Kategorie: gelesen

[Monatsrückblick] Oktober 2017

Nur noch zwei Monate und dann haben wir schon 2018. Unfassbar wie schnell dieses Jahr bisher vergangen ist. Der Oktober war für mich ein Monat voller schöner Momente und Begegnungen und auch lesetechnisch war ich ganz gut unterwegs. Ich hatte zwar kein richtiges Knaller-Buch dabei, von dem ich mich nicht lösen kann (obwohl es für so ein Buch dringend mal wieder Zeit wird), bis auf eine Ausnahme gefielen mir meine gelesenen und gehörten Bücher in diesem Monat sehr gut.


Lese-Rückblick Oktober 2017

Insgesamt gelesene/gehörte Bücher: 5
     Printbücher: 2
     eBooks: 2
     Hörbücher: 1

Insgesamt gelesene Seiten: 1167
      Ø 38 Seiten pro Tag
Insgesamt gehörte Minuten: 921
      Ø 30 Minuten pro Tag


Ich hatte wirklich einen ganz wunderschönen Oktober und dass obwohl ich über eine Woche mit einer fetten Erkältung zu kämpfen hatte und selbst duschen mega anstrengend war und ich mich zwei Wochen lang wegen eines Hexenschusses nicht wirklich bewegen konnte.
Mein Monat war voller Liebe, tollen Begegnungen und wunderschönen Gesprächen. Ich habe wieder neue Menschen kennengelernt und eine schöne Zeit mit ihnen verbracht. Außerdem durfte ich ein paar wirklich schöne Gespräche, sei es nun face to face oder am Telefon, die mir richtig gut getan haben. Und ganz besonders dankbar bin ich für all die Menschen in meinem Leben, die mir in der Zeit, in der ich mit meinem Hexenschuss zu kämpfen hatte und mich nicht richtig um Puschel kümmern konnte, zur Seite gestanden haben. Ihr seid großartig! <3

Zwischenmenschlich gesehen hatte ich eine wirklich tolle Zeit im Oktober. Blog- und buchtechnisch habe ich mich leicht überfordert gefühlt. Ich habe so viele Ideen, möchte (und muss) so vieles machen und habe (leider) ein paar zu viele Reziexemplare hier liegen, so dass ich, statt produktiv zu sein, meine Zeit lieber im Internet vertrödelt habe. Ich wusste einfach nicht wo ich am besten anfangen soll, also habe ich gar nicht angefangen und im Internet gesurft. Danach habe ich mich schon ein wenig darüber geärgert, dass ich gefühlt meine Zeit verschwendet habe. Ich hätte so viel mehr lesen oder auch bloggen können.
Aber es bringt nichts sich darüber zu ärgern. Für den November nehme ich mir vor mehr zu lesen und weniger an meinem Handy zu hängen. Denn die freie Zeit während Puschel schläft ist recht spärlich gesät.

Diesen Monat habe ich tatsächlich auch mal wieder ein wenig vor dem Flimmerkasten gesessen. Zwar habe ich nur drei Folgen “New Girl” geguckt, aber die haben mir echt Spaß gemacht. Ich schaue die Serie wieder von vorne und musste schon ein wenig über mich schmunzeln, da ich entdeckt habe, dass ich, genau wie Jess, auch gerne mal zwischendurch ein paar Worte singe, anstatt sie zu sprechen. Rolling on the floor laughing
Mein Kind freut es, mein anderes Umfeld bekommt eher blutende Ohren davon. *räusper*


Wie war euer Oktober? Seid ihr zufrieden? Habt ihr ein paar schöne Bücher gelesen?

[Rezension] Schneezauber–Küss den Schneemann von Hannah Siebern

Schneezauber-romantisches-Wintermärchen

Worum geht’s?

Katies Chef Leonard Frost macht seinem Namen alle Ehre. Er ist kalt wie Eis, hart wie Stahl und lässt jede Fröhlichkeit um sich herum erstarren. Als seine persönliche Assistentin ist Katie seinen Launen gnadenlos ausgeliefert und hat kaum Zeit für ihre kleine Tochter.

Nach einer Auseinandersetzung muss Katie um ihren Job bangen, doch kurz darauf taucht ein Mann in ihrem Garten auf, der behauptet, ihr Boss zu sein. Allerdings besteht er nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Schnee!
Angeblich wurde er verwandelt, weil in seinem Herzen keine Wärme ist und Katie soll ihm dabei helfen, das zu ändern.

Doch wie erwärmt man das Herz eines Schneemanns, ohne ihn damit zum Schmelzen zu bringen?

Ein modernes Wintermärchen (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Ich liebe winterliche Geschichten, genau so sehr wie ich auch Weihnachten liebe. Bevor unsere Tochter auf der Welt war, habe ich die Zeit vor und an Weihnachten regelmäßig mit Filmmarathons rund um Geschichten, wie Hannah Siebern sie hier in “Schneezauber” beschreibt, verbracht.
Daher war mir aber auch klar, dass ich mir dieses Buch auf jeden Fall näher anschauen wollte.

Katies Chef, Leonard Frost, ist kein angenehmer Geselle. Er lässt seine Mitarbeiterin massig Überstunden schieben, an den Wochenenden arbeiten und fordert von ihr, immer erreichbar zu sein. Katie braucht den Job, daher lässt sie, zum Leidwesen ihrer Tochter, diese Schikane über sich ergehen.
Doch eines Tages geht ihr Chef einen Schritt zu weit und Katie gibt ihm Kontra. Daraufhin ist ihr Job in Gefahr. Doch als einen Tag später plötzlich ein Mann aus Schnee in ihrem Garten auftaucht und sie um Hilfe bittet, ändert sich die Lage. Denn dieser “Schneemann” behauptet ihr Boss zu sein, der zu Schnee verwandet wurde, weil er keine Wärme in seinem Herzen hat. Katie soll ihm nun dabei helfen dies zu ändern.

Die Schwierigkeit, wenn man Unmengen an Weihnachtsfilmen gesehen hat, ist, dass man auch ziemlich viele Stories und Ideen kennt. Daher war mir auch der Plot von “Schneezauber” nicht ganz neu und in einigen Teilen vorhersehbar.
Das macht aber nichts. Die Geschichte um Katie und ihren Boss ist wirklich süß und – passend zur Thematik – auch ergreifend.
Hannah Sieberns Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. Ein prima Geschichte für Zwischendurch, die sich schnell lesen lässt, einen emotional abholt und trotzdem nicht überfordert.

