Wenn wir schon dabei sind über außergewöhnliche Adventskalender zu sprechen, dann darf der Kalender von Conrad nicht fehlen. Bereits das zweite Jahr in Folge versetzt er mich jeden Morgen zurück in meine Kindheit, in der ich mit leuchtenden Augen auf einer Experimentiertafel mit Klemmfedern und allerlei Bauteilen Lügendetektoren, Wassermelder, Lichtschranken und auch UKW Empfänger gebaut habe.

Heute bin ich 33 Jahre alt und freue mich wieder wie ein Kind darüber, wenn yet another Widerstand auf meinem Steckbrett die Schaltung um neue, coole Fähigkeiten erweitert.

Also. Worum geht’s hier eigentlich? Und wo ist eigentlich die Schoki?!

Bei Conrad handelt es sich um einen Fachhandel für Elektrotechnik. Vom einzelnen Widerstand über Verstärker bis hin zu allerlei technischen Gadgets ist Conrad extrem gut sortiert und bietet ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis.

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Jedes Jahr veröffentlicht Conrad für günstige 9,95 Euro einen eigenen Adventskalender bestehend aus vielen elektronischen Bauteilen, einem Labor-Steckbrett, einem Batterieclip und einem DIN A4 Heft mit 24 detailliert beschrieben Experimenten. In der Regel beschäftigen sich die Kalender immer mit einem zentralen Thema. Während sich beim 2010’er Kalender alles um Leuchtdioden drehte (inkl. RGB-Diode und sogar einer Ultraviolett-Diode!) beleuchtet der aktuelle Kalender dieses Jahr die Fähigkeiten des NE556 ICs.

Die Fähigkeiten des BITTE, WAS?

Ein IC ist ein integrierter Schaltkreis (Integrated Circuit). In diesen kleinen sog. DIPs befinden sich in der Regel komplexe Schaltungen aus Transistoren, Widerstanden und Kondensatoren, die gemeinsam bestimmte Fähigkeiten bereitstellen. Der NE556 enthält eigentlich zwei NE555 ICs. Dabei handelt es sich um eine Timer-Schaltung. Und was das bedeutet und was man vor allem damit alles anstellen kann, das lernt man spielerisch von Experiment zu Experiment.

Neben dem IC bringt dieser Kalender bereits ab Tag 1 mit einem Piezo-Schallwandler sogar Töne mit ins Spiel.

Das Besondere: Beim letzten Experiment werden immer alle gesammelten Bauteile gleichzeitig in einer einzigen großen Schaltung zusammengesetzt und ergeben i.d.R. etwas großes, buntes, mitunter blinkendes Etwas, das besser zu Weihnachten nicht passen könnte. Mal schauen, ob es dieses Jahr dazu noch Jingle Bells dudelt… Smiley

Entwickelt hat den Adventskalender übrigens Burkhard Kainka. In seinem Blog kann man mehr über diesen Kalender und seinen “großen Bruder”, den Adventskalender Radiobausatz erfahren, der erstmalig in 2011 ein Spezialthema behandelt. Burkhard hat dieses Jahr sogar einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem selbst gebastelte Schaltungen aus Teilen dieses Kalenders gekürt werden!

Kurzum: Ein Spaß für Groß und Klein. Lehrreich, spannend, mit Liebe zum Detail gestaltet und – ganz nebenbei bemerkt – günstiger als die Summe aller Teile (im Vergleich zum Einzelkauf).

Hier gibt es Details, Schaltbilder und mehr zum Kalender 2011 zu sehen. Und hier einfach mal direkt ein Video zu Tag #5 von ELO.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=l3HyL7tyiK8&w=448&h=252&hd=1]
Tag #5 des Conrad Adventskalender

 

 

 

 

 

 

Update 27.12.2011

Nachdem ich endlich Zeit gefunden habe, auch das letzte Experiment aufzubauen, kann ich den Kommentar von Fredo bestätigen: Die PWM der oberen roten LED funktioniert nicht. In diesem Video sieht man das Problem:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=99sgXPzExwk&w=448&h=277&hd=1]
Tag #24 des Conrad Adventskalender

9 comments on “Advent, Advent, ein Timer rennt…”

