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[Rezension] Hochsensibel–Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten von Eliane Reichardt

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Titel: Hochsensibel–Wie Sie Ihre Stärken erkennen und Ihr wirkliches Potenzial entfalten
Autorin: Eliane Reichardt
Verlag: Irisiana
Erscheinungsdatum: 29. Februar 2016
ISBN: 978-3-424-15293-7
Format: Klappenbroschur (256 Seiten)
Preis: 19,99 Euro

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Leseprobe

 

 

 

Worum geht’s?

Stark (und) hochsensibel!

Laut Schätzungen ist jeder siebte Mensch hochsensibel und nimmt die Welt um sich herum intensiver und detaillierter wahr als der Rest der Welt. Doch oft weiß er selbst nichts von seiner besonderen Veranlagung, die von anderen Menschen leider nur allzu oft als Schwäche gedeutet oder von Ärzten/Therapeuten gar als psychische Störung gewertet wird.
Dieses Buch erläutert das Phänomen Hochsensibilität ausführlich und beschreibt, in welcher Weise hochsensible Menschen Alltagssituationen wie Einkaufen, Schule oder Arbeit erleben. Auch Ausgehen und Feiern fühlt sich für sie anders an …
Wie können sie ihr Leben trotz oder gerade mit ihrer Hochsensibilität am besten meistern? Wie lässt sich Hochsensibilität aus einer vermeintlichen Schwäche in eine echte Stärke umwandeln? Und zu guter Letzt: Wie können Hochsensible das in ihnen schlummernde Potenzial erwecken und voll entfalten? (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Eliane Reichardt schreibt: “[…] jeder siebte Mensch [ist] hochsensibel […]. Doch oft weiß er selbst nichts von seiner besonderen Veranlagung […].” Genau so ging es mir bis vor etwa drei Jahren auch. Ich war völlig unwissend. War schon immer etwas anders als der Durchschnitt. Immer mal wieder angeeckt oder komisch angeguckt worden. Aber gleichzeitig habe ich bei einigen Empfindungen bzw. Wahrnehmungen gedacht, dass es allen so gehen muss wie mir.
Jetzt weiß ich, dass dem nicht so ist. Ich nehme viel mehr wahr als der “Durchschnittssensible”, empfinde tiefer und stärker und denke viel mehr über teilweise echt Unwichtiges nach. Seitdem ich weiß, dass ich hochsensibel bin, begegnen mir immer wieder Menschen, die es, meiner Meinung nach, auch sind, es aber noch nicht wissen. Es gibt also doch gar nicht so wenige “von uns”.

Eliane Reichardt weist in ihrem Buch auch ganz eindrücklich darauf hin, dass Hochsensibilität weder eine Krankheit noch eine Diagnose ist. Es handelt sich um eine Charaktereigenschaft, die, wie jede andere auch, ihre Vor- und Nachteile hat. Ich habe also keine Hochsensibilität, ich bin hochsensibel oder eben hypersensitiv. Hochsensibel hat leider immer noch einen so negativen Touch und leider werden gerade hochsensible Kinder immer noch als Mimose oder Sensibelchen getitelt und belächelt. Man solle sich nicht so anstellen…ein Satz, der jedem von uns wahrscheinlich schon zum Hals heraushängt.

Einem normalsensiblen Menschen die Gefühls- und Wahrnehmungswelt eines Hochsensiblen (HS) näher zu bringen, empfinde ich als äußerst schwierig. Wo wir manchmal zu viel an Einfühlungsvermögen haben und uns nahezu problemlos in Andere hineinversetzen können, können “Normalos” das eben nicht. Dies zu begreifen fällt erst einmal schwer.
Eliane Reichardt ist mit ihrem Buch allerdings ein Werk gelungen, das meiner Meinung nach einen wirklich guten, umfassenden und tiefen Blick auf die Thematik wirft und sowohl HS als auch normalsensiblen Menschen hilfreich zur Seite stehen kann.

Das Buch ist in zwei Teile aufgeteilt. Zum einen wäre da “Die Forschungsgeschichte”. Was genau macht Hochsensibilität aus? Wie hat sich unser Leben in den letzten 60 Jahren verändert. Und was kann mit der Hochsensibilität noch alles einhergehen. Zu nennen wären hier u.a. eine Hochbegabung.
Im zweiten Teil befasst sich die Autorin damit, wie hochsensible Menschen ihren Alltag meistern können bzw. wie sie ganz allgemein mit dieser Art der Wahrnehmung in einer recht unsensiblen Welt “überleben” können.
Selbst ein kleiner Einkauf kann hier zur Herausforderung werden. Laute Geräusche, angenehme und unangenehme Gerüche, Gesprächsfetzen, die sich einfach so ins Gehirn schleichen, ohne dass man sie ausblenden kann, Menschen, die einem zu dicht aufrücken oder Gefühle, die nicht eingeladen einfach so auf eine hochsensible Person (HSP) überspringen, ob sie das möchte oder nicht.

Hochsensibilität ist ein wirklich interessantes und spannendes Thema, mit dem sich viel mehr Menschen beschäftigen sollten. Besonders Lehrer und Erzieher täten gut daran, um diese Charaktereigenschaft zu wissen. Denn so schön sie auch ist, so anstrengend kann sie werden, besonders dann, wenn man sich völlig unverstanden fühlt.

Eliane Reichardt spricht mit ihrem Buch nicht nur HS an. Sie versucht auch Verständnis zu schaffen, gerade für Menschen, die mit Hochsensiblen zu tun haben. Daher bin ich der Meinung, dass dieses Buch für jeden geeignet ist, der sich mit der Thematik beschäftigen möchte.
Wer sich übrigens noch nicht ganz sicher ist, der kann sich mit dem Test befassen, den die Autorin an den Anfang des Buches gestellt hat. Dort zählt sie eine ganze Reihe Eigenschaften auf, die ganz typisch sind für eine HSP. Wenn mindestens die Hälfte auf einen zutrifft, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man hochsensibel ist.

Die Autorin glänzt mit fundiertem Wissen und guter Recherchearbeit. Sie selber ist auch hochsensibel und gleichzeitig auch noch hochbegabt und Synästhesistin. Sie kann also definitiv aus Erfahrung sprechen. Durch langjährige Arbeit mit HSP konnte sie sich ein recht gutes Bild der Materie schaffen und versucht mit ihrem Buch nun ihr gewonnenes Wissen weiterzugeben.

Fazit

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann gar nicht zum Ausdruck bringen, wie wichtig ich dieses Buch finde und wie sehr ich mir wünschen würde, dass es viele Leser findet. Es ist definitiv eins der besseren Bücher, dass ich zu diesem Thema gelesen habe und möchte es euch wirklich ans Herz legen.
Mit 19,99€ ist der Preis nicht ganz ohne, aber es sind gut investierte 20€.

Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen und eine klare Lese- und Kaufempfehlung.

[Rezension] Sunny Valentine- Von Zirkuskanonen und elefantösen Notfällen von Irmgard Kramer

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Titel
: Sunny Valentine- Von Zirkuskanonen und elefantösen Notfällen
Autorin: Irmgard Kramer
Illustratorin: Nina Dulleck
Verlag: Loewe
Erscheinungsdatum: 19.September 2016
ISBN: 978-3785583647
empfohlenes Lesealter: 9-11 Jahre
Format: Hardcover (160 Seiten)
Preis: 10,95 Euro

Worum geht es?