Da es sich bei “Schneezauber – Küss den Schneemann” um eine Novelle handelt, fehlte mir ein wenig die Tiefe in den Charakteren und in der Story. Es hätte ein paar Seiten mehr gebraucht, um mich so richtig gefangen zu nehmen. Bei der Thematik wären in einem Buch, das sich mehr Zeit für den Aufbau der Charaktere lässt, ganz sicher Tränen geflossen. Hier blieben meine Augen trocken.

Es wird übrigens auch nicht mit Klischees gespart, aber das gehört sich für eine winterliche Geschichte einfach, daher stellten sie für mich keinen Störfaktor dar.

Fazit

“Schneezauber – Küss den Schneemann” ist eine gut geschriebene Novelle, die mich bereits ein wenig in weihnachtliche Stimmung versetzt hat. Das Thema war nicht unbedingt neu für mich, aber das hat mich nicht gestört.
Die Geschichte lies sich gut und leicht lesen und passte wunderbar dafür, sie an einem Wochenende – gemütlich in einer Decke eingekuschelt – zu beenden.

Titel: Schneezauber – Küss den Schneemann
Autor: Hannah Siebern
Verlag: Selfpublished
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2017
ASIN: B075K1ZHV6
Format: eBook & Taschenbuch (203 Seiten)
Preis: 0,99 Euro (eBook Einführungspreis) & 9,99€ (Taschenbuch)

eBook als Rezensionsexemplar für eine Blogtour zur Verfügung gestellt

[Rezension] Travail Online–Seelenbewahrer

*Rezensionsexemplar
cover-seelenbewahrer

Titel
: Travail Online – Seelenbewahrer
Autor: Brian Simons
Verlag: Babelcube Inc.
Erscheinungsdatum:  September 2017
EAN: 9781507185803
Format: Ebook (228 Seiten)
Preis: 2,51 Euro
zum Buch
Leseprobe
 


 

Worum geht’s?

Coral registriert sich für das in der virtuellen Realität stattfindenen Videospiel Travail Online, weil ihr Job als Kellnerin, wie so viele andere, durch den zunehmenden Einsatz von Robotern wegrationalisiert worden war. Sie fängt als Schneiderin an und hofft, im Spiel nützliche Kleidung fertigen und für echtes Geld verkaufen zu können. Aber das Spiel hat andere Pläne. Bald entdeckt sie ihr Talent dafür, Kreaturen zu häuten, die sie nie anfassen wollte und aus der Haut groteske Kleidungsstücke zu nähen.
Was als ein neuer Job beginnt wird bald zu einem epischen Abenteuer in einer virtuellen Realität voller Magie, Intrigen und Verrat. Können sie und ihre neuen Freunde die Welt des MMORPG Travail vor Tod und Zerstörung retten, bevor es zerfällt und die Weltwirtschaft in eine Krise stürzt? (Quelle)

Meine Meinung

Zunächst einmal vorweg: Das Genre LitRPG war mir zumindest vom Begriff her neu. Beim Lesen wurde mir aber schnell klar: Mit den Minecraft Romanen von Karl Olsberg oder z.B. Erebos von Ursula Poznanski habe ich bereits andere Vertreter dieses Subgenres gelesen, dort wurde es nur nicht so genannt.
Im Prinzip lässt es sich aber einfach beschreiben: In Büchern dieses Genres spielt sich der Großteil der Handlung innerhalb eines z.B. Online Rollenspiels ab; das Leben der Charaktere außerhalb dieser RPGs trägt meist nur als Rahmenhandlung zum Verlauf der Geschichte bei. So auch bei Travail Online. Das Setting ist in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft; die meisten Menschen verdienen sich ihren Lebensunterhalt im Online Spiel Travail Online nachdem ihre realen Jobs zumeist von Robotern übernommen wurden. So auch Coral, deren Eltern dem Erhalt ihrer realen Jobs wegen ins Ausland gezogen sind.
Coral bewegt sich zunächst sehr naiv in der für sie neuen Online Welt und macht sich dabei nicht unbedingt Freunde. Das wandelt sich allerdings schnell und schon befindet sie sich mitten in einem Spiel, in dem es um nichts weniger zu gehen scheint, als die weitere Existenz des Spiels selbst.
So episch das zunächst einmal klingt, so einfach ist es geschrieben. Das Buch lässt sich der Jugendliteratur zuordnen, wobei ich auch hier bereits Anspruchsvolleres gelesen habe. Nichts desto trotz liest sich der Seelenbewahrer flüssig und nach kurzer Eingewöhnungszeit in dieses eher ungewöhnliche Werk, entwickelte sich die Geschichte zu einem wahren Pageturner! Insbesondere der Humor und der – nicht selten vor Sarkasmus triefende – Stil gefielen mir und ließen mich über die unfassbar vielen Rechtschreibfehler hinwegsehen.
Die Technologie, die in der Welt von Coral zum Einsatz kommt, um diese Art von Online Experience inklusive Virtueller Realität herzustellen, wird dabei zwar vage beschrieben, dabei aber gleichzeitig in eine SciFi Schublade gesteckt, so dass sie am besten nicht weiter hinterfragt wird. Da ist grundsätzlich nichts gegen einzuwenden, da der Fokus weniger hierauf, als denn mehr auf der Geschichte selbst liegt. Dennoch war mir der Ansatz ein wenig zu plump.
Die Hexe allerdings war mein persönliches Highlight! Und wer von euch dieses Buch auch lesen sollte: Ihr wisst, was ich meine… Smile

Fazit

Zwar habe ich inzwischen erfahren, dass in der aktuellen Edition wohl viele Rechtschreibfehler behoben wurden, allerdings kann ich nur bewerten, was mir vorlag und bei der Menge an Fehlern gibt es nun einmal Abzüge. Ansonsten gefiel mir die Idee in Summe zwar gut und ich hatte Spaß dabei, sie zu lesen, aber aufgrund der zum Teil sehr einfachen Schreibweise und Problemlösungen, die wie uninspirierte Abkürzungen wirken, kann ich Travail Online nicht mehr als 3,5 Sterne geben.
 
 

[Rezension] Ich war Hitlers Trauzeuge von Peter Keglevic

*Rezensionsexemplar

Keglevic_PIch_war_Hitlers_Trauzeuge_178008Titel: Ich war Hitlers Trauzeuge
Autor: Peter Keglevic
Verlag: Knaus Verlag
Erscheinungsdatum: 18. September 2017
ISBN: 978-3-8135-0727-0
Format: Hardcover (576 Seiten)
Preis: 26,00 Euro

zum Buch

Leseprobe


Worum geht’s?

