[Rezept] Salat nach Pico Bello Art

DSCI0863Wer isst schon gerne Salat? Jeder natürlich! Und falls nun irgendein Leser denkt: “Da bin ich wohl eine Ausnahme…” und die Seite gleich wieder verlassen will: Stopp!

Erst wird zuende gelesen. Dann nachgemacht. Und dann wird sich gefragt, warum man eigentlich all die Jahre auf Salat freiwillig verzichten konnte.

Pico Bello war einst ein kleines Restaurant in der wunderschönen, Schleswig-Holsteinischen Stadt Kaltenkirchen direkt vor den Toren Hamburgs. Bloß ein Katzensprung von der A7 entfernt lud das Restaurant mit italienischem Flair dazu ein, bei Rotwein, Zanderfilet, hausgemachten Pizzen, frischem Tiramisu,  Erdbeeren in Mascarpone Creme und bunten Salaten gemütliche Abende zu zweit oder in Gruppen zu verbringen.

Ich hatte das Glück, zwei Jahre lang während meiner Schulzeit bei Pico Bello arbeiten zu können (die Liste motivierter junger Menschen, die dort arbeiten wollten, war lang). Mein persönliches Highlight waren die Momente nach Feierabend ab 23 Uhr. Meist gab es nämlich noch kostenlos Salate für die Mitarbeiter. Und hier fing der Spaß an!

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Zutaten (für das Dressing)

Die verschiedenen Dressings bei Pico Bello waren hausgemacht und nicht zu vergleichen mit McDonalds, Smileys & Co. Da das fast 15 Jahre her ist, erinnere ich mich nicht an alle Zutaten. Was aber hängengeblieben ist, ist die Erinnerung an 5-Liter Eimer mit Mayonnaise, 5-Liter Eimer mit Joghurt und schaufelweise Ketchup, Knoblauchöl und vieles mehr. So große Schneebesen wie die, mit denen ich damals eimerweise Salatdressings verrührt habe, hatte ich bis dato nicht gesehen (danach übrigens auch nicht mehr).

Aber so klappts auch für den Hausgebrauch:

  • 150gr Bio Naturjoghurt
  • 150gr Delikatess-Mayonnaise
  • 1 EL Tomatenketchup
  • 1 TL Dijon Senf
  • 1 Knoblauchzehe (frisch)
  • Meersalz, grob gemahlener, schwarzer Pfeffer
  • Kräuter (Oregano, Basilikum)

Zubereitung

Alle Zutaten miteinander vermischen. Fertig. Sollte das Dressing für den eigenen Geschmack zu fest sein, einfach ein wenig Wasser drunter rühren. Besonders lecker wird das Dressing mit frisch gezupften Kräutern aus dem Topf oder dem eigenen Kräutergarten.

Tipp

Knoblauch lässt sich hervorragend aufbewahren, indem er von der Schale befreit, in Scheiben geschnitten und mit Pflanzenöl in ein Schraubglas gegeben wird. Der Clou: Das Öl wird zusätzlich aromatisiert und kann ganz einfach zum Würzen benutzt werden.

Bei Pico Bello gab es die verschiedensten Salate. Nicht ungewöhnlich für ein Restaurant. Ein “Großer Salat” wurde bestimmt durch Schinken und Käse. Ein Salat “Frutti di Mare” durch Meeresfrüchte, “Nizza” mit Thunfisch, etc. Was allen Salaten gemein war, war eine identische (Salat-)Grundmischung, die fantastischen Dressings und natürlich Croutons aus eigener Herstellung. Der hohe Wiedererkennungswert der Salate entstand meiner Meinung nach durch die Kombination der Dressings und der Gartenkresse, die zwar mehr der Dekoration galt, aber zugleich Geschmack und Geruch bestimmte.

Kresse mag nicht jedermanns Sache sein. Aber vertraut mir: Es schmeckt lecker, ist unglaublich gesund und schaut auf einem Salat wirklich hübsch aus!