  1. Hallo,
    als Leser von Burkhards Seite bin ich hier gelandet. Ganz nett, nur das da wohl ein klitze kleiner Fehler unterlaufen sein könnte, der Adventskalender von 2010 hatte das Thema “OPV” (Genauer den LM358) die LEDs waren schon 2009 dran! (habe ich leider verpasst und keinen mehr bekommen)
    An sonsten wirklich sehr schön, da ist man(n) doch gerne noch mal Kind!
    Den einzigen Wehrmutstropfen habe ich heute(11.12.2011) erlebt: in meinem Adventskalender”Radiobausatz” (ja ich habe mir beide zugelegt 😉 ) war nur ein leeres Fach!!! und kein Kondensator 100nFdrin!
    Hoffentlich bleibt es bei diesem einen Fauxpas, denn ich mag diese Adventskalender sehr ,auch ohne Schoki!
    Gruß Frank

  2. Hi Frank,
    Du hast natürlich Recht. Ich hatte den Kalender von 2009! Ist mir danach auch aufgefallen. Schlimmer noch: Das heißt ich habe den von 2010 verpasst…
    Ein Kollege von mir ließ sich von mir anstecken und meinte Freitag, er würde sich den Retroradio-Adventskalender noch holen und dafür direkt zu Conrad fahren. Ich habe ihn gebeten, mir einen mitzubringen. Dann werde ich davon berichten, ob das ein genereller Produktionsfehler (fehlender Kondensator) ist oder nicht.

    Gruß,
    Mephisztoe.

  3. Zu #24:
    Bei mir funzt die Pulsweiten-Modulation bei der oberen roten LED nicht richtig.
    Ich glaube, hier liegt ein Fehler vor:
    Der Schaltplan weicht leider von der Verbindungszeichnung ab. Der obere Dis-Ausgang ist nicht in der Verbindungszeichnung berücksichtigt, genauso wenig wie der obere Tri-Ausgang mit den LED’s verbunden ist.
    Wer kann helfen?

    • Dis darf vermutlich nicht verbunden sein, ebenso Tri nicht mit den LEDs. So ist auch die Zeichnung im Gegensatz zum Schaltplan, wobei die Schaltung dann TROTZDEM nicht funktioniert. Liegt aber IMHO eher an der Dimensionierung…

      So oder so, ich habe das Problem mit den obigen PWM-modulierten LEDs, es gibt ein Video bei dem ist es genauso, und ich kennen noch 2 bei denen es so ist -> Schaltung funktioniert so nicht…

  4. Stimmt leider, da haben sich zwei Fehler ins Schaltbild eingeschlichen. Dis muss frei bleiben, und die Verbindung Tri-Out war auch ein Zeichenfehler. Die Aufbauzeichnung war korrekt. Könnt ihr das so bestätigen?

    Alle Versuche wurden von mehreren Personen durchgetestet, um solche Fehler zu vermeiden. Aber leider, am Ende bleibt manchmal doch was übrig. Vielleicht weil jeder dazu neigt, das Aufbaubild genauer anzusehen. Vielleicht habe ich deshalb auch nur eine Rückmeldung zu dem Fehler bekommen. Ich hoffe, dass der Versuch bei vielen funktioniert hat und im Weichnachtsbaum hing. Ansonsten kann er jetzt noch korrigiert werden, bevor man traditionell den Weihnachtsbaum aus dem Fenster wirft.

    Hier steht es jetzt richtig:
    http://www.elektronik-labor.de/Lernpakete/Kalender11/Kalender11.htm

  5. @Burkhard:
    vielen Dank für die korrigierte Fassung des Schaltplanes. Das Flackern ist sehr dezent und mir viel zu gering.

    In der Tat habe ich bereits mit dem Experimentieren angefangen. Vorab: ich habe mich nie zuvor mit sowas beschäftigt. Bin blutiger Anfänger ohne jegliche Vorkenntnisse.

    Um alle komplett zu verwirren:
    Mir ist es gelungen, dass die obere rote LED starke PWM-Effekte zeigt; leider leuchtet nun die obere grüne dauernd.
    Dabei habe ich den ursprünglichen falschen Schaltplan zu Grunde gelegt (also Dis mit Thr verbunden) und Tri mit dem +Eingang der oberen roten LED angeschlossen.

    Mag mir jemand einen Tipp geben, wie ich auch die grüne LED schön zum flackern bekomme?

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