Ostersonntag 1945. In Berchtesgaden wird zum 13. Mal “Wir laufen für den Führer” gestartet: eintausend Kilometer in 20 Etappen durch das Tausendjährige Reich. Der Sieger darf Adolf Hitler am 20. April persönlich zum Geburtstag gratulieren. Dank Leni Riefenstahl, die den großen Durchhaltefilm drehen soll, gerät der untergetauchte Harry Freudenthal in den Pulk der Läufer und entrinnt damit seinen Häschern. Der irrwitzige Lauf nach Berlin führt Harry schließlich bis in den Führerbunker, wo er Geschichte schreibt.‎  Quelle

Meine Meinung zum Buch

Dieses Buch fand seinen Weg über eine Anfrage in mein Regal. Es hatte mich sofort gepackt. Das lag u.a. am Klappentext, der bereits eine gewisse Komik in der Geschichte vermuten ließ. Ich meine,… hallo? Ein Jude, der an einem 1.000 km Lauf zu Ehren des Führers teilnimmt und dann auch noch dessen Trauzeuge wird? Interessanterweise schien nicht nur der Klappentext, sondern auch das Einleseheft, das den Buchbloggern beigelegt wurde, bereits die gesamte Geschichte zu spoilern.

Kennt ihr noch RTL Samstag Nacht und deren Kino-Trailer mit dem immer gleichen Verleger “Verratet doch gleich den ganzen verdammten Film in der Vorschau Pictures”?

So fühlte es sich an. Und doch: Wenn die Tatsache, dass Harry Freudenthal als Jude am Ehrenlauf teilnimmt und dann auch noch Hitlers Trauzeuge wird, bereits ab Start klar ist, dann können diese Details es schon einmal nicht sein, die den Spannungsbogen aufbauen. Und sie sind es auch nicht. Das einmal vorweggenommen.

Das Einleseheft beschreibt im Prinzip die Geschichte vom Autor selbst und wie er durch einige glückliche Umstände an einige Notizen gelangt ist, die grundsätzlich die Geschichte von Harry Freudenthal aus dessen eigener Hand erzählen. Was die Sache dabei interessant macht, ist, dass der Autor es so darstellt, als wäre dieses Buch eine mögliche Realität – und dabei hat er sie auch noch so geschickt entworfen, dass sie im Nachhinein kaum als solche in Frage gestellt werden kann. Der Leser wird mit dem Gedanken daran allein gelassen, sich selbst die Frage zu stellen, ob er die Geschichte für glaubwürdig hält – oder eben nicht. Meine Meinung? In einigen Teilen zuweilen skurril, aber in Summe… ja verdammt, warum nicht?!

Das Buch selbst beginnt im Jahr 2015 und Harry – inzwischen 95 Jahre alt – erinnert sich zurück und beginnt seine Geschichte zu erzählen. Der Auftakt ist extrem gut gelungen und ich war sofort in der Geschichte. Es war schwer, das Buch beiseite zu legen. Auch der Stil hat mir sehr gut gefallen: Wissend, dass die gesamte Handlung in der erzählten Vergangenheit spielt (während ja die Zeit in der Gegenwart weiterläuft), springt die Geschichte zwischen der laufenden (haha) Geschichte von Harry und dessen Erinnerungen hin und her. Also noch einmal zum Mitschreiben: Harry in 2015 erzählt von Harry aus 1945, der sich an Harry aus 1930 erinnert. Soweit klar?

Die Kriegshandlungen, die während des 1.000km Laufs zu Ehren des Führers und mit der Propaganda-Idee das Volk zu motivieren, die Rahmenhandlung bilden, sind indes nur das: Rahmenhandlung. Sie stehen nicht wirklich im Vordergrund, was sich zuweilen befremdlich anfühlt, denn deren Auswirkungen sind natürlich omnipräsent. Während sich die Erinnerungen von Harry aus dessen Kindheit rasch und immer schneller dem Punkt nähern, der ihn zu einem Ehrenläufer hat werden lassen, wird der Leser immer wieder Zeuge einer sich wandelnden Zeit. Begonnen bei den ersten Übergriffen auf Juden bis hin zu einem Deutschland, in dem jeder Jude Angst um sein Leben haben musste. Dabei sind es aber immer die persönlichen Erfahrungen von Harry, die die Geschichte vorantreiben.

Der Leser begleitet ihn dabei durch sein gesamtes Leben und nimmt Teil an jedem emotionalen Moment, erlebt hautnah jeden Scheideweg mit und wird so selbst zu einem Teil von Harrys Leben. Am Ende fühlte ich mich wie ein enger Freund, den Harry nie kennengelernt hat, so intensiv werden dessen Gefühle transportiert und so offen wie ein bisher unentdecktes Tagebuch sein Leben vor einem ausgebreitet*.

Allerdings muss ich aber auch zugeben, dass ich zur Mitte des Buches hin einen Hänger hatte. Das liegt zum einen daran, dass einige Handlungen so realistisch beschrieben wurden, dass ich als Leser große Schwierigkeiten hatte, sie zu verstehen. Wenn das nun verwirrend klingt, dann liegt das daran, dass die Erlebnisse Harrys zuweilen verwirrend sind und dieser Umstand extrem gut transportiert wird. Allerdings lässt sich auch ein immer wiederkehrendes Muster erkennen, das mich ebenfalls zur Mitte des Buches hin genervt hat: Laufen, erinnern, in der Erinnerung mit einer Frau pimpern, in die Gegenwart zurück gerissen werden, am nächsten CheckPoint halb tot ins Bett fallen. Weiterlaufen.

Fazit

Gerade die Tatsache, dass der Roman es versucht, einen extrem hohen Grad an Realismus zu vermitteln und dabei tief – sehr tief – in die Sprache des frühen 20. Jahrhunderts eintaucht und die Eigenarten der verschiedenen Regionen Deutschlands, hat mir sehr gefallen. Ausnahmsweise – obwohl für die Handlung bestimmend – drängte sich der Krieg selbst zu keinem Zeitpunkt störend in den Vordergrund, um so die Geschichte zu übernehmen. Durch die letzten Kapitel flog ich nur noch so durch und fieberte dem Ende entgegen, das ich so nicht habe kommen sehen.

Wer sich für Historie interessiert ohne erhobenen Zeigefinger und eine Geschichte lesen möchte, die einen förmlich Teil davon werden lässt, dem kann ich “Ich war Hitlers Trauzeuge” uneingeschränkt empfehlen. Zwar hat der Mittelteil meiner Meinung nach Schwächen, die werden aber mühelos durch den für mich ungewöhnlichen Stil ausgeglichen.