Zutaten (für den Salat)

  • Eisbergsalat
  • Lollo Rosso
  • Radicchio Rosso
  • Feldsalat
  • Tomaten
  • Salatgurke
  • Bio-Freilandeier (wer’s mag)
  • Bunte Paprika (Rot, Gelb, Grün)
  • Croutons
  • Gartenkresse
  • Gouda-Scheibenkäse
  • Schafskäse
  • Rote Zwiebeln

Zubereitung

Für die Grundmischung gibt es ein wenig zu tun. Bei Pico Bello kam es darauf an, z.B. den Eisbergsalat so zu zerpflücken, dass die Blätter möglichst unbeschädigt blieben. Sie wurden auch zu Dekorationszwecken benötigt. Da kam es nicht auf mundgerechte Portionen an. Zunächst wird das Spülbecken mit eiskaltem Wasser gefüllt. Um den Strunk des Eisbergsalates zu entfernen, haut man kräftig drauf, greift mit den Fingern (wie mit einer Klaue) beherzt in den Salat und reißt den Strunk heraus. So brutal das klingt, so effektiv funktioniert es. Wird der Salat so nun mit der Öffnung nach Oben in das eiskalte Wasser gelegt, lösen sich die Blätter nach einigen Augenblicken fast von alleine.

Währenddessen werden die äußeren Blätter des Radicchio entfernt, der Strunk mit einem scharfen Messer herausgeschnitten und dann der Salat kleingeschnitten. Der Feldsalat wird handverlesen und gewaschen, der Lollo Rosso ebenfalls vom Strunk befreit und sorgfältig unter fließendem Wasser gewaschen (wer kaut schon gerne auf Sand herum). Abschließend werden der Eisbergsalat, der Lollo Rosso, Radicchio und Feldsalat im kalten Wasserbad ordentlich miteinander vermischt und in ein Küchensieb zum Abtropfen gegeben.

Tipp

Meist benötigt man nicht die gesamte Salatmischung. Der Rest kommt einfach in eine große Tupperdose; darauf ein tropfnasses Handtuch und ab in den Kühlschrank. So hält sich die Mischung bis zu zwei Tage im Gemüsefach und bleibt sogar noch knackig!

Der Rest ist einfach: Tomaten in Viertel oder Achtel schneiden, Gurke schälen und in dünne Scheiben schneiden, Ei (falls gewünscht) achteln, die rote Zwiebel, den Gouda und Schafskäse in kleine Scheiben schneiden und die Paprika kleinwürfeln. Auf einem großen Teller die Salatmischung mundgerecht zerpflücken und zu einem kleinen Berg aufhäufen. Drum herum die Tomatenstücke und Gurkenscheiben verteilen, Paprika über den Salat geben, mit Zwiebelscheiben dekorieren und dann das Dressing großzügig über den Salat gießen. Abschließend – wenn vorhanden – Croutons und die frische Gartenkresse darüber verteilen.

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Für so einen Salat wurden bei Pico Bello damals ca. 14 DM verlangt. Inflationsbereinigt wären das heute 8,82 Euro. Ein stolzer Preis für einen Salat, oder? Aber er riecht herrlich aromatisch und schmeckt nach Sommer!

Und nun: Guten Appetit!

[Rezension] Töchter des Mondes: Cate von Jessica Spotswood

Töchter des Mondes Regal

Normalerweise würde hier der Klappentext stehen, doch ich habe mich bewusst dazu entschieden ihn nicht zu zitieren.
Der Grund ist ganz einfach. Meiner Meinung nach enthält er eine Information, die zu viel verrät.
Ohne diese Information liest sich das Buch viel schöner, finde ich.
Ich empfehle euch also den Klappentext zunächst nicht zu lesen.
Wer dennoch nicht anders kann, der findet das Objekt der Begierde beispielsweise auf der Verlagsseite im Internet.

