Es sind schon wieder ein paar Tage ins Land gegangen und in der Zwischenzeit hat sich einiges getan. Gleichzeitig musste ich allerdings auch das Tempo ein wenig drosseln. Denn zum einen möchte ich dieses Projekt so lange wie möglich auskosten und zum anderen benötigen andere Themen in meinem Leben auch meine Aufmerksamkeit. Heute gibt es dafür aber ein paar atemberaubende Bilder!

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Gold Happens

Ich erwähne im letzten Teil, das ich endlich damit anfangen wollte, mein neues PLA Filament “Gold Happens” von Fillamentum zu drucken. Ich war schon so gespannt darauf, wie es aussehen würde! Ein paar Erfahrungen damit hatte ich bereits gemacht, als ich Teile für meinen Drucker hergestellt hatte.

Und das erste Teil, das ich für den Flügel mit diesem Filament gedruckt habe, ist der Basisrahmen für den Resonanzboden. Auf dem Bild siehst Du ihn bereits eingebaut; er besteht aus drei Teilen!

Vor diesen Rahmen werden im Gehäuse später links und rechts die Blöcke montiert, die die Achse für die Dämpfer aufnehmen. Dabei ist mit dann aufgefallen, dass ich grundsätzlich vor der Montage von Elementen prüfen sollte, ob etwaige Bohrlöcher den passenden Durchmesser haben… oder nachbearbeitet werden müssen:

Nachdem ich die Löcher nachbearbeitet hatte, passte auch die 1.5mm Achse, die allerdings erst viel später zum Einsatz kommen wird:

In der Zwischenzeit wurde dann auch der Rahmen fertig, der später die Klangstäbe aufnehmen würde und was soll ich sagen… der schaut HAMMER aus! Gleichzeitig wurden auch noch die Klappe fertig und weitere Elemente wie Du auf den folgenden Bildern sehen kannst.

Die Schrauben im Rahmen stellten zunächst ein Problem dar. Denn während der Rahmen insgesamt in einer fantastischen Qualität aus dem Drucker kam – er besteht übrigens aus vier separaten Teilen – waren zwei der Aufnahmen für die Schrauben nicht ganz in Ordnung und brachen ab bei dem Versuch Schrauben hineinzudrehen. Ich habe die abgebrochen Einzelteile nachbearbeitet und dann wieder aufgeklebt. So hat es dann funktioniert.

Diverse Komponenten dieses Modells müssen in Einzelteilen gedruckt und hinterher zusammengesetzt werden. Was mir gefällt: Dan hat sich wirklich Mühe gegeben, es mehr nach einem gewollten Design-Feature aussehen zu lassen. Das erwähnte ich bereits in einem früheren Post; hier kann man das auch mal sehen.

Und wenn Du genau darauf achtest: Unter der Klappe ist auch bereits ein roter Filzstreifen geklebt. In Echt schaut das wirklich edel aus.

Die Lyra ist aus meiner Sicht ein wahres Meisterwerk. In Bildern ist es schwer zu zeigen, aber die Pedale sind voll funktionsfähig! Das ist insbesondere beim Sostenuto-Pedal erstaunlich. Denn im Gegensatz zum rechten Pedal, das alle Dämpfer gleichzeitig anhebt, lässt das Sostenuto-Pedal nur diejenigen Dämpfer oben, deren zugehörige Tasten zum Zeitpunkt des Drückens angeschlagen waren.

Der dazugehörige Mechanismus ist ziemlich komplex und ich werde Details dazu in einem zukünftigen Post zeigen.

Einschub: TikTok

An dieser Stelle möchte ich zudem meinen TikTok Kanal erwähnen. Den nutze ich vornehmlich, um Fortschritte zu diesem Projekt in Form kurzer Videos zu präsentieren. Falls Du sofort mehr zu den Pedalen sehen möchtest, findest Du mit dem aktuellsten Video auch eine kleine Demonstration von einem Teil des Gesamtmechanismus. Ich freue mich über ein Follow und natürlich Deine Kommentare!

Ausblick

Neben ein paar Bildern zu dem aufgebauten Flügel inkl. diverser Scharniere, Deckel, kompletter Klaviatur und dem Notenständer geht es das nächste Mal schon ins Eingemachte: Ich habe damit begonnen, die Kleinteile für die Hammer- und Dämpfermechanik herzustellen und zusammenzusetzen.

Das wird aufregend!

Last but not least: Ich meine, dass sich Dan in der Bill of Materials (BOM) hinsichtlich der Metall-Stäbe vertan hat. Bereits bekannt ist, dass die 18 3mm Stangen á 300mm Länge nicht ausreichend sind. Er hatte an der Stelle einfach die Längen aller benötigten Stangen addiert und durch 300mm geteilt. Im Ergebnis kam dann gerundet 18 heraus. Das Problem: Durch das Auf-Länge-Schneiden der einzelnen Stäbe bleiben nun einmal Reste übrig, die nicht mehr für weitere Klangstäbe genutzt werden können. Und so fehlten mir tatsächlich ein paar Stangen und ich musste noch einmal nachbestellen.

Irgendwo scheint er das aktualisiert zu haben; nicht aber in dem PDF, das man beim Kauf erhält, und das ist etwas unglücklich.

Inzwischen hat sich auch herausgestellt, dass es ein ähnliches Problem mit den 1.5mm Stäben zu geben scheint – oder ich etwas übersehen habe. Auf jeden Fall fehlen mir ziemlich viele davon und ich warte gerade auf eine Nachlieferung.

In diesem Sinne: Ich hoffe, Dir haben die Bilder gefallen und Du magst den Fortschritt dieses Projektes!

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