Daher aus voller Überzeugung von mir fünf Sterne für dieses Buch und somit eine dringende Leseempfehlung.

* Ich möchte an dieser Stelle noch einen Punkt aufgreifen: Als jemand, der erst in den späten 70ern geboren wurde, habe ich keinen direkten Bezug mehr zu den Geschehnissen vor und während der Zeit des zweiten Weltkrieges. Dass entsprechend Menschen mit einer anderen Perspektive als der meinen zu einer vollkommen anderen Sicht auf das Buch gelangen können, ist nur verständlich und soll hier nicht vorenthalten werden. Daher hier ein Link zu einer Rezension, die als absolutes Gegenteil zu meiner verstanden werden kann.

[Rezension] Buddy Cool: Vom Loser zum Gewinner von Thomas Christos

*Rezensionsexemplar

01_BuddyCool-3dTitel: Buddy Cool: Vom Loser zum Gewinner
Autor: Thomas Christos
Illustrator: Norbert Höveler
Verlag: Fabulus Verlag
Erscheinungsdatum: 15. September 2017
ISBN: 978-3-944788-50-0
empfohlenes Lesealter: ab 8 Jahren
Format: Hardcover mit Lesebändchen und Farbschnitt (155 Seiten)
Preis: 12,00 Euro

zum Buch

Leseprobe


Worum geht’s?

Damit er in Schwung kommt, wird der elfjährige Nick jeden Morgen von einer Motivations-App geweckt. Das Programm auf seinem Smartphone, eine Anschaffung seiner besorgten Eltern, hört auf den Namen Buddy und soll den Jungen zu Leistung und Erfolg anspornen. Nick ist klein, unsportlich, sein Selbstbewusstsein lässt zu wünschen übrig. Und nutzen in unserer digitalen Welt nicht schon viele Menschen Smartphone-Apps, um ihr Leben zu optimieren? Doch Buddys abgedroschene Karriere-Parolen nerven nur. Erst als die App zeigt, dass sie auch anders kann, anders auch als von den Eltern geplant, findet Nick Geschmack an seinem Helferlein. Fiese Klassenkameraden, eingebildete reiche Verwandte, herablassende Lehrer — sie alle bekommen Grund zum Staunen. Dumm nur, dass Nicks Mitschülerin Sophie, ein spannendes Mädchen, das er sehr mag, sich nicht so leicht blenden lässt. (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Bücher mit farbigem Buchschnitt haben es mir echt angetan. So auch dieses Exemplar aus dem Fabulus Verlag.
Mit Buddy Cool ist ein weiteres Kinderbuch bei uns eingezogen, das allerdings auch bald umziehen wird, da ich es den Hortkindern meiner alten Hortgruppe vermachen werde.

Tatsächlich lese ich im Vergleich zu anderen Genres recht selten Kinderbücher, aber dieses hier hat mich nicht nur optisch angesprochen, sondern auch stark vom Inhalt her.
Smartphones sind (leider) auch bei Kindern nicht mehr wegzudenken und Eltern, die ihre Kinder, mit teilweise recht abstrusen Mitteln, zu besseren Leistungen anspornen wollen, gibt es leider auch immer häufiger. Der aktuelle Bezug dieses Buches ist also definitiv gegeben.

Unser Protagonist Nick hat es tatsächlich nicht sehr leicht. In der Schule wird er gehänselt, seine Eltern versuchen mit allen Mitteln ihn zu einem Siegertypen – wie seinen Cousin – zu machen und die Lehrer beachten den durchschnittlichen Schüler mehr oder weniger gar nicht, außer, um ihm Strafaufgaben aufzubrummen.
Nick ist selber nicht glücklich mit seiner Lage, doch sein neuer Helfer, Buddy, die Motivations-App, gibt ihm nur unsinnige Tipps, mit denen er gar nichts anfangen kann. Buddy nervt einfach nur. Als Nick beschließt seinen kleinen Helfer endgültig auszuschalten, macht dieser ihm einen Vorschlag, den Nick nicht ausschlagen kann.
Mit Hilfe von Buddy wird er zum Held der ganzen Schule – doch so ganz richtig fühlt sich das auch nicht an.

Schon der Klappentext ließ mich erahnen, dass es in diesem Buch auch “leicht” pädagogisch zugehen würde, was ich selber sehr begrüße. Im Grunde hat der Autor dies auch sehr gut hinbekommen, allerdings ist mir eine Situation negativ aufgefallen – besonders mit dem Hinblick darauf, dass Kinder dieses Buch auch alleine lesen werden.
An einer Stelle bekommt das Buch leichten “Actionfilmcharakter” und Nick tut etwas, was zum einen nicht ganz zum restlichen pädagogischen Flair des Buches passt und zum anderen zu gefährlich ist, um damit ohne Konsequenzen davon zu kommen.

Das ist allerdings auch mein einziger Kritikpunkt, denn ansonsten habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Das Buch ist witzig, leicht geschrieben, die Kapitel sind kurz und dem Leser wird etwas vermittelt, ohne dass man das Gefühl hat, der Autor stehe mit erhobenem Zeigefinger vor einem.

Die im Buch enthaltenen Illustrationen sind ebenfalls sehr unterhaltsam und lassen den ein oder anderen jungen Leser bestimmt kräftig kichern.

Fazit

Buddy Cool ist ein witziges und gut geschriebenes Buch, das dem jungen Leser auch etwas mit auf den Weg gibt.
Zum Alleine lesen würde ich es ab 10 Jahren empfehlen, zusammen mit einem Erwachsenen passt meiner Meinung nach das empfohlene Alter von 8 Jahren sehr gut.

Von mir gibt es daher gute 4 von 5 Sterne.

[Rezension] New York zu verschenken von Anna Pfeffer

Pfeffer_ANew_York_zu_verschenken_178673

Titel: New York zu verschenken
Autoren: Anna Pfeffer
Verlag: cbj
Erscheinungsdatum: 28. August 2017
Format: Klappenbroschur (336 Seiten)
ISBN: 978-3-570-17397-8
Preis: 14,99€

zum Buch

Leseprobe



Worum geht’s?