Inhalt
Neuengland –  Ende des 19. Jahrhunderts. Die drei Schwestern Cate, Maura und Tess leben zusammen mit ihrem Vater auf dessen Anwesen. Nach dem Tod ihrer Mutter hat Cate die Aufgabe übernommen ihre Schwestern aufzuziehen und vor allem auf sie aufzupassen. Die drei sind Hexen.
Niemand darf davon erfahren, nicht einmal ihr Vater, denn Hexen werden verfolgt und eingesperrt. Um keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, leben die Schwestern sehr zurückgezogen. Dies hat jedoch den Effekt, dass sie bereits in der gesamten Gegend als Sonderlinge bekannt sind. Die Gefahr aufzufliegen ist sehr groß und lastet schwer auf Cates Schultern. So macht sie sich auf die Suche nach einer Nachricht von ihrer Mutter, die ebenfalls eine Hexe war.
Im Tagebuch ihrer Mutter stößt sie auf eine Prophezeiung, die besagt, dass drei Schwestern mit magischen Kräften die Herrschaft der Bruderschaft beenden und die Hexen erneut an die Macht führen werden. Sind Cate, Maura und Tess diese drei Schwestern?

Meine Meinung
Jessica Spotswood beschreibt in Töchter des Mondes: Cate eine Welt, in der Frauen nur wenig zu sagen haben. Ihre einzige Aufgabe ist die, entweder ihrem Mann oder der Schwesternschaft und somit Gott zu dienen.
Frauen, die anders sind und sich nicht dem Willen der Bruderschaft beugen, werden verfolgt und als Hexen angeklagt, egal ob sie wirklich welche sind oder nicht.

Cate lebt, im Gegensatz zu ihren Schwestern, in ständiger Angst entdeckt zu werden. Sie nimmt die Bürde der Verantwortung, die ihre Mutter ihr aufgetragen hat, sehr ernst. Sie möchte keine Hexe sein und hat keinen Spaß daran Magie zu wirken. Ganz anders ihre beiden Schwestern. Sie sind gerne Hexen und nutzen jeden unbeobachteten Moment zum zaubern.

Jessica Spotswood hat mit den Schwestern drei Charaktere geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein können. In Töchter des Mondes: Cate lässt sie uns am Leben der ältesten Schwester teilnehmen und all ihre Freuden und Sorgen erleben.
Die Charaktere sind in ihrem Sein und Tun authentisch und der Leser kann die Beweggründe der jeweiligen Personen gut nachvollziehen.
Besonders Cate ist sehr detailliert und tiefgehend gezeichnet. Ich konnte richtig mit ihr mitfühlen, egal ob es um die Verantwortung ging, an der sie teilweise fast zerbrochen wäre, oder die schönen Momente, die sie erleben durfte.
Auch die Nebencharaktere sind authentisch, wenn auch nicht ganz so detailliert beschrieben.
Spotswood schafft es durch ihre Art zu erzählen Sympathien, aber auch Antipathien den Charakteren gegenüber zu wecken. Teilweise spielt sie auch damit, so dass der Leser seine Meinung über eine Person mehrmals abändern muss.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und einfach zu lesen. Die detailreiche Ausarbeitung der Umgebung und der Charaktere hat zusammen mit dem Schreibstil dafür gesorgt, dass ich mir Cates Welt gut vorstellen konnte. Viel Platz für die eigene Phantasie ist allerdings nicht geblieben. Auch sorgte die Detailverliebtheit dafür, dass der Anfang der Geschichte in meinen Augen doch recht zäh und langatmig erschien.
Das erste Drittel des Buches dient quasi nur dem Kennenlernen. Sehr viel Inhalt ist nicht zu finden. Das ändert sich jedoch, je weiter das Buch voranschreitet.
Die Geschehnisse werden spannender, schneller und inhaltsschwangerer. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse fast und münden in einem Cliffhanger, der dafür sorgt, dass man unbedingt weiter lesen möchte.

Einen weiteren, kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch. Mir persönlich ist die Magie im Buch ein bisschen zu kurz geraten. Da es sich um ein Buch über Hexen handelt, hatte ich einfach mehr erwartet. Natürlich wird gezaubert und gehext, aber für meinen Geschmack einfach zu wenig. Ich hoffe, dass sich das in den Folgebänden ändert.

