tthinkttwice geht neue Wege und so werdet ihr zukünftig auf unserem Blog das ein- oder andere Autoreninterview finden können. Den Anfang macht heute Timo Leibig. Wir freuen uns sehr, euch den symphytischen Autor hiermit vorstellen zu können.

 

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Über den Autor:

Sein 2013 veröffentlichter Debütroman “Blut und Harz” hielt sich mehrere Wochen in den Top50 der Amazon-Charts. Vor diesem Erfolg studierte der 1985 geborene Timo Leibig interaktives Design und verbale Kommunikation und gründete eine Firma, die sich auf die Entwicklung von responsiven Websites, mobilen Apps und Casual Games spezialisiert hat. Seitdem arbeitet Timo Leibig als Schriftsteller, Webentwickler und Creative Director. Vor 14 Monaten erschien “Herznote”, im Juni 2015 schließlich sein dritter Thriller “Mädchendurst” (hier geht’s zu meiner Rezension), der es in die Top10 der deutschen Kindle-Bestseller schaffte. Noch im November kam mit “Fußabschneider“ das vierte und aktuelle Werk Timo Leibigs auf den Markt.

Hier gelangt ihr zu seiner Homepage, eine Übersicht über seiner bisher erschienenen Bücher gibt es hier.

Wie wird man Autor?

Studiert habe ich interaktives Design und Text. Durch meine damalige Text-Professorin wurde die Lust am professionellen Schreiben geweckt und im Studium entstand mein Erstling „Blut und Harz“. Ich schrieb allerdings schon früher, aber bis zum Studium entstand nie ein vollständiges Buch.

Hast Du ein bestimmtes Schreibritual entwickelt?

Überraschenderweise: Nein. Ich habe mir ein Tagespensum gesetzt und das halte ich täglich ein. So kommen dann auch ein paar Seiten übers Jahr zusammen 😉

Hast Du auch mal kreative Krisen oder Schreibblockaden? Und wie gehst Du mit ihnen um?

Wenn ich ein Buch beendet habe, ist immer die Luft raus. Da brauche ich einige Zeit, um die Kreativbatterien aufzuladen. Aber am besten hilft tatsächlich Schreiben. Es fördert die Kreativität, und dann kommen ganz von selbst neue Ideen.

Hast Du – in diesem Zusammenhang, aber auch losgelöst davon – Tipps, die Du neuen Autoren bzw. Jungautoren mitgeben könntest?

Ich bin ja nun selbst noch ein junger Autor 😉 Aber sicher gibt es ein paar Tipps. Der wichtigste: Lesen. Wer sich nicht mit Geschichten und Sprache beschäftigt, kann sie auch schwer formen. Darauf folgt: Disziplin. Wenn man nicht in einem Schreibfluss bleibt, ist es mühsam hineinzufinden. Daher empfehlen die Altmeister wie Stephen King ein Buch in einem Rutsch in ein paar Monaten zu schreiben. Das funktioniert tatsächlich am besten.

Wie sah die Recherche zu „Mädchendurst“ aus?

Die Recherche ist generell bei jedem Buch ähnlich: Internet, Fachbücher und abschließend Interviews mit Fachleuten wie z.B. der Pressestelle der Polizei. Eine Fachmeinung bringt immer neue Aspekte ans Licht, die sonst im Dunkeln geblieben wären. Mein Ziel ist immer, so viel Realismus wie möglich einzubringen. Natürlich muss man aber auch manche Begebenheiten der Story unterwerfen und am Realismus Abstriche machen. Ihr wollt ja in erster Linie ein spannendes Buch lesen, kein Sachbuch.

Wie lang hast Du an dem Buch geschrieben?

Etwa vier bis fünf Monate Schreibphase.

Woher rührt Dein Interesse an der Psychologie?

Geschichten werden von Charakteren getragen. Um diese glaubhaft zu vermitteln und auf dem Papier zum Leben zu erwecken, muss ich mich in der Konsequenz mit deren Psyche beschäftigen. Und ich finde dieses Gebiet einfach höchst interessant.

Wie und wann hast Du gemerkt, dass Thriller „Dein Genre“ ist?

Das Genre hat ungefragt an meiner Haustür geklingelt. Die erste Buchstory war ein Mysterythriller und dann folgte ein Psychothriller, nun zwei Krimithriller. Ich schreibe allerdings momentan auch an einer Mittelalter-Fantasykurzgeschichtensammlung. Ich bin gerade einmal 30. Da will ich mich nicht auf ein Genre festnageln. Ich will einfach gute Geschichten schreiben.

Hast Du schon Pläne oder Ideen für weitere Bücher?

Ein dritter Fall für Goldmann und Brandner erscheint im Juni oder Juli. Dazu arbeite ich an einem vierten Fall und, wie eben erwähnt, an dem Fantasy-eSerial namens Eduschèe. Danach sehen wir weiter, wobei mich Horror einmal reizen würde.

Wie sieht Dein Alltag aus, wenn Du gerade mal nicht schreibst?

Ich koche sehr gern und schwimme regelmäßig. Dann kommt eigentlich schon das Schreiben.

Was liest Du gerne? Welches sind Deine Lieblingsautoren?

Es gibt so viele Autoren mit verschiedensten Stärken, die ich bewundere. George R.R. Martin hat die komplexeste Welt schlechthin erschaffen, Chuck Palahniuk ist ein Meister der Ironie, Patrick Rothfuss schreibt mit einer Wortgewalt, die seinesgleichen sucht. Aktuell steht Neil Gaiman hoch im Kurs.

Welches von Deinen eigenen Büchern ist Dein liebstes?

Ich finde Herznote ist das emotionalste, da es als einziges aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Das hat mir auch am meisten abverlangt. Aber ich mag sie alle, jedes hat seine Stärken und Schwächen.

Welches Deiner Bücher ist Dein bisher erfolgreichstes?

Wie misst man Erfolg? Rein von den Verkaufszahlen Mädchendurst, allerdings von den Bewertungen her Herznote. Aber es sind so verschiedene Bücher, da ist ein Vergleich schwierig.

Bist Du in diesem Jahr auf einer der Buchmessen in Deutschland? Oder vielleicht sogar auf beiden?

Geplant ist wieder ein Besuch auf der Frankfurter Buchmesse. Leipzig wird vielleicht eine Spontanaktion. Auf meiner Facebookseite informiere ich rechtzeitig.

Zum Schluss: Hast Du noch etwas, was Du loswerden möchtest?

Ich möchte einen Dank an euch Blogger/innen loswerden. Ihr ermöglicht jungen Autoren/innen, dass sie Bekanntheit erreichen und überhaupt wahrgenommen werden. Ihr gebt euch sehr viel Mühe mit Interviews und Buchvorstellungen. Danke dafür!

Lieber Timo, wir wünschen dir weiterhin viel Glück und Erfolg beim Schreiben. Danke, dass du dir die Zeit für die Beantwortung unserer Fragen genommen hast.

3 comments on “[Interview] mit Autor Timo Leibig”

  1. Hallo!
    Das ist ein tolles Interview! Ihr habt euch sehr interessante Fragen ausgedacht und die Antworten dazu sind wirklich spannend. Auch wenn das Foto irgendwie gruselig ist…
    LG, m

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