Ein Chat-Roman über die wahre Liebe

Anton hat alles, was sich ein 17-Jähriger wünscht: vermögende Familie, liebende Eltern und keine Geschwister. Was Anton seit Kurzem auch noch hat: eine Ex-Freundin. Olivia hat ihn grundlos nach ein paar Monaten abserviert, und das, obwohl er sie doch mit einer Reise nach New York überraschen wollte. Das Ticket ist auch schon auf ihren Namen gebucht. Kurzerhand startet der selbstsichere Sonnyboy via Instagram die Suche nach einer neuen Olivia Lindmann. Der Andrang ist mäßig, aber es meldet sich eine 16-jährige Liv, die ganz anders ist, als die Mädchen, die Anton sonst trifft … (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Fangen wir mit dem Wichtigsten an. Bei diesem Buch handelt es sich um einen Chat-Roman, was bedeutet, der Inhalt besteht einzig und allein aus Chats. Wem das nicht gefällt, der sollte das Buch schlicht und einfach nicht lesen. Wem das gefällt, der sollte es unbedingt lesen, denn mir hat es wirklich sehr gut gefallen. Und weil das kein wirklich valides Argument ist (warum eigentlich nicht?), schreibe ich nun noch ein bisschen mehr dazu.

Die beiden Protagonisten könnten fast nicht unterschiedlicher sein. Auf der einen Seite haben wir Anton – reich, gutaussehend und ziemlich von sich selber überzeugt. Auf der anderen Seite wäre dort Liv – intelligent, verantwortungsbewusst und muss für ihr Taschengeld arbeiten gehen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir Anton, obwohl er durchaus witzig ist und auch nett sein kann, zeitweise ziemlich auf die Nerven gegangen ist. Anton ist so weit weg von der Kategorie Mensch, mit der ich meine Zeit verbringen möchte, dass ich zunächst ein paar Schwierigkeiten hatte mich auf ihn einzulassen. Aber ich habe es geschafft und kann euch sagen, dass Anton einige Überraschungen parat hat und wir definitiv aufhören sollten Menschen in Schubladen zu stecken, nur weil wir einen Teil ihres Lebens mitbekommen. Dass, was andere Menschen bereit sind von sich aus preis zu geben, ist nur ein kleiner Teil dessen, was diese Menschen ausmacht, also urteilt nicht, nur weil ihr meint diesen einen Teil, der euch gezeigt wird, zu kennen.
Das ist u.a. die Message, die ich aus diesem Buch mitgenommen habe und mir gefällt diese Message sehr. Menschen sind so viel mehr, als das was sie nach außen hin transportieren.
Aber ich kann mich, wie gesagt, auch nicht ausnehmen, denn auch ich habe Anton ziemlich schnell in eine Schublade gesteckt, in der er auch eine ganze Weile drin geblieben sind. Reich, verwöhnt, selbstverliebt und oberflächlich. Das alles mag vermutlich auch zutreffen, aber in ihm steckt noch viel mehr und das zeigt er im Laufe des Buches auch gut.

Anton ist es nicht gewohnt verlassen zu werden, normalerweise verlässt er seine Freundinnen, wenn er genug hat. Doch Olivia, seine Ex-Freundin, hat ihn einfach so sitzen gelassen. Mit zwei Flugtickets nach New York, die bereits fest auf ihre Namen gebucht sind. Auf seinen Aufruf bei Instagram meldet sich Liv. Liv wollte schon immer unbedingt nach New York, aber das Geld hat nie gereicht und dieser Traum blieb für sie ein unerreichbares Ziel.

Auf den ersten, zweiten und auch dritten Blick scheinen Anton und Liv so überhaupt nicht zueinander zu passen. Anton versteht Partystreifzüge mit viel Alkohol als Spaß, wohingegen Liv lieber zu Hause in ihrem grauen Jogger sitzt und liest oder mit ihrer kleinen Schwester bastelt.

Die beiden lernen sich durch die viele Zeit, die sie miteinander chatten aber immer besser kennen, wobei Liv sich vehement weigert Anton ein Foto von sich zu schicken, was diesen ziemlich fuchst.
Beide lernen allerdings auch irgendwie voneinander und schon scheint es gar nicht mehr so abwegig, dass der Trip nach New York doch Spaß machen könnte.

Das Buch lässt sich unheimlich schnell lesen, da es sich halt um einzelne Chats handelt und auch, weil es sich schlicht und einfach gut lesen lässt. Es ist interessant, es ist kurzweilig und ich wollte unbedingt wissen wie es mit den beiden weiter- und ausgeht.
Das Buch macht einfach Spaß, wenn man es liest. Es hat mich aber auch in Teilen zum Nachdenken angeregt und einmal hatte ich sogar Tränen in den Augen. Die Emotionen bleiben trotz der reinen Chats alles andere als auf der Strecke.

Ich habe mich durchweg gut unterhalten gefühlt.

Fazit

“New York zu verschenken” ist kurzweilig, witzig und gut geschrieben. Es regt in Teilen aber auch zum Nachdenken an und transportiert ganz wunderbar die Emotionen der beiden Protagonisten.
Wer noch keinen Chat-Roman gelesen hat, der sollte es mit diesem Buch probieren. Ich hatte sehr viel Spaß bei Lesen und habe das Buch innerhalb eines Tages beendet.

Von mir gibt es mit 5 von 5 Sternen eine klare Leseempfehlung.

Vielen Dank cbj und das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

[Rezension] Traumschrott von Christian Krumm

151_0
Titel:
Traumschrott
Autor: Christian Krumm
Verlag: Edition Roter Drache
Erscheinungsdatum: 19. März 2016
Format: Taschenbuch (180 Seiten)
ISBN: 978-3-946425-02-1
Preis: 9,95€

zum Buch

Leseprobe

der Autor

Worum geht’s?

Ein Gremium in einer Kleinstadt berät über den Sieger eines Kurzgeschichtenwettbewerbs und du findest dich mittendrin. Du sollst mitentscheiden, welche der Geschichten zum Thema „Traumschrott“ zum Sieger gekürt wird. Während du dich zunächst in der Gesellschaft von korrupten Geschäftsleuten, träumenden Künstlern, eifrigen Journalisten und weinenden Prostituierten noch sicher in deiner Wirklichkeit wähnst, umschließt dich der Traumnebel immer mehr. Schizophrene, Heilige, Teufel, Wächter, Dämonen und zauberhafte Fabelwesen dringen in deine Welt ein, bis du schließlich zurück im Gremium Zeuge eines aberwitzigen Showdowns wirst. Dein Verstand wird herausgefordert, deine Phantasie auf die Probe gestellt und doch wirst du am Ende feststellen: Träume sind niemals Schrott. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung zum Buch

Ich lese eigentlich so gut wie nie Kurzgeschichten. Ich bin eher ein Freund der umfangreicheren Bücher, da ich es liebe in der vom AutorIn erschaffenen Welt zu versinken und eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Das gelingt mir bei Kurzgeschichten leider nicht, da sie mir dafür – naja – einfach zu kurz sind.
Als mich die Anfrage von Christian Krumm erreichte, war ich allerdings zunächst erstmal schockverliebt in das Cover. Ich liebe es. Eigentlich ist es recht schlicht gehalten, aber wenn man genauer hinguckt, kann man unglaublich viel darauf erkennen.
Der Klappentext und die kleine Leseprobe haben mich dann davon überzeugt, dass ich diesem Buch sehr gerne eine Chance geben möchte mich zu überzeugen.