Mein Fazit
Ein schöner, romantischer und sehr emotionsreicher Auftakt einer Trilogie mit authentischen und gut ausgearbeiteten Charakteren. Am Anfang etwas zäh und langatmig, steigert sich die Geschichte und gewinnt an Spannung und Intensität.
Wer Töchter des Mondes: Cate lesen möchte, muss mit einem offenen Ende rechnen, das den einen oder anderen doch ein wenig unbefriedigt zurücklassen könnte. Zumindest sorgt der Cliffhanger dafür, dass ich den zweiten Band unbedingt lesen möchte.
Ein wenig mehr Magie, ein bisschen weniger sorgenvolle Momente und eine Prise mehr Spannung und das Potenzial für einen gelungenen zweiten Teil ist gegeben.

Da 3,5 Sterne mir nicht ganz angemessen scheinen, gibt es von mir knappe 4 Sterne.

Infos
“Töchter des Mondes: Cate” von Jessica Spotswood
Ink; Auflage: 1 (9. August 2012)
Gebundene Ausgabe (363 Seiten)
ISBN-13: 978-3863960247
Empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre


Vielen Dank an den Egmont Ink Verlag für das Leseexemplar und Lovelybooks für die tolle Leserunde!

Gebildete Chilis aus der Blumenschule

Zum Geburtstag habe ich von Aer1th Chilis geschenkt bekommen. Das trifft zwar nicht ganz den Punkt, denn eigentlich war es eine Schnitzeljagd mit Rätseln, an deren Ende es einen Zettel gab, auf dem etwas stand, das mir die Idee vermittelte, ich solle mir doch einfach mal Chili-Pflanzen kaufen.

Da daraus aber quasi ein Blankoscheck für den Einkauf von Blumenerde, Kies, Tontöpfen, einem Gewächshaus, Gießkanne, Anzuchttöpfen, Anzuchterde, Kräutersamen… ach ja: Und natürlich einigen Chilipflanzen wurde, war das ohne Einschränkungen ein bombastisches Geschenk. Denn ich liebe Chilis!

Herausgesucht hatte Aer1th eine Website mit angeschlossenem Shop, in dem es von Zubehör über Samen bis hin zu ganzen Pflanzen eigentlich alles gibt, was dem Hobbygärtner ihm sein Herz zum Hüpfen bringt: http://www.blumenschule.de.

Die Blumenschule hat außerdem eine reichhaltige Auswahl verschiedener Chilipflanzen. Alle hübsch bebildert und beschrieben mit Informationen über den ungefähren Schärfegrad, Geschmack und Hinweisen zur Pflege. Wie bei den meisten Pflanzen gilt auch für Chilis: Die verschiedenen Sorten werden zu verschiedenen Zeiten gezüchtet. Die Blumenschule nimmt daher eine Bestellung außerhalb der Verfügbarkeit zwar auf, verschickt die Pflanzen dann auch erst, wenn sie (wieder) verfügbar sind. Das kann eben auch erst im Folgejahr soweit sein.

Für die Pflanzen meiner Wahl war ich im Juli schon zu spät dran, weshalb ich den Betreiber des Shops angeschrieben habe. Ich bekam innerhalb eines Tages eine Antwort, dass die Pflanzen noch verfügbar seien. Klasse! Daraufhin habe ich sie sofort bestellt. Das Geld wurde wie angekündigt aufgrund einer Umstellung derer Prozesse bereits abgebucht, bevor die Ware verschickt wurde. Und etwa eine Woche später bekam ich ein Paket mit den Chilis!


Folgende Sorten waren dabei:

Abbreviatum Bio

DSCI0900Schärfe: 7. Hier erwarte ich einen kompakten Busch mit bunten Früchten von grün über lila bis hin zu rot sollte alles dabei sein. Die Pflanze stammt aus dem botanischen Garten in München; hat also eine weite Reise hinter sich.