Eines Tages setzt das Haus die Familie Valentine vor die Tür. Es sei unpässlich und möge nicht mehr gestört werden. Sunny erfährt, dass das Haus Fieber hat. Und es gibt nur einen Arzt auf der Welt, der helfen kann. Das Dumme ist nur, dass man ihn nicht finden kann, wenn man ihn sucht – er muss einen selbst finden. Großartig, denkt sich Sunny, als sie plötzlich in einer italienischen Kleinstadt steht und nicht mehr weiter weiß. Glücklicherweise trifft sie auf die Zirkusfamilie Bombastico und deren Elefanten, die Sunny vielleicht helfen können … Quelle: amazon

Meine Meinung zum Buch:

Angesprochen von einem witzigen Cover habe ich mir die Zeit genommen und mir Sunny Valentine von Irmgard Kramer mal genauer angesehen. Die Geschichte “Sunny Valentine – Von Zirkuskanonen und elefantösen Notfällen” ist bereits der vierte Band aus dieser Reihe. Ich kenne die bisherigen Bücher nicht und startete dementsprechend ohne Vorkenntnisse in die Geschichte. Der Klappentext hat mich schon nach den ersten Sätzen begeistert. Von einem unpässlichen Haus, welches Fieber hat und deshalb von seinen Bewohnern nicht gestört werden möchte, hatte ich bis dato noch nie gehört. Auch das farbenfrohe, ein wenig überladene, Buchcover weckte gleich mein Interesse. Es sprüht vor positiver Energie und zeigt neben einem blonden Mädchen mit sehr eigenwilligem Kleidungsstil auch jede Menge anderer interessanter Protagonisten, die ich gern kennenlernen wollte. Der Buchtitel glänzt und hebt sich von Rest des Covers ab, somit hat der Leser nicht nur etwas zum Ansehen, sondern auch zum Anfassen.
Klappt man die erste Seite auf, fällt der Blick unweigerlich auf Sunnys Haus. Dort wird schnell klar, dass es sich hierbei nicht um ein normales Wohnhaus handelt. Dieses Haus nun genau zu beschreiben, würde hier den Rahmen sprengen und deshalb empfehle ich, es einfach mal selbst anzuschauen. Nur so viel: Es ist wirklich anders Smiley. Was mich auch sehr amüsiert hat: Es trägt den Namen “Seine Herrlichkeit”.
Bevor die Geschichte dann startet, gibt es für die Leser noch ein Inhaltsverzeichnis und einen Brief von Sunny an ihre Mama. Dann geht es endlich los – und wie! Die Geschichte ist spannend und temporeich gleich ab den ersten Seiten. Während ich noch auf eine lange Einleitung gewartet hatte, sitzen die Bewohner des skurrilen Hauses, allen voran Sunny, auch schon vor der Haustür. “Seine Herrlichkeit” hat Fieber und möchte seine Ruhe haben. Bereits da habe ich schon unter dem Tisch gelegen und lauthals gelacht.
Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich, die verschiedenen Protagonisten ohne Vorkenntnisse richtig zuzuordnen. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin für neue Leser dies noch ein wenig erklärt. Ich weiß immer gern, mit wem ich es in den Bücher zu tun habe.
Die Geschichte ist durchweg extrem lustig, humorvoll und spannend geschrieben, was an dem flüssigen Schreibstil der Autorin liegt. Mit viel Liebe zum Detail beschreibt sie ihre Figuren und sehr bildgewaltig die Schauplätze ihrer Geschichten. Nach mittlerweile mehreren gelesen Büchern von Irmgard Kremer gefällt mir auch extrem gut, dass sie dem Leser neben ihren wunderschön verpackten Geschichten auch immer noch ein wenig zum Nachdenken und Lernen mitgibt. Was vielleicht auch ihrer früheren Berufung als Lehrerin geschuldet sein mag.
Mit Sunny Valentine hat sie für mich ihre bisher beste Protagonistin erschaffen. Mir gefiel dieses Mädchen mit ihrer sympathischen und liebenswerten Art bereits von der ersten Seiten an. Sie ist mutig, selbstbewusst und hat ein großes Herz. Dies wird die empfohlene Altersklasse sicher genauso begeistern wie mich.
Besonders empfehlenswert sind außerdem die tollen Illustrationen von Nina Dulleck. Ich bin ein großer Fan ihrer Zeichnungen und auch in diesem Buch hat sie ihr Können wieder eindrucksvoll zur Schau gestellt. Ihre genialen Illustrationen unterstreichen die tolle Geschichte.
Von Anfang bis Ende fühlte ich mich richtig gut unterhalten und war extrem traurig, dass dieses tolle Lesevergnügen nach 153 Seiten schon zu Ende war. Glücklicherweise habe ich ja nun noch die Möglichkeit, die vorherigen drei Bände zu lesen.
Eine humorvolle und sehr komische Geschichte, die große und kleine Leser begeistern wird. “Sunny Valentine” lässt sich prima vorlesen und kann von geübten Lesern ab 8 Jahren alleine gelesen werden. Von mir gibt es deshalb eine klare Leseempfehlung und fünf von fünf Sternen.

Bisher erschienen sind:

Band 1: Von Tropenvögeln und königlichen Unterhosen
Band 2: Von Schaumbädern und tanzenden Rollschuhen
Band 3: Von der Flaschenpost im Limonadensee
Band 4: Von Zirkuskanonen und elefantösen Notfällen

Die Autorin:

Irmgard Kramer, 1969 geboren, lebt als freie Autorin im Bregenzerwald in Österreich. Bis 2010 war sie Volksschullehrerin. Heute schreibt sie Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und Texte für Magazine.
Besucht Irmgard Kramer hier : http://www.irmgardkramer.at/

Die Illustratorin:

Nina Dulleck, Jahrgang 1975, zeichnet, seit sie einen Stift halten kann. Später, in der ersten Klasse, hat sie damit begonnen, die vielen Geschichten, die in ihrem Hirn herumflatterten, auch mit Wörtern zu Papier zu bringen. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Rheinhessen inmitten von Kirschbaumplantagen und Weinbergen
Besucht Nina Dulleck hier: http://www.ninadulleck.de/

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[Rezension] Flätscher- Die Sache stinkt! von Antje Szillat und Jan Birck

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Titel: Flätscher- Die Sache stinkt!
Autorin: Antje Szillat
Illustratorin: Jan Birck
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsdatum: 26.August 2016
ISBN: 978-3423761567
empfohlenes Lesealter: 7-11 Jahre
Format: Hardcover (128 Seiten)
Preis: 10,95 Euro

Worum geht es?