Als ich mit dem Lesen begonnen habe, war ich zunächst einmal etwas verwirrt, denn ich wurde direkt angesprochen. Ich habe bisher vielleicht ein, zwei Bücher gelesen, in denen ich als Leser direkt angesprochen wurde und muss sagen, dass ich das etwas befremdlich finde. Hier war es aber absolut ok und auch notwendig, denn ich werde tatsächlich als Leser dieser Kurzgeschichten angesprochen.
Die Erzählperspektive ändert sich jedoch auch wieder als die erste “offizielle” Kurzgeschichte beginnt.

Christian Krumm schreibt wirklich anspruchsvoll und obwohl das Büchlein “nur” 180 Seiten hatte, habe ich recht lange dafür gebraucht. Es “mal eben weglesen” ist bei diesem Buch definitiv nicht drin. Ich brauchte schon ordentlich viel Konzentration zum Lesen und hatte natürlich auch den Anspruch die Message – die tiefere Botschaft – der einzelnen Geschichten herauszufiltern und zu erkennen.
Das Gute, am Ende nimmt der Autor noch einmal Bezug auf die einzelnen Geschichten und bringt etwas Licht ins Dunkle, denn ich muss gestehen, dass ich tatsächlich nicht sofort die Bedeutung aller Geschichten begriffen hatte.

Nichts desto trotz mochte ich alle Geschichte in diesem Buch. Die eine mehr, die andere weniger. Jede liefert einem Stoff zum Nachdenken und das gefällt mir. Es lässt sich unglaublich viel interpretieren und auch diskutieren. Die Geschichten an sich sind teilweise sehr skurril und auch bizarr, aber gut. Ich konnte die Pointen der einzelnen Geschichten nicht im Vorhinein erkennen und so manches Mal hat der Autor mich ordentlich überrascht. 

“Traumschrott” ist allerdings ein Buch auf das man sich einlassen muss. Tut man das nicht, versteht man vermutlich auch nicht den Sinn hinter den Geschichten und sie könnten für Viele zu verrückt und bizarr sein. Es lohnt sich aber sich darauf einzulassen.

Fazit

Anspruchsvoll, skurril und manchmal bizarr sind die Geschichten von Christian Krumm in “Traumschrott”. Es lohnt sich aber sich darauf einzulassen, denn sie regen definitiv zum Nachdenken und teilweise auch zum Reflektieren an.
Wer keine Scheu von anspruchsvollerer Lektüre und Kurzgeschichten hat, der sollte definitiv einen Blick auf dieses Buch mit dem genialen Cover werfen.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

[Lese-Rückblick] September 2017

Ich lese und höre im Moment an so vielen Büchern gleichzeitig und komme aber nicht richtig voran. Daher habe ich überlegt meine Strategie zu ändern und einfach die Bücher, die mich im Moment nicht so richtig überzeugen können nur sekundär zu lesen und Bücher zur Hand zu nehmen, auf die ich gerade richtig Lust habe. Mal schauen wie erfolgreich ich damit sein werde.
Mit dem letzten Buch aus dem September hat das zumindest schon mal geklappt. Das hatte ich in zwei Tagen durch und sogar noch am 30.09. beendet (na gut, es war 0:14 Uhr, aber das zählt trotzdem!).

Bücher September 2017

Insgesamt gelesene Seiten: 1131
      Ø 38 Seiten pro Tag
Insgesamt gehörte Minuten: 0
      Ø 0 Minuten pro Tag

Also ich höre schon einige Minuten am Tag ein Hörbuch, aber da ich keins beendet habe, zähle ich es nicht zur Statistik mit.

Der September war insgesamt ganz schön voll und ich habe es genossen. Puschel und ich waren viel unterwegs oder hatten Besuch und haben einfach eine schöne Zeit gehabt.

Um genau diese schönen (und häufig auch kleinen Momente) bewusster zu erleben und sie mehr genießen zu können, habe ich beschlossen eine neue Aktion ins Leben zu rufen – tthink beautiful. Ich erfinde dasmit das Rad nicht neu, aber das ist auch gar nicht mein Ziel. In erster Linie dient diese Aktion mir dabei mich damit zu beschäftigen und mir ein positiveres Lebensgefühl zu verschaffen. Ihr seid aber alle herzlich eingeladen mitzumachen. Ob nun für euch selber zu Hause hinter dem Monitor oder ihr haut in die Tasten und schreibt selber etwas dazu. Alles ist klasse und ich verspreche euch, ihr werdet euch besser fühlen, wenn ihr euch die Zeit nehmt und ganz bewusst darüber nachdenkt, was euch Tolles in der Woche widerfahren ist.

Blogtechnisch habe ich ziemlich viel geschrieben und recht viele Beiträge online gebracht. Buchtechnisch lief es zwar ach ganz ok, aber definitiv verbesserungswürdig. Ich hatte nur ein richtiges Knallerbuch im September und ich brauche im Moment eindeutig mehr davon.
Serientechnisch gibt es rein gar nichts neues, denn ich habe absolut nichts geguckt im September. Fernsehen haben wir ja eh nicht, aber auch Netflix und Co. sind ausgeblieben.

Zur Zeit ist es auch nicht meine Tochter, die mich vom Schlafen abhält, sondern ich selber. Ich versuche abends/nachts noch so viel zu schaffen wie möglich und bleibe teilweise bis nach Mitternacht wach. Das rächt sich natürlich und ,ein Immunsystem ist dadurch gerade ein wenig am kämpfen.

Im Oktober und auch im November erwarten euch und mich noch ein paar interessante Sachen. Zum Einen wird es wieder ein tthinkttwice-Reading geben (yay!) und zum anderen nehmen wir an einer Blogtour teil. Ich freue mich schon.