Scotch Bonnet orange Bio

DSCI0901Schärfe: 9-10. Hier wird’s scharf, fruchtig und rauchig. Vor kurzem habe ich Jamie Oliver dabei zugesehen, wie er ein Gericht probierte, das er mit dieser Chili gewürzt hat. Leider kriege ich es selbst mit Lautsprache nicht hin, einen Eindruck der Geräusche zu vermitteln, die er dabei von sich gab.

kleiner Thai Bio

DSCI0899Schärfe: 8-9. Viele, kleine, rote Chilis. Diese hier liebe ich, da ich aus der Supermarkt-Variante häufig eine süß/scharfe Thai-Chili Sauce selbst mache. Demnächst dann mit eigenen Chilis. Interessiert am Rezept?

Aji Dulce gelb Bio

DSCI0898Schärfe: 2. Eigentlich eine Habanero. Aber ohne die typische Schärfe. Was bleibt ist ein herrlich fruchtiger Geschmack und dabei eine hübsch anzusehende Pflanze mit gelben, nahezu runden Früchten.

Chocolate Cherry Bio

DSCI0902Schärfe: 5. Die Blumenschule beschreibt diese Chilisorte als würzigscharfe, schokoladenbraune Kirschpaprika. Ich kenne sie noch nicht und bin daher richtig gespannt auf den Geschmack!


Den Karton schützte von Innen eine Kunststofffolie, und alle Pflanzen waren separat sorgfältig in Zeitungspapier gewickelt und waagerecht nebeneinander in den Karton gelegt worden. Sie waren alle heil, gesund und trugen bereits Früchte. Für mich ging es entsprechend sofort los zum Bauhaus, um Töpfe, Bio-Komposterde, Kieselsteine und mehr zu besorgen. Unser Gewächshaus steht schon seit einigen Tagen (im übrigen gab es das vor ein paar Wochen bei real,- für günstige 59,90 Euro… im Internet gibt es das gleiche Gewächshaus zurzeit für völlig überzogene 39,80 Euro…). Zur Eingewöhnung konnten die Pflanzen also direkt Einzug halten.

Übrigens: Da ich bisher kaum Erfahrungen mit echten Pflanzen gemacht habe, hatte ich zunächst die Befürchtung beim Umtopfen evtl. etwas falsch zu machen. Die Sorge war unbegründet, denn die Blumenschule hat vorgesorgt. In dem Paket fand ich neben den Pflanzen noch Folgendes:

  • Ein sehr freundliches Anschreiben mit ersten allgemeinen Informationen zum Umgang mit den Pflanzen
  • Pflegehinweise und Beschreibungen zu genau den Chilis, die ich bestellt hatte
  • Faltblatt mit einer Chilikulturanleitung und zu beachtenden Besonderheiten

Ich freue mich schon sehr auf die Entwicklung der Chilis und natürlich auf die erste Ernte! Bis dahin dauert es noch ein bisschen… da sich zu den Pflanzen aber auch Schnittlauch, Basilikum, Paprika, Tomaten, Oregano und Thymian gesellt haben, wird es garantiert nicht langweilig.

[Rezension] Pompeji von Robert Harris

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Titel: Pompeji
Autor: Robert Harris
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 01. Mai 2005
Format: Taschenbuch (384 Seiten)
ISBN-13: 978-3453470132
Preis: 8,95€

zum Buch

 

Inhalt
Der Wasserbaumeister “Aquarius” Attilius wird im Jahre 79 n. Chr. von Rom in die Stadt Misenum beordert, da der dortige Aquarius spurlos verschwunden ist. Kaum dort angekommen, stellt Attilius fest, dass eins der größten Aquädukte des römischen Reichs zu versiegen droht.
Attilius macht sich auf die Suche nach dem Grund des Versiegens und stößt dabei auf schreckliche Vorzeichen. Der Vesuv droht auszubrechen.


Meine Meinung
Ein Zitat des Sterns auf dem Klappentext von Pompeji beschreibt, meiner Meinung nach, den historischen Roman von Robert Harris sehr zutreffend. “Pompeji erweckt das römische Weltreich zum Leben.”
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, mich an den doch komplexen Schreibstil des Autors zu gewöhnen und alle römischen und griechischen Namen auch nur annähernd auseinander zu halten, schaffte