krautfleckerlnIn meiner Kindheit gab es häufiger Weißkohl mit Hack auf den Teller. Neben dem zum Pupsen anregenden Teil sorgten dabei i.d.R. Kartoffeln für den sättigenden Effekt. Obwohl es ein sehr einfaches Gericht war, fand ich es immer lecker und fühlte mich sofort daran erinnert, als Aer1th mir vor einigen Jahren von den Krautfleckerln erzählte.

Sie erklärte mir, ich solle einfach Nudeln kochen, Weißkohl in winzige Streifen schneiden und im Topf erst anbraten und dann solange dünsten, bis er erst grün und dann schön weich wird (es grenzt tatsächlich an matschig). Schlussletztlich wird einfach alles  zusammengekippt. Natürlich kommen noch Salz und Pfeffer dran und das war’s auch schon.

Lecker klingt anders?

Ha! Dann macht euch auf etwas gefasst! Hier kommt jetzt nämlich das Rezept für die leckersten Krautfleckerln der Welt (die mit dem, was man in Böhmen darunter versteht so ziemlich nichts gemein haben).

Zutaten

  • 500gr Weißkohl
  • 250gr Fussili
  • 250gr Naturtofu
  • Salz, Pfeffer, Gewürze (Chili, Paprika, Curcuma)
  • Sojasauce, Olivenöl (zum Braten)
  • ca. 500ml Wasser

Zubereitung

Den Kohl zunächst von den äußeren Blättern befreien, vierteln, den Strunk entfernen, in dünne Streifen schneiden und dann grob zerhacken. In einem großen Topf etwas Olivenöl erhitzen, den Kohl hineingeben und kurz anbraten. Dann mit einem Drittel des Wassers ablöschen und vor sich hinköcheln lassen.

Währenddessen in einem Topf Salzwasser aufkochen, die Pasta hineingeben und nach Packungsanleitung al dente kochen.

Zu guter Letzt in einer beschichteten Pfanne Olivenöl erhitzen, den Tofu hineinbröseln und scharf anbraten (es soll eher knusprig werden). Ganz wichtig: Dabei mit einem Pfannenwender darauf achten, dass das Tofuhack nicht anbrennt. Kurz vor Ende wird das Hack mit etwas Paprika, Chili und Curcuma gewürzt, mit einem guten Schuss Sojasauce abgelöscht und dann beiseite gestellt.

Mittlerweile sollte das Wasser im Kohltopf schon verdampft sein. Dabei unter ständigem Rühren den Weißkohl ruhig etwas (!) anbrennen lassen. Sobald mit weiterem Wasser abgelöscht wird, löst sich das vom Boden und verteilt ein wenig Farbe sowie leckere Aromen.

Wenn die Pasta fertig ist: Abgießen, kurz abschrecken (dieses mal muss ja keine Sauce daran haften bleiben) und genau wie das Tofuhack einfach beiseite stellen.

Nachdem der Weißkohl den letzten Schluck Wasser verbraucht hat, können Pasta und Hack untergerührt und das Ergebnis noch mal mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden.

Voilá! Und Guten Appetit!

6 comments on “[Rezept] Herzhaftes für den Herbst”

    • Probiers mal aus. Ich hätte früher nicht gedacht, dass man mit Tofu so was Tolles hinbekommt. Tipp: Daraus kann man auch eine prima Bolognese zaubern… natürlich sollte man da den Weißkohl weglassen 🙂 Obwohl…

      • Och Weißkohl passt da doch bestimmt auch dran. Wenn der richtig miniklein geschnitten ist, dann sollte das doch gehen. Wie heißt es so schön? Probieren geht über studieren 🙂 LG

    • … tatsächlich habe ich das Gericht die letzten Male auch mit Kartoffeln gegessen. Für mich wichtig dabei: Ich nehme nur seriöse BIO Kartoffeln (die man vorher selbst putzen darf), schäle sie und gebe sie mit nur wenig Wasser und etwas Salz in einen Topf. Bei geschlossenem Deckel garen sie dann, ohne im Wasser zu verkochen. Wenn man ab und zu nachschaut, ob sie durch sind, muss man evtl. mal einen kleinen Schluck Wasser hinterhergiessen und aufpassen, dass es nicht komplett verpufft. Sonst brennen sie an. Nach ein paar Malen hat man das aber raus und das Aroma ist unvergleichlich! Wie echte Kartoffeln halt schmecken sollen…!

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