Wie war euer September? Hattet ihr vielleicht ein richtiges Lesehighlight?



[Rezension] Dungeons & Workouts: Vom Lauch mit Bauch zum Held von Welt

9783840375620_1
Titel:
Dungeons & Workouts: Vom Lauch mit Bauch zum Held von Welt
Autoren: Gino Singh, Kai Kistenmacher, Hauke Gerdes, Matthias Ralf
Verlag: Meyer & Meyer
Erscheinungsdatum: 14. August 2017
Format: illustriertes Paperback (256 Seiten)
ISBN: 978-3-8403-7562-0
Preis: 22,95€

zum Buch

Leseprobe


Worum geht’s?

Eine Welt der Abenteuer und Helden. Eine Welt, in der deine eigene Kraft und Fitness den Ausschlag dafür gibt, ob du deine Gegner bezwingen kannst. Deine Reise führt dich durch mittelalterliche Städte, in einen düsteren Wald und aufs offene Meer. Nicht Schwert oder Axt sind die Waffen deiner Wahl, sondern schweißtreibende Workouts. Damit besiegst du nicht nur finstere Gesellen in der Welt von Dungeons & Workouts, sondern wirst auch in der wirklichen Welt fitter. Dieses Buch nimmt das, was ein Gamer an seinen Spielen so liebt und packt es in ein Trainingsbuch: XP, Levelaufstieg, Sidequests und Endgegner. Rocket Beans-Fitness-Master Gino Singh bringt Rollenspiel und Fitness endlich zusammen. Wer gedacht hat, dass ein mitreißendes Storytelling und Sport nicht zusammengeht, wird hier eines Besseren belehrt. Der Schwierigkeitsgrad richtet sich nach dem Fitnesslevel des Spielers. So kann jeder zum Held von Welt werden!  (Quelle: Meyer & Meyer)

Meine Meinung zum Buch

Ich muss ganz dringend mehr Sport machen. Meine kleine Tochter hält mich zwar ganz schön auf trab, aber so als lesende und früher MMORPG-Spielerin Couchkartoffel, komme ich langsam nicht mehr mit, mit meinem kleinen Energiebündel und das muss sich unbedingt ändern.
Die Fitteste war ich noch nie und so richtig ins Schwitzen komme ich auch nicht gerne. Alle Jubeljahre wieder packt mich mal ein Motivationsschub und ich fange an Sport zu machen. Das klappt dann i.d.R. auch ziemlich gut, aber dann kommt immer irgendetwas dazwischen – schlechtes Wetter, zu müde, eine Verletzung, ein gutes Buch, und, und, und. Wichtige Dinge halt… *hust*

Als ich nun dieses Buch bei bloggdeinbuch entdeckt hatte, habe ich meine Chance gewittert und mich auf ein Exemplar beworben und auch eins bekommen. Danke dafür!

So als verkappte Ex-Gamerin und Sportmuffel hat mich das Buch sofort angesprochen. Allein der Titel ist schon so witzig. Außerdem preist sich das Buch selber als das ultimative Trainingsbuch für jeden Gamer an. Und dem Klischeedenken sei Dank, hatte ich sofort unsportliche Menschen vor Augen, deren Feinmotorik um einiges besser ausgeprägt ist als die Grobmotorik. Steinigt mich bitte nicht, denn ja, ich weiß, dass es durchaus auch sehr sportliche und fitte Gamer gibt.

Kommen wir nun aber zum Buch. Nach einer kurzen Einführung, wie das Buch zu handhaben ist, geht es auch schon gleich los mit einem Probetraining, mit dem man das eigene Fitnesslevel herausfinden kann. Je nachdem wie fit man ist (Amateur, Profi oder Legende), startet man das Training auf seinem Fitness-Level. Alle im Buch angegebenen Wiederholungen sind im Profi-Level. Für den Amateur zieht man 50% ab und für die Legende macht man 50% mehr Wiederholungen. Das finde ich ziemlich gut gelöst.

Das ganze Buch ist echt klasse illustriert und erinnert vom Aussehen in Teilen an die alten Textadventures. Ansonsten ist es wie ein Pen&Paper Rollenspiel aufgebaut – natürlich liegt dem Buch auch ein Charakterbogen bei, den man leicht heraustrennen und kopieren kann.
Als noch ziemlich mickriger und schwächlicher Held des Spiels beginnt man mit recht leichten Übungen, die kontinuierlich immer schwieriger und intensiver werden. Für jede erfolgreich absolvierte Übung steigt man zwei Level auf. Die Level sind später noch wichtig. Zwischendrin gibt es immer wieder Wahlmöglichkeiten und Itemoptionen. Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt und am Ende jeden Kapitel gilt es einen Boss zu erledigen. Je nach erreichtem Level hat man bestimmt viel Zeit dafür. Das Gute ist, bevor man sich an den Boss wagt, hat man in einem Dojo so viel Zeit wie man braucht, um sich auf diesen “Kampf” vorzubereiten.
Ganz am Ende des Buches trifft man dann natürlich auf den Endgegner und der hat es mächtig in sich. Passenderweise entpuppt er sich als der Schweinehund, den es nun zu besiegen gilt.

Ich persönlich fand das Buch sehr gut gestaltet und aufgebaut. Die einzelnen Trainings bauen aufeinander auf und fordern einen immer ein Stückchen mehr. Das Konzept und die Idee finde ich genial.
Leider hatte ich einige Schwierigkeiten beim Lesen, denn dadurch, dass es eben wie ein P&P Rollenspiel aufgebaut ist, ist der Text so verfasst, wie auch der Gamemaster sprechen würde. Witzig, aber es liest sich mühsam.
Auch habe ich leider nirgends etwas darüber gefunden, was mir beschreibt welche Muskelgruppen mit welcher Übung genau angesprochen werden. Außerdem wird auch nicht erwähnt wie häufig ich trainieren soll – jeden Tag, drei Mal die Woche, ein Mal im Monat? Das wäre noch hilfreich gewesen.

Fazit

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn es meiner Meinung nach noch an einigen Stellen etwas Verbesserungspotential gibt.
Die Idee des Buches ist witzig, die Geschichte stimmig und die Übungen gut gewählt. Ich werde mich sicherlich mal an einer Trainingsrunde versuchen.

Von mir gibt es vier von vier Sternen.

Vielen Dank an den Meyer & Meyer Verlag und

für das Rezensionsexemplar.

