auf die Szene reagiert, dann hätte ich meiner nicht mal vierjährigen Tochter erklären dürfen, wieso das ein nicht tolerables Verhalten ist. Wäre Puschel älter gewesen, hätte ich das Thema auch ohne Reaktion ihrerseits thematisiert. An dieser Stelle hat das Buch bei mir einen dicken Minuspunkt kassiert. Glücklicherweise kam so etwas in der Art nicht wieder vor, so dass ich mich wieder mit dem Buch versöhnt habe.
Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und hat bei meiner Tochter den Wunsch geweckt, sofort den zweiten Band zu lesen. Ihr scheint es also sehr gefallen zu haben.
Fazit
Süße Illustrationen und für Kinder eine spannende Geschichte. Ich als Pädagogin und Mutter war nicht immer ganz mit den vermittelten Werten einverstanden, habe das Buch aber dennoch gerne gelesen. “Meja Meergrün” wird es nicht in die Riege meiner Lieblingskinderbuchreihen schaffen, doch meine Tochter war begeistert, also lesen wir weiter.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
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Titel: Meja Meergrün
Originaltitel: /
Reihe: /
Autor*in: Erik O. Lindström
Übersetzer*in: /
Illustrator*in: Wiebke Rauers
Verlag: Coppenrath Verlag
Erscheinungsdatum: 21. März 2017
Format: Hardcover und eBook (128 Seiten)
Empfohlenes Alter: ab 6 Jahren
ISBN: 978-3-649-62346-5
Preis: 13,00€
eBook: 9,99€