Zwischen dem letzten Teil dieser Serie und diesem sind ausnahmsweise ein paar Tage mehr ins Land gegangen. Daher kann ich auch ein gewaltiges Update präsentieren, wobei der wirklich spannende Teil sogar noch kommen wird!

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Fortschritte

Ich weiß nicht, wie es Dir geht. Ich brauche zwischendurch immer mal wieder Ergebnisse, die einen großen Fortschritt demonstrieren. Bei diesem Modell bspw. führt das dazu, dass ich manches Mal Teile zusammenfüge, die noch gar nicht dazu gedacht sind, zusammengeführt zu werden. Nur, um einen (positiven) Eindruck davon zu bekommen, wo die Reise hingeht.

Du erinnerst Dich bspw. an die Lyra, die ich in Teil 8 gezeigt hatte? Seitdem die aus dem Drucker gefallen ist, freue ich mich darauf, mich damit zu beschäftigen sie einzubauen und zu sehen, wie sie mechanisch funktioniert. Dazu ist es allerdings erforderlich, zunächst einmal den Rim, also das Gehäuse zusammenzukleben. Und auch die Füße müssen zunächst montiert werden – idealerweise inklusive der Rollen.

Ich komme also nicht drum herum, mich endlich damit zu beschäftigen, Teile ordentlich aneinander zu kleben und weitere Metallstifte zurecht zu sägen. 🙂

In diesem Sinne gibt es nun eine kleine Bilderserie von den aktuellen Fortschritten!

Füße

Die Füße sind – wie alles andere auch – clever designed. Sie bestehen aus jeweils einem Bein, einer Halteklammer für die Rolle und natürlich der Rolle selbst. Dabei ist es vorgesehen – wie bei einem echten Flügel auch – dass die Halteklammern rotieren können und sich auch die Rollen drehen lassen.

Von der Klammer (“Castor Bracket”) habe ich mal eine Nahaufnahme für Dich, da das Bild sehr schön die Details und die Qualität zeigt.

Das verwendete Filament ist übrigens extrudr PLA NX1 Gold und wenn Du vorhast, in nächster Zeit auch bei extrudr.com direkt Filamente zu bestellen, benutz doch einfach den Code EX_THINKTWICE. Damit bekommst Du satte 20% Rabatt!

Die Klammer selbst wird mit einer Innensechskantschraube am Bein befestigt und die Rolle (“Castor Wheel”) mit einem Metallstift als Achse eingelassen, der einen Durchmesser von 2mm hat. Trotz optimaler Clearance-Settings musste ich dafür die Löcher der Klammern und auch der Rollen nachbearbeiten. Das gehört allerdings zu den Dingen, die mir Spaß machen: Sie geben mir das Gefühl, dass ich viel individuelle Arbeit in das Modell investieren kann, ohne dass der Drucker einfach alles perfekt ausspuckt und ich nur noch zusammenschrauben muss.

Im Ergebnis schaut das ganze dann so aus und funktioniert einfach richtig gut!

Bein, und Klammer, Stift und Rolle, Stift und Rolle

Klebe-Arbeiten

Um die Beine auch montieren zu können, war es notwendig, nun endlich mal die Gehäuseteile zusammenzufügen. Die Instruktionen dazu im Assembly Guide sind sehr ausführlich und auch die Möglichkeit, dass es – je nach Drucker – zu einem Verzug einiger Elemente kommen kann – hat Dan vorhergesehen (vermutlich, weil er das Problem selbst hatte) und Hinweise dazu ergänzt, wie man ihnen beikommen kann.

Hier mal ein Beispiel:

In der Tat hatte ich mit dem Thema überhaupt keine Probleme, so dass sich das Gehäuse anstandslos zusammenkleben ließ. Auch Klaviatur- und Resonanzboden stellten keine Probleme dar:

Somit stand nach kurzer Zeit einer Montage der Elemente nichts mehr im Weg. Während übrigens der Klebstoff aushärtete, habe ich zunächst noch weitere Teile mit dem extrudr PLA NX1 Gold Filament gedruckt, die später für die Montage der verschiedenen Hebel erforderlich sind, die mit der Lyra verbunden sind. Auch diese Teile konnte ich direkt am Boden anbringen:

Als das Klavier-Gehäuse so das erste Mal vor mir stand, wurde ich mir erstmalig der tatsächlichen Dimensionen bewusst. Es ist wirklich nicht leicht, das in einem solchen Foto zu vermitteln. Selbst, wenn ich nun eine Münze o.ä. danebenlegen würde. Du erinnerst Dich: In Teil 6 habe ich Teile vom Gehäuse gezeigt mit einer Knopfzellen-Batterie als Vergleichsmaßstab. Glaub’ mir: Es kommt einfach nicht rüber, wie groß dieses Modell ist. Und wenn Du dann noch davor sitzt und darüber nachdenkst, dass das alles gedruckt ist… selbst auf mich wirkt das Projekt weiterhin total surreal!

Vorschau

Im nächsten Teil dieser Serie wechsele ich das Filament. Ich werde diverse Teil (endlich) in Fillamentums PLA “Gold Happens” drucken und freue mich schon riesig darauf! Ich hatte bereits diverse Teile für meinen Drucker damit hergestellt, als ich den AnyCubic auf ein neues Druckbett-System aktualisiert hatte – vor dem Hintergrund, dass die neue PEI Druckplatte eine optisch ähnliche Oberflächenstruktur besitzt; sowohl farblich als auch hinsichtlich der Tatsache, dass sie leicht glitzert.

Und unter uns: Das erste Teil in “Gold Happens” für den Flügel habe ich bereits gedruckt und der Firma Fillamentum gezeigt. Die sind vollkommen von den Socken. Ich auch.

Bin gespannt, was Du davon hältst!

Bis zum nächsten Teil. 🙂

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