[Rezension] Choices–Die Mächtigen von Nils Nöske

Choices_-_Die_Maechtigen_HP
Titel:
Choices – Die Mächtigen
Autor: Nils Nöske
Verlag: Latos Verlag
Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2014
Format: Taschenbuch (359 Seiten)
ISBN: 978-3-943308-57-0
Preis: 10,99€

zum Buch



Worum geht’s?

„Dunkle Magie? Hör zu, mein Junge! Die Welt ist ein schlechterer Ort, als man sich wünschen würde, doch ein weit besserer, als die meisten Menschen stets annehmen. Ebenso verhält es sich mit allen Dingen auf der Welt … auch mit der Magie.“

Zorin versinkt im Chaos. An keinem anderen Ort paaren sich so viel Reichtum und rasanter Fortschritt mit derartigen Grausamkeiten und erdrückender Armut wie in der gewaltigen Hauptstadt. Hier regieren Egoismus und Ignoranz, Korruption und Rücksichtslosigkeit. Vor vielen Jahrtausenden jedoch regierten hier Magie und jene, die sie beherrschen konnten. Und obwohl das Wissen um diese Mächte längst von der Oberfläche verschwunden ist, trägt die Welt auch heute noch ihre Spuren. Ein wohlhabender Reporter, ein armer Traumtänzer und ein uraltes Zauberbuch. Mehr braucht es nicht, um den Funken der Zauberei erneut zu entfachen und die vertraute Welt mit einer Woge der Zerstörung in ihren Grundfesten zu erschüttern … (Quelle: Latos Verlag)

Meine Meinung zum Buch

Als ich den Klappentext zu “Choices – Die Mächtigen” las, habe ich Gesellschaftskritik, Fantasy und einen Fünkchen Zukunft daraus herausgelesen. Das alles habe ich auch tatsächlich bekommen; aber vielleicht sollte ich für den Moment lieber die Finger von Fantasy Büchern lassen.

Log, einer der Protagonisten, ist Kanalarbeiter. Er stammt aus einem armen Dorf, an dem der technische Fortschritt vollkommen vorbeigezogen ist. Nach einem Schicksalsschlag entscheidet sich Log in die Großstadt zu ziehen und für Gerechtigkeit zu sorgen.
Parett hingegen lebt in der sogenannten Oberschicht. Er ist Journalist, erfolgreich, hat Geld und lebt in einem der obersten Stockwerke der höchsten Wolkenkratzer Zorins, dort wo der Sauerstoff nicht aus der natürlich en Umgebung stammt, sondern aus großen Tanks. Er hat alles, was er sich wünscht und steckt gerade mitten in der größten Story seines Lebens.

Zwei Protagonisten, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Log hasst die reichen Bonzen von oben und Parett verabscheut Log aus anderen Gründen. Was die beiden zusammenbringt und wieso Parett kein gutes Bild von Log hat? Das kann ich euch leider nicht verraten ohne zu spoilern.

Zunächst möchte ich erstmal sagen, dass mir der Schreibstil des Autors wirklich gut gefallen hat. Ich brauchte zwar etwas mehr Konzentration, um zu lesen, aber schreiben kann Nils Nöske.
Auch die Geschichte an sich und die darin untergebrachte Gesellschaftskritik haben mir gefallen.
Was ich besonders gut gelungen fand, war die Idee, wie Magie in dieser Welt wirkt. Sie wird nicht einfach so von den Magiern oder in diesem Fall Elementarii gewirkt, sondern jeder Zauber hat seinen Preis und die Elementare entscheiden über diesen Preis.
Ein erschaffenes Feuer hat beispielsweise Kälte als zu zahlenden Preis. Die Umgebungsluft und auch die Hand des Elementarius selber erkalten, wenn dieser eine Flamme erschafft. So müssen die Magier sich immer dem Preis ihrer Zauber bewusst sein und sich entscheiden, ob sie ihn zahlen wollen oder eben nicht.

Wie ihr seht, grundsätzlich fand ich das Buch also gar nicht schlecht. Doch leider habe ich sehr lange gebraucht, um es zu lesen und ich habe es leider auch nicht gerne zur Hand genommen. Ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich mir andere Dinge zu tun gesucht habe, damit ich nicht lesen “muss”. Kein wirklich gutes Zeichen. Es heißt leider, dass mich das Buch nicht wirklich mitnehmen und fesseln konnte.

So sehr mir der Schreibstil und auch die Idee gefallen haben, so sehr war ich aber leider vom Inhalt auch verwirrt.
Begonnen hat das damit, dass ich Log zunächst so gar nicht einschätzen konnte. Ich habe zwei Gesichter an ihm entdecken können, die aber so meilenweit voneinander entfernt waren, dass ich sie in meinem Kopf einfach nicht zu einer Person einen konnte. Auf der einen Seite ist Log nett, hilfsbereit und loyal und im nächsten Kapitel muss ich plötzlich davon lesen wie er kaltblütig und egoistisch handelt. Das passte für mich einfach nicht zusammen.
Die Erklärung dazu kommt zwar im Laufe des Buches, aber am Anfang hat mich das alles einfach nur verwirrt und ich konnte mich gar nicht richtig auf die Geschichte konzentrieren.

Ebenfalls empfand ich die Handlungsstränge häufig als etwas wirr. Die ganze Story an sich ist ziemlich komplex und man muss schon konzentriert sein beim Lesen, daher schließe ich nicht aus, dass durch fehlende Konzentration ich einiges einfach überlesen oder nicht in den richtigen Zusammenhang gebracht habe. Ich habe alles verstanden, was passiert ist, aber beim Lesen selber musste ich schon einige Male mit der Stirn runzeln und fand auch einige der Wendungen eher etwas unpassend zum Gesamtbild.

Das Buch fängt recht unscheinbar an – ohne das negativ zu meinen – wird dann aber ab einem Punkt zu einer Art “The Walking Dead”. Zumindest ist mir diese Assoziation beim Lesen gekommen.

Die anderen Rezensionen zu dem Buch sind alle durchweg positiv. Also wird Nils Nöskes zweiter Roman wohl einfach nichts für mich gewesen sein. Vielleicht muss ich auch eine Weile mit dem Fantasy Genre pausieren.

Fazit

Tolle Grundidee, guter Schreibstil, doch leider war die Geschichte dann wohl doch nichts für mich. Zu verwirrend und mit Charakteren, die ich nicht richtig einordnen konnte und mit genau solchen “Schwebezuständen” – gerade bei Personen – komme ich einfach nicht zurecht.

Von mir gibt es leider nur 2,5 von 5 Sternen. Dennoch bedanke ich mich sehr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.