Wer braucht hier einen Plan? Wir haben Flätscher!
Flätscher, coolstes Stinktier der Stadt, landet auf der Suche nach seiner Lieblingsspeise im Jutesack des verärgerten Spitzenkochs Bode. Nur durch einen gewagten Sprung und den eiskalten Einsatz seiner Stinkekanone kann er sich retten – ausgerechnet in das Hosenbein von Bodes Sohn Theo. Das ist nicht nur der Anfang einer dicken Freundschaft, sondern auch der Beginn der größten Super-Detektiv-Karriere aller Zeiten! Denn die beiden gründen noch am selben Tag die Hinterhof-Detektei. Sekretariat: Zwergwieseldame Cloe. Rückendeckung garantiert die O-Clique: die Kellermäuse Olaf, Mo, Jo und Flo. Kaum vollzählig, braut sich schon der erste Fall zusammen – und Flätscher hebt bebend seine berühmte Spürnase… Quelle

Zur Leseprobe: Flätscher

Die Autorin:

Antje Szillat wurde 1966 in Hannover geboren. Sie träumte schon als Kind davon, die jüngste Autorin der Welt zu sein und sich vom vielen Geld ihren großen Wunsch von einem eigenen Pferd zu erfüllen. An diesen Traum hat sich die gelernte Lerntherapeutin fast dreißig Jahre später glücklicherweise erinnert, sich hingesetzt und einfach angefangen, ein Buch zu schreiben. Mittlerweile ist die sympathische Autorin damit sehr erfolgreich und ihre Bücher sind bei uns im Hause sehr beliebt. Antje Szillat lebt mit ihrer Familie und vielen wunderschönen Pferden in der Nähe von Hannover.
Homepage der Autorin: Antje Szillat

 Der Illustrator:

Jan Birck wurde 1963 in München geboren und ist nicht nur ein Illustrator, sondern auch Trickfilmkünstler, Cartoonist und CD-ROM-Gestalter. Zu seinen bekanntesten Werken zählen “Die wilden Fußballkerle”, die er zusammen mit Joachim Masannek entwarf. Jan Birck wohnt mit seiner Familie in München.
Homepage des Illustrators: Jan Birck

Meine Meinung zum Buch:

Wie fange ich an, eine objektive Rezension über ein Buch zu schreiben, in dessen Hauptfigur ich mich schon auf der ersten Seite verliebt habe? Also, eigentlich war es ja Liebe auf den ersten Blick im Buchladen meines Vertrauens. Ich stelle euch das liebenswerte Stinktier vor, damit vielleicht ein wenig von seinem Zauber auch auf euch überspringt. Flätscher ist eine echte Augenweide. Er ist nicht nur cool, sondern hat auch einen messerscharfen Verstand. Er ist nicht auf den Mund gefallen und hat nur eine klitzekleine Schwachstelle: Er liebt Semmelknödel über alles, und das lässt ihn zuweilen etwas unvorsichtig sein.
Die Geschichte beginnt an einem regnerischen Morgen, und Flätschers Magen verlangt nach Nahrung. Bereits nach den ersten Sätzen war ich sofort in der genialen Geschichte gefangen. Einen lockeren und humorvollen Schreibstil bin ich von der Autorin gewohnt. Ihre Bücher “Rick” und “Ricky” haben einen ähnlich mitreißenden Schreibstil. In den ersten Kapiteln versprüht Flätscher sofort seinen unvergleichlichen Charme, mit dem er nicht nur Wieseldamen um den Finger wickelt, sondern auch mich. Ich liebe seine leicht hochnäsige Art, und auch an einer großen Portion Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht. Aber nicht nur Flätscher ist bildgewaltig beschrieben, auch die anderen Protagonisten, allen voran Theo, sind mir sofort ans Herz gewachsen. Die Kapitel haben eine wunderschöne Lese- und Vorleselänge.
Die Geschichte beginnt spannend und findet nach 127 Seiten ein tolles Ende. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, bin nur so durch die Seiten geflogen und habe an vielen Stellen über die Geschichte und die Illustrationen herzhaft lachen müssen. Es fällt mir sehr schwer, bis März 2017 zu warten, denn erst dann starten Flätscher und Theo in ein neues Abenteuer.
Aber nicht nur die Geschichte ist ein richtiges Highlight für mich, auch die Covergestaltung und die Illustrationen des Buches sind einzigartig. Neben einer ins Auge springenden, hellgrünen, glänzenden Schrift sehe ich einen ziemlich coolen Flätscher mit seiner Geheimwaffe und einen liebenswerten Theo im Hintergrund. Mir gefällt besonders die Kombination zwischen stumpfen und glatten Akzenten. Ich habe also nicht nur etwas zum Ansehen, sonders auch etwas zu fühlen. Außerdem schimmert es total schön, wenn ich das Cover in der Hand bewege.
Die dunkelblaue Innengestaltung und die ersten sieben illustrierten Seiten schaffen eine perfekte Überleitung zum Start in die Geschichte. Flätscher überzeugt mich deshalb nicht nur durch den mitreißenden und humorvollen Text, sondern auch durch die grandiosen Illustrationen von Jan Birck. Die setzen der ganzen Geschichte die berühmte Krone auf und haben mich von Anfang bis Ende durchweg begeistert. Ein weiteres Schätzchen in meinem Bücherregal, was ich kleinen und großen Bücherfreunden gerne weiter empfehlen kann. Für einen kleinen Preis von 10,95 Euro bekommt der Leser hier nicht nur eine 5-Sterne-plus-Geschichte, sondern auch großartige Illustrationen zum ansehen und bestaunen dazu.

Fazit.

Ein wirklich empfehlenswertes Kinderbuch, was auch mich als erwachsene Leserin komplett begeistern konnte. Ich bin mir sicher, das Buch wird viele kleine und große begeisterte Leser finden und wir werden sicher von diesem kleinen Kerlchen noch sehr viel mehr lesen. Chapeau an das Autorenteam.
skala-5-stern

[Rezension] Ihr einziges Kind von Barbara Wendelken

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Titel: Ihr einziges Kind
Autorin
: Barbara Wendelken
Verlag: Piper Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 2.November 2016
ISBN: 978-3492310123
Format: Taschenbuch (528 Seiten)
Preis: 10,99 Euro
Zur Autorin: Barbara Wendelken
Leseprobe: Piper

Worum geht es?

Cord Cassjen ist überglücklich, sein Sohn Caspar hat das Licht der Welt erblickt. Aber seine Frau Silvana leidet an einer postpartalen Psychose, sieht sich und vor allem das Baby von allen Seiten bedroht. Und dann passiert das Unfassbare – Cord wird erschossen, Silvana ist mitsamt dem Säugling verschwunden. Die Kommissare Renke Nordmann und Nola van Heerden stehen vor einem Rätsel: Gab es vielleicht doch den großen Unbekannten, vor dem Silvana sich so sehr fürchtete? In größter Eile machen sie sich auf die Suche nach den beiden Vermissten, da sie vor allem um das Leben des Kindes bangen …Quelle: amazon

 

Meine Meinung zum Buch:

Da ich in der letzten Zeit viele Kinderbücher gelesen habe, war ich auf der Suche nach einen spannenden Krimi. Beim Stöbern bin ich dann bei diesem Cover dieses Buches hängengeblieben. Das weiße Haus mit den geschlossenen Fensterläden und der verwilderte Garten haben mein Interesse sofort geweckt. Nachdem auch der Klappentext ganz nach meinem Geschmack war wollte ich das Buch unbedingt lesen.
Los ging es mit einem sehr spannenden, fesselnden Prolog. Mein detektivischer Spürsinn war sofort geweckt. Der flüssige und temporeiche Schreibstil der Autorin packte mich sofort. In den ersten Kapiteln lernte ich sehr viele Protagonisten kennen, und um nicht den Überblick zu verlieren, habe ich mir eine kurze Personenbeschreibung zu jedem angelegt. Einige waren mir auf Anhieb sehr sympathisch. Die Kommissare Renke Nordmann und Nola van Heerden mochte ich sofort. Sie haben Ecken und Kanten, die sehr realitätsnah beschrieben wurden. Ich habe ihnen während der Arbeit über die Schulter geschaut und sie zu ihren privaten Terminen gern begleitet.
Bereits am Anfang werden viele rote Fäden gesponnen und verschiedene Fährten gelegt, um die Suche nach dem Täter und der Lösung des Falls nicht sofort ersichtlich zu machen. Wechselnde Erzählperspektiven geben der Geschichte noch eine zusätzliche Spannung, sie wird dadurch zu einem absoluten Pageturner. Die Kapitel sind sehr lang und obwohl ich bekennender Fan kurzer Kapitel bin, kann auch hier keinen Kritikpunkt vergeben, denn es ist Barbara Wendelken gelungen, die Erzählung durchweg auf einem sehr hohen Level zu halten. Sie schafft es sehr eindrucksvoll, mich als Leser im Dunklen tappen zu lassen. Ein weiterer großer Pluspunkt, denn nichts ist langweiliger als in der Mitte des Buches schon zu wissen, wer der Täter ist. Immer wenn ich glaubte, hinter das Geheimnis gekommen zu sein, kam eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Positiv überrascht hat mich auch die Wandlung einiger Protagonisten. Ich möchte hier natürlich nicht spoilern, aber wie so oft ist nicht immer alles so, wie man es am Anfang vielleicht vermutet. Ich finde es großartig, wenn Autoren ihre Charaktere innerhalb der Geschichte wachsen und reifen lassen.
Das Buch endet mit einem tollen Finale, alle Erzählstränge werden bis zum Schluss perfekt ausgearbeitet. Mit einem dicken Grinsen im Gesicht habe ich “Ihr einziges Kind” glücklich zugeschlagen. Ich freue mich, nun noch die Möglichkeit zu haben, zwei weitere Bücher mit diesem sympathischen Ermittlerteam lesen zu können. Im Piper Verlag sind bereits “Das Dorf der Lügen” und “Die stille Braut” erschienen. “Ihr einziges Kind” ist aber ohne diese Vorgängerbände problemlos zu lesen, die Autorin hat darauf geachtet, dass sich Neueinsteiger leicht in der Geschichte zurecht finden.

Fazit:

Mich begeisterte dieser Krimi komplett, er bescherte mir von Anfang bis Ende großartige Lesestunden. Dieses Buch gehört zu meinen Krimi-Highlights des Jahres und es wird sicher nicht das letzte Buch gewesen sein, was ich von Barbara Wendelken gelesen habe. Ich vergebe für “Ihr einziges Kind” sehr gern fünf von fünf Sternen.
 

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[Rezension] Penny Pepper – Tatort Winterwald von Ulrike Rylance

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Titel: Penny Pepper – Tatort Winterwald
Autorin: Ulrike Rylance
Illustratorin: Lisa Hänsch
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2016
ISBN: 978-3423761628
empfohlenes Lesealter: 7-11 Jahre
Format: Taschenbuch (144 Seiten)
Preis: 10,95 Euro
 
 

Worum geht es?

Weihnachtsbäume in Gefahr! Ein Fall für Penny Pepper!
Als Penny und ihre Detektivbande von den ersten verschwundenen Weihnachtsbäumen hören, glauben sie noch an einen Zufall. Aber bald wird klar: Hier ist ein Serientäter am Werk. Eine ganze Baumfarm brennt ab, eine andere wird von einer seltsamen Krankheit befallen, Lieferungen verschwinden und von den Balkonen werden die letzten Tannen geklaut. Das darf nicht sein, finden Penny und Co. Weihnachten ohne Baum ist wie…na ja jedenfalls nicht wie Weihnachten. Die Mädchen legen sich auf die Lauer und stoßen schon bald auf eine heiße Spur… Quelle: dtv.de

Über die Autorin:

Ulrike Rylance, geboren 1968 in Jena, studierte Anglistik und Germanistik in Leipzig und London. Nach ihrem Studium blieb sie in London und unterrichte dort als Deutschlehrerin Kinder- und Erwachsene. Seit 2001 lebt, liebt und arbeitet sie als freischaffende Autorin mit ihrer Familie in Seattle, USA. Im Jahr 2010 erschien ihr erster Jugendroman, seither folgten weitere Kinder und Jugendbücher sowie ein Kriminalroman.
Hier kommt ihr zur Homepage der Autorin: Ulrike Rylance

Die Illustratorin:

Lisa Hänsch, geboren 1988, hat in Münster Design und Illustration studiert. Sie zeichnet für ihr Leben gerne Bilder für Bücher und Trickfilme und auch für das Fernsehen. Gemeinsam mit Freund und Hund wohnt sie in der Nähe von Köln. Neben Penny Pepper hat die Lisa Hänsch mich auch mit ihren Illustrationen in den Büchern “Dancing Girls” von Heike Abidi und “Polly Schlottermotz” von Lucy Astner begeistert.
Hier kommt ihr zur Homepage der Illustratorin: Lisa Hänsch

Bücher aus dieser Reihe:

Penny Pepper- Alles kein Problem erschienen 1. September 2014
Penny Pepper- Alarm auf der Achterbahn erschienen 1. April 2015
Penny Pepper- Chaos in der Schule erschienen 22. September 2015
Penny Pepper- Tatort Winterwald erschienen 14. Oktober 2016
weitere Bände in Planung

Meine Meinung zum Buch:

Comic-Geschichten stehen hier bei uns zu Haus sehr hoch im Kurs. Unser neuster Zugang ist “Penny Pepper – Tatort Winterwald”. Dieser konnte gleich doppelt punkten, denn wir lieben Weihnachten. Da in sieben Wochen Weihnachten ist, wird es langsam Zeit, uns in die entsprechende Stimmung zu bringen. Wie schon bei den drei vorherigen Bänden glänzt diese Buchreihe mit einem farbenfrohen Cover. Ich bin der Meinung: An diesem Buch kommt niemand vorbei, ohne es genauer zu betrachten und in die Hand zu nehmen. Einmal in die Hand genommen, gibt es auf jeder Seite ganz viel zu entdecken. Neben den vielen Illustrationen auf dem Cover, einem Tannenwald auf den Innenseiten, überzeugt mich das Buch auch durch die Aufmachung der Seiten. Da es sich ja um Penny-Aufzeichnungen handelt, wurde es wie ein Collegeblock gestaltet. An den Rändern findet sich das karierte Muster wieder und auch beim Durchblättern des Buches fühlt es sich wie ein Notizbuch an. Die Geschichte ist untermalt von vielen genialen Illustrationen. Lisa Hänsch hat hier wirklich außergewöhnliche Arbeit geleistet und dieser Geschichte und der Idee des Buches damit ein Krönchen aufgesetzt. Ich bin wirklich beeindruckt und schwer begeistert von diesem optischen Highlight.
Von der ersten Seite an war ich mittendrin in dieser großartigen Geschichte. Ulrike Rylance hat einen sehr humorvollen, witzigen und flüssigen Schreibstil. Die von ihr verwendete Sprache ist altersgerecht und kommt auch bei mir gut an. Ich habe mich köstlich über Pennys Gedankengänge amüsiert, ihre Pläne, Täterprofile und ihr Diktiergerät sind einfach grandios. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band. Die Geschichte ist durchweg superspannend und endet mit einem tollen Finale. Ein weiteres Schätzchen in meinem Bücherschrank, welches ich kleinen und großen Lesern gerne ans Herz legen kann. Dies ist definitiv nicht nur ein Mädchenbuch, sondern auch für Jungs und Erwachsene lesenswert.

Fazit:

Diese Buchreihe ist wirklich grandios und ein absolutes Muss in jedem Nikolausstiefel. Für einen Preis von 10,95 Euro bekommt man hier nicht nur eine wahnsinnig schöne und spannende Geschichte, sondern auch ein optisches Highlight geboten. Ich spreche eine ganz klare Leseempfehlung aus und vergebe sehr gerne fünf von fünf Sternen.

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[Gastrezension] New York Diaries–Claire von Ally Taylor

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Titel: New York Diaries – Claire
Autorin: Ally Taylor
Verlag: Knaur TB
Erscheinungsdatum: 04. Oktober 2016
ISBN: 978-3-426-51939-4
Format: Klappenbroschur (320 Seiten)
Preis: 9,99€
zum Buch
Leseprobe
 
 

Gastrezension von Nina (Benundtimsmama auf Lovelybooks)

Worum geht es?

Chaotisch, sexy und hochromantisch: Das sind die New York Diaries!
Im Herzen von New York City steht das Knights Building, ein ziemlich abgelebtes Wohnhaus. Etwas schäbig und daher nicht ganz so teuer, ist es perfekt für Frauen, die frisch in die Stadt gekommen sind, um ihre Träume zu jagen oder vor ihrer Vergangenheit zu fliehen. Weg vom College oder der Universität, weg von der Familie, weg von der alten Liebe, die nicht gehalten hat … bereit für alles, was jetzt kommt.
Auch Foodkritikerin Claire Gershwin kommt als Suchende in die aufregendste Stadt der Welt. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ihr Status von „in einer Beziehung, lebt in London und hat einen tollen Job“ zu „Single, arbeits- und obdachlos“ geändert. Claire ist viel zu pleite, um sich ein eigenes Appartement leisten zu können, deswegen zieht sie kurzerhand in den begehbaren Kleiderschrank ihrer Freundin June, die im Knights Building wohnt. Doch werden sich hier ihr Träume und Hoffnungen erfüllen? Quelle: Knaur

Die Autorin:

Hinter dem Pseudonym Ally Taylor verbirgt sich die deutsche Autorin Anne Freytag. Während Freytag Erwachsenen- und Jugendbücher veröffentlicht, schreibt sie als Ally Taylor Liebesromane. Anne Freytag, geboren 1982, liebt Musik und Serien. Bevor sie zum Schreiben gekommen ist, hat sie “International Management” studiert und für eine Werbeagentur gearbeitet. Sie lebt und liebt in München. Mit ihrer befreundeten Autorenkollegin Adriana Popescu (Carrie Price) schreibt sie “New York Diaries” im Wechsel. Mehr Infos über Anne Freytag findet ihr auf ihrer Homepage: AnneFreytag
Sehr empfehlenswert ist auch ihr Youtube-Kanal, den sie gemeinsam mit Adriana Popescu führt: Jeden Freytag und Popescu

Bücher dieser Reihe:

New York Diaries – Claire von Ally Taylor: erschienen am 4. Oktober 2016
New York Diaries – Sarah von Carrie Price: erscheint am 2. Januar 2017
New York Diaries – Phoebe von Ally Taylor: erscheint am 3. April 2017
New York Diaries – Zoe von Carrie Price: erscheint am 3. Juli 2017

Meine Meinung zum Buch:

Nach vielen Kinder- und Jugendbüchern hatte ich Lust, mal wieder einen Liebesroman zu lesen. Auf der Suche nach einer geeigneten Urlaubslektüre wurde ich dann im Buchladen von “New York Diaries – Claire” angezogen. Das schwarze Cover und der Blick durch die Schrift auf die Skyline von New York fand ich ziemlich gelungen. Nachdem mich auch der Klappentext angesprochen hat, durfte das Buch bei mir zu Hause einziehen. Erwähnenswert ist auch der abgedruckte Soundtrack zu Claires Geschichte auf der Innenseite des Buches.
Nachdem ich die Widmung gelesen habe – hey, ich bin auch ein großer Fan der Disney-Märchen – bin ich sofort in Claires Welt eingetaucht. Bereits nach den ersten Seiten war ich total von der Geschichte eingenommen. Ally Taylors Schreibstil ist flüssig, leicht, witzig, mitreißend – einfach toll und sympathisch, wie die Autorin selbst. Ich habe Claire schon nach den ersten Kapiteln in mein Herz geschlossen. Sie ist eine tolle Frau, die sich trotz ihrer Pechsträhne nicht unterkriegen lässt. Aber auch die vielen anderen Protagonisten sind mit so viel Liebe beschrieben worden, dass ich mich bei ihnen in New York sofort zu Hause gefühlt habe.
Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte stetig an Spannung zugenommen hat, untermalt mit wundervollen Tagebucheinträgen und dazu perfekt ausgesuchten Soundtracks. Ich bin in die Geschichte eingetaucht und habe von Anfang bis Ende die zauberhafte Geschichte direkt vor Augen gehabt und war ein Teil von ihr. Ich bin durch die Geschichte hindurchgeflogen und habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Die Geschichte hat ein wunderschönes, abgeschlossenes Ende. Schade, dass ich mich nach 317 Seiten schon wieder von Claire verabschieden musste. Ich hätte sie gern noch ein weiteres Stück auf ihrem Weg begleitet. Ich habe mich bei ihr sehr wohl gefühlt und am Ende sogar das ein oder andere Tränchen verdrückt.

Fazit:

Ally Taylor hat mit “New York Diaries – Claire” ein wirklich tolles Buch geschrieben und die Messlatte für die nachfolgenden Bände sehr hoch gelegt. Liebhaber wunderschön geschriebener und ans Herz gehender Liebesromane werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und belohne dieses Buch gern mit fünf von fünf Sternen.

[Rezension] Am Ende aller Zeiten von Adrian J Walker

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Titel: Am Ende aller Zeiten
AutorIn: Adrian J. Walker
Verlag: Fischer TOR
Erscheinungsdatum: August 2016
ISBN: 978-3596037049
Format: Broschur (432 Seiten)
Preis: 14,99€
zum Buch
Leseprobe (PDF)
 

Worum geht’s

Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt. Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang? (Quelle)

Meine Meinung

Am Ende aller Zeiten hat mich zunächst einmal sofort angesprochen. Ich mochte das tolle Cover-Design, das die Optik eines Tagebuches hat inkl. aufgerautem Lesezeichenband. Hier hat sich der Designer wirklich Mühe gegeben! Auch hatte ich sofort das Gefühl, dass es sich dabei um ein Buch handeln würde, dass mich mitfiebern lässt!
Dann allerdings stellte sich heraus, dass “Am Ende aller Zeiten” meiner Meinung nach versucht, etwas zu sein, was es nicht ist. Das beginnt bereits damit, dass der Klappentext nicht so richtig zum Beginn der Geschichte passen will. Erwartet habe ich ein postapokalyptisches Szenario, in dem der Protagonist 500 Meilen weit laufen muss, um zu seiner Familie zu gelangen. Ich spürte seine Verzweiflung bereits hier und brannte darauf von seinen Erlebnissen zu lesen und von der Geschichte mitgerissen zu werden! Tatsächlich aber beginnt der Roman vor der Apokalypse und für einen kurzen Moment erscheint noch alles normal. Dann aber überschlagen sich die Ereignisse…die aber noch immer nicht zu der erwarteten Handlung führen. Auf dem Weg dorthin (und es dauert wirklich ein Weilchen), bricht nicht nur in verblüffend kurzer Zeit die gesamte Infrastruktur zusammen, nein auch die Gesellschaft zerfällt in einem Maße, wie man es erst von The Walking Dead Staffel 2 kennt. Warum gefiel mir das nicht, obwohl es doch nach Hollywood per excellence klingt? Nun,… genau deswegen! Es erfüllte nicht meine Erwartungshaltung und darüber hinaus bin ich im Allgemeinen kein Freund davon, wenn Autoren zu stark voneinander “abschauen”.
So haben sich mir beim Lesen dieses Buches laufend Vergleiche zu The Walking Dead aufgedrängt. Doch während diese Serie sehr explizit wird (wer über eine flache Story hinwegsehen kann, fühlt sich vielleicht wenigstens durch die fantastischen Effekte angesprochen), hält sich “Am Ende aller Zeiten” deutlich zurück. Dadurch entstanden bei mir grundsätzlich erst einmal weder Emotionen ob gewaltiger “Effekte”, noch aufgrund der Geschichte. Wer also glaubt, damit ein Buch in den Händen zu halten, das einem erschreckend den postapokalyptischen Zerfall der Gesellschaft vor Augen führt, der wird  enttäuscht sein. Dazu wirken die Handlungen zu oberflächlich, die Szenen zu sehr aneinandergereiht und der Wandel der menschlichen Zivilisation, insbesondere nach so einem Ereignis zu wenig authentisch. Es geht einfach zu schnell.
Aller Kritik zum Trotz, entwickelte sich “Am Ende aller Zeiten” für mich dennoch zum Page Turner. Insbesondere die Rolle des Protagonisten als Vater hat mich angesprochen. Seine Ängste, seine Entwicklung und seine Beziehung besonders zu seiner Tochter Alice haben mich berührt. Sehr sogar. Ähnlich wie in der Hollywood Verfilmung von Krieg der Welten mit Tom Cruise in der Hauptrolle setzt dieses Buch den Fokus nicht (wirklich) auf die Katastrophe, die zu Beginn stattfindet, sondern stellt mit Edgar Hill einen Vater ins Zentrum, dessen Welt von einem Moment zum anderen zerbricht und vor die größte Herausforderung seines Lebens gestellt wird: Zu dem Menschen zu werden, der er eigentlich sein wollte und nun sein muss.
Auf dem Weg begegnet Edgar einer Menge anderer Charaktere, von denen einige ihn sogar den größten Teil des Buches auf seinem Weg begleiten. Die Möglichkeiten, die sich hieraus ergäben, schöpft Walker allerdings meiner Meinung nach nicht voll aus und darüber hinaus nimmt er auch in diesem Zusammenhang viele “Abkürzungen”, so dass sich die Handlung nicht wirklich frei entfalten kann. Schade.

Fazit

Die Idee ist bestenfalls solide, dafür aber weit entfernt davon, etwas Neues zu erzählen. Zu viele Passagen wirken wie aus der Retorte. Einzig die Selbstzweifel des Protagonisten in seiner Rolle als jemand, dem man vermutlich niemals eine “Dad of the Year” – Medaille verleihen würde, wirken authentisch und lassen Emotionen aufkommen. Für ein Buch dieses Genres genügt das meiner Meinung nach nicht. Mehr als knappe 3 Sterne bin ich nicht bereit zu vergeben. Und das auch nur, weil mich das Dosifon tief berührt hat.

[Rezension] Das Leben und sein hinterhältiger Plan von Sarah Saxx

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Titel: Das Leben und sein hinterhältiger Plan
AutorIn: Sarah Saxx
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 23. Februar 2016
Format: eBook (372 Seiten)
ASIN: B01A9EA67S
Preis: 3,99€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Du kannst dir vornehmen, was du willst. Das Leben hat seinen eigenen Plan
Luna ist eine ehrgeizige Schülerin und zählt zu den besten Weitspringerinnen Kaliforniens. Eigentlich verläuft ihr Leben perfekt – immerhin überlässt sie nichts dem Zufall. Doch dann ziehen neue Nachbarn ein und der gut aussehende ­Jasper bringt sie mit seinen flüchtigen Berührungen und seinem Zwinkern ­völlig aus dem Konzept. Dabei steht nicht nur der Highschool-Abschluss an, sondern auch die wichtigste sportliche Entscheidung ihres Lebens.
Vergebens versucht sie, sich darauf zu konzentrieren, doch Jasper hat sich längst in ihr Herz geschlichen. Gerade als sie bereit ist, sich auf ihre Gefühle einzulassen, reißt das Leben ihr den Boden unter den Füßen weg. Luna verliert den Glauben an sich, an Jaspers Zuneigung und an die Gerechtigkeit des Schicksals.
Kann es überhaupt noch eine Chance für ihre Liebe geben? (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Franzi, eine meiner Bloggerfreundinnen, hat auf ihrem Blog regelrecht von diesem Buch geschwärmt. Was liegt also näher, als ein Buch zu lesen, das einem wärmstens empfohlen wurde und wo der Klappentext auch noch sehr interessant klingt?

Am Anfang des Buches lernen wir Luna kennen. Eine sehr zielstrebige junge Leistungssportlerin. Sehr ehrgeizig arbeitet sie auf einen sehr guten Highschool-Abschluss hin und gleichzeitig bringt sie Höchstleitungen beim Weitspringen. Als eine der Besten Kaliforniens, spielt sie ganz vorne mit.
Kurz darauf tritt Jasper in ihr Leben und die eben noch so sympathische Luna hat leider angefangen mir ein wenig auf den Keks zu gehen. Jasper, der im Vergleich zu Luna eher sorglos und unbeschwert zu sein scheint, treibt das ehrgeizige Mädchen schier in den Wahnsinn.

Ich mochte Jasper, von seiner ganzen Art her, auch wenn er scheinbar den Wohlfühlbereich seiner Mitmenschen (zumindest den von Luna) nicht zu respektieren scheint, da er immer wieder darin eindringt. Im Übrigen eine der Formulierungen, die mir in diesem Buch zu häufig vorgekommen ist. Irgendwann hat sie begonnen mich zu nerven, weil die Autorin sie gefühlt ständig wiederholt hat.
Jasper ist ein sehr sympathischer junger Mann, der sehr feinfühlig und mit viel Tiefe gezeichnet wurde. Nachdem Luna sich endlich ihre Gefühle für Jasper eingestanden hat, wird auch sie wieder sympathischer und hat aufgehört mich zu nerven.

Beide Charaktere machen im Laufe des Buches eine enorme Wandlung mit, wobei die von Jasper noch stärker ist als die von Luna. Ich finde es immer schön, wenn Charaktere sich entwickeln und der Autor dafür sorgt, dass diese Entwicklung auch authentisch bleibt.

Der Titel “Das Leben und sein hinterhältiger Plan” suggeriert eine emotionale, tiefgreifende Geschichte, die mindestens einen Schicksalsschlag parat hält. Den Schicksalsschlag gibt es auch, allerdings ist der Leser erst einmal gut 2/3 des Buches damit beschäftigt die beiden Protagonisten in ihrer Kennenlernphase zu begleiten – von “Lass mich in Ruhe!” bis hin zu “Du bist das beste, was mir je passiert ist!”. Es ist schön zu lesen, doch ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, dass endlich etwas passiert. Tut es dann auch, aber so richtig emotional hat es mich nicht mitgenommen. Da hätte ich mir insgesamt mehr Tiefgang gewünscht. Mag auch sein, dass meine Bindung (gerade zu Luna) nicht stark genug war und ich so nicht so viel gefühlt habe beim Lesen.

Das Buch selber ist recht simpel geschrieben. Schön zum Zwischendurchlesen, was mir momentan sehr gelegen kommt, doch ab und an war es mir zu simpel formuliert. Vielleicht konnte ich auch deshalb nicht so starke Gefühle für die Protagonisten aufbauen.
Der Schreibstil ist auf jeden fall locker leicht und flüssig. Für den ein oder anderen vielleicht zu leicht – wie immer ist das Geschmackssache.

Fazit

“Das Leben und sein hinterhältiger Plan” ist ein angenehmes Buch für Zwischendurch. Keine zu schwere Kost, obwohl der Titel einen das vielleicht erwarten lässt. Die Geschichte von Luna und Jasper ist authentisch erzählt und begeistert bestimmt die ein oder andere Leserin, vielleicht auch den ein oder anderen Leser, wenn dieser auf Liebesgeschichten steht.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

[Kurz gesagt…] Apfelrosenzeit von Anneke Mohn

978-3-499-26894-6

 

Titel: Apfelrosenzeit
AutorIn: Anneke Mohn
Verlag: rororo
Erscheinungsdatum: 19. Dezember 2014
ISBN: 978-3-499-26894-6
Format: Taschenbuch (320 Seiten)
Preis: 9,99€

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Worum geht's

Vier Freundinnen. Ein Haus. Und ein Wochenende, das alles verändert.
Das Haus mit den Apfelrosenhecken steckt voller Erinnerungen: Hier haben Sanne, Fritzi, Mona und Kirsten zu Studienzeiten in einer WG gelebt. 15 Jahre später treffen sich die Freundinnen wieder vor dem Haus an der Kieler Förde. Um es zu entrümpeln – denn es steht leer, seit Isa, die fünfte im Bunde, bei einem Autounfall starb. Sofort ist die alte Vertrautheit wieder da: Tagsüber wird ausgeräumt, abends bei Rotwein über das Leben geredet. Doch jede der Frauen hat Geheimnisse, die sie lieber nicht erzählt. Als an einem kalten Dezembertag die Heizung ausfällt und sich die Freundinnen um den warmen Ofen versammeln, kommt es zum Eklat. Und nichts ist mehr, wie es einmal war. (Quelle)

Lesegrund

Anna, eine Freundin von mir, drückte mir das Buch vor Mooonaten mal mit dem Satz: “Hier, lies mal. Ich hab’s an einem Tag verschlungen, liest sich echt gut.” in die Hand und lieh mir das Buch aus. Leider musste das Buch diverse Monate bei mir im Bücherregal warten, bevor ich es in die Hand genommen habe, da ständig Rezensionsexemplare “dazwischen gekommen” sind.

Charaktere

Sanne, Mona, Fritzi und Kirsten – alles unterschiedliche Charaktere, die gut gezeichnet wurden. Sie sind nicht zu flach beschrieben worden, aber sehr viel Tiefe besitzen sie auch nicht. Ein gutes Mittelding würde ich behaupten. Ich mochte alle vier, auf ihre eigene Art und Weise. Auch die “Nebendarsteller” waren mir sympathisch und ich konnte mir allesamt sehr gut bildlich vorstellen. Besonders Micha, Sannes Reitlehrer und Schmetterlinge-im-Bauch-Verursacher hatte es mir angetan. Ihn fand ich am detailliertesten gezeichnet.
Schön fand ich auch die Entwicklung, die die einzelnen Charaktere durchgemacht haben. Ich mag es grundsätzlich sehr, wenn ich in Büchern Entwicklungen deutlich wahrnehme und nicht mit großem Wohlwollen etwas erahnen muss.

Schreibstil

Hier gibt’s nicht viel zu sagen. Der Schreibstil ist angenehm flüssig und leicht zu lesen. “Apfelrosenzeit” ist daher ein prima Buch für Zwischendurch. Man muss sich nicht großartig anstrengen beim Lesen, das Buch ist aber auch nicht plump oder anspruchslos geschrieben.

Was war doof

Eigentlich gibt es tatsächlich nur eine Sache, die ich wirklich doof fand. Und zwar wird mal eben, am Rande eingestreut, dass es sein könnte, dass Isa gar keinen normalen Autounfall hatte, sondern sich eventuell das Leben genommen haben könnte. Sanne findet Anti-Depressiva im Badezimmerschrank und zieht ihre Schlüsse…
Also…zum Einen ist nicht jeder gleich selbstmordgefährdet, nur weil er ein Anti-Depressivum schlucken muss und zweitens fand ich es unnötig diesen Mini-Strang in die Geschichte einzuflechten. Es hat nichts zur Sache beigetragen und weiter verfolgt wurde er auch nicht. Ich finde aber gerade dieses Thema wichtig genug und nicht so trivial, das man es einfach so nebenbei erwähnt und sich dann nicht mehr darum kümmert. Das hätte hier besser gelöst werden können.

Fazit

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und war jedes Mal Teil der Geschichte, wenn ich angefangen habe zu lesen. Teilweise konnte ich nur wenige Seiten am Stück lesen, weil sich unsere kleine Maus dann bemerkbar gemacht hat. Glücklicherweise habe ich aber nie lange gebraucht, um wieder in die Geschichte zu finden, was gerade beim Lesen mit einem Säugling ein großer Pluspunkt ist.
Wer also nach einem leichten Buch für Zwischendurch auf der Suche ist, der sollte sich ruhig “Apfelrosenzeit” mal anschauen. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

[Rezension] Mirror von Karl Olsberg

9783746632346
Titel: Mirror
AutorIn: Karl Olsberg
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Erscheinungsdatum: August 2016
ISBN: 978-3-7466-3234-6
Format: Broschur (400 Seiten)
Preis: 12,99€
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Leseprobe

Worum geht’s?

Wie digitale Spiegelbilder wissen Mirrors stets, was ihre Besitzer wollen, fühlen, brauchen. Sie steuern subtil das Verhalten der Menschen und sorgen dafür, dass jeder sich wohlfühlt. Als die Journalistin Freya bemerkt, dass sich ihr Mirror merkwürdig verhält, beginnt sie sich zu fragen, welche Macht diese Geräte haben. Dann lernt sie den autistischen Andy kennen und entdeckt, dass sich die Mirrors immer mehr in das Leben ihrer Besitzer einmischen – auch gegen deren Willen. Als sie mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit geht, hat das unabsehbare Folgen… (Quelle)

Meine Meinung

Aufmerksame Leser dieses Blogs wissen schon seit längerem, dass Olsberg an Mirror arbeitete. Zunächst als eine Art Reboot des Buches “Das System” geplant, stellte sich schnell heraus, dass auf Grundlage der technologischen Weiterentwicklung ein einfaches Update des zehn Jahre alten Debutwerkes von Karl Olsberg nicht genügen würde. Etwas Neues musste her. Und so war Mirror geboren. Keine Frage: Ich war schon ganz aufgeregt, als der Aufbau Verlag ein Prequel zu Mirror – Mirror Welt – ankündigte und inklusive einer Leseprobe kostenlos veröffentlichte. Das hier als Ebook erhältliche Prequel soll einem den Mund wässrig machen, was zumindest bei mir geklappt hat! Schnell wird klar, dass Olsberg mit verschiedenen Handlungssträngen spielt, die für sich genommen zunächst einmal kaum etwas miteinander zu tun zu haben scheinen. Bis auf natürlich, dass alle Charaktere über Mirror verfügen. Der Klappentext eröffnet dem Leser bereits, was diese Mirror tun: Sie wissen, was ihre Besitzer wollen, fühlen, brauchen… naja, und kommentieren somit fleißig deren Handlungen. Bis hin zu Empfehlungen, wie man sich in bestimmten Situation optimal verhalten sollte, was passende Antworten auf Fragen wären oder ob sich der Besitzer eventuell in Gefahr befindet. Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Und genau so wirken auch die ersten Kapitel. Trotz häufiger Fachbegriffe aus dem Bereich der IT im Allgemeinen wie auch der Künstlichen Intelligenz (KI) im Speziellen, bedient sich Olsberg einer in Summe eher einfachen Sprache. Insgesamt wirkt Mirror auf mich mehr wie ein Jugendbuch. Dieses Gefühl wird durch zwei Charaktere verstärkt, die zwar bereits volljährig sind, die aber aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehe, eher wie Jugendliche gezeichnet werden. Liebesgeschichte inklusive. An dieser Stelle muss ich auch leider Kritik üben: Die Funktionsweise des Mirrors, insbesondere in diesem Handlungsstrang der Geschichte, wirkt auf mich genauso unrealistisch wie die Charakterentwicklung, die die beiden durchmachen. Das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden; vielleicht sehe ich das zu eng.
Im Vergleich zu “Das System” wirkt Mirror sowieso in Summe zu flach auf mich. Die Handlung rast förmlich. Verschiedene Pfade brechen mitten im Geschehen ab und werden nicht wieder aufgenommen und das, was die Mirrors antreibt, evolviert in Null Komma Nix zu etwas, das in gleichem Maße übermäßig intelligent und selbst erhaltend wirken soll, während es auf der anderen Seite mitunter leider aber auch ins Lächerliche abdriftet. Auch hier zeigt sich der Charakter eines Jugendbuches: Wenig Erklärung, einfach hinnehmen, ist halt so. Na gut. Wer meine bisherigen Rezensionen zu Olsbergs Büchern gelesen hat – und auch das Interview mit ihm – weiß, dass ich ein glühender Verfechter seiner Werke bin. Aber Mirror hat mich leider nicht überzeugt. Bis knapp zur Hälfte entwickelt sich noch ein gewisser Spannungsbogen, danach fällt dieser schnell ab. Ich erkenne hier viel verschenktes Potential. Das was “Das System” vor über zehn Jahren nahezu realistisch wirken ließ, funktioniert in Mirror irgendwie überhaupt nicht. Das Aberwitzige daran: Fast alle Technologien und Produkte aus dem Buch existieren schon so oder so ähnlich, bzw. die Grundlagen dafür sind bereits geschaffen. Insofern ist es eher die Verknüpfung, die Olsberg hier zieht, die aus der Gesamtheit eine eher durchschnittliche Geschichte macht.

Fazit

Wer denkt, dass die vielen Vergleiche zu “Das System” unangebracht sind, mag damit nicht ganz Unrecht haben. Allerdings gibt es im Buch selbst an verschiedenen Stellen immerhin noch Referenzen zu Olsbergs Debutroman. Von daher muss ich im Fazit leider erklären, dass sich meine Erwartung nicht erfüllt hat. Während nach “Das System” sich mit Romanen wie “Der Duft”, “Schwarzer Regen”, “Delete” und “Enter” (um einige Beispiele zu nennen) gezeigt hat, wie sich der Autor weiterentwickelt hat und immer komplexere Handlungen zu wahren Pageturnern verwandelte, wirkt Mirror auf mich wie ein Schritt zurück. Dabei fallen zwei Dinge auf: Erstens hat Olsberg seit 2012 in Summe zehn Minecraft-Romane geschrieben. Ich nehme an, dass hier der sprachliche Stil abgefärbt hat. Und zweitens: Olsberg recycled. Mindestens einer der Charaktere aus Mirror kommt mir sehr bekannt vor und auch die virtuelle Welt World of Wizardry – bekannt aus “Delete” und “Enter” ist wieder mit dabei. Im Prinzip finde ich das gut, aber ich empfand es nicht als konsequent genug. Unterm Strich betrachtet war ich dieses Mal augenscheinlich nicht die richtige Zielgruppe. Ich hätte mehr erwartet. Von daher erschließt sich mir Mirror eher als zeitgemäßer, aber etwas weich gekochter Techno-Thriller im Jugendbuchstil. Das Buch rüttelt ein wenig wach in seiner Mission über die potentiellen Risiken einer de-facto Überwachung durch Konzerne wie Google, Amazon, Microsoft & Co aufzuklären, schafft es meiner Meinung nach aber nicht, die Konsequenzen unserer freiwilligen Aufgabe der eigenen Datenhoheit authentisch zu vermitteln. Falls das das Ziel war, werte ich es als verfehlt. Falls die reine Unterhaltung im Vordergrund stand, wird sich die richtige Zielgruppe angesprochen fühlen und Spaß mit Mirror haben. Ich kann dem Roman aber leider nicht mehr als 3 von 5 Sternen geben und erhoffe mir in Zukunft eher eine Fortsetzung der SEGI-Reihe.

Randbemerkung

Mirror ist übrigens auch das erste Buch, das offiziell von der App papego unterstützt wird. Das Unternehmen Briends, das in Hamburg ansässig ist und dem Alter Ego von Olsberg – Karl –Ludwig von Wendt – gehört, hat diese App entwickelt, um es Lesern möglichst einfach zu machen, immer und überall komfortabel Bücher lesen zu können. Wenn man das kuschelige Kaminzimmer und das dicke Taschenbuch hinter sich lassen muss, genügt es, mit dieser App (unterstützt werden iPhone und Android) die aktuelle Seite abzufotografieren und schon kann man das Buch auf seinem Smartphone auch mobil weiterlesen. Dazu wird ein Teil des Buches heruntergeladen und über die App verfügbar gemacht. Briends arbeitet mit dem Aufbau Verlag daran, dieses Konzept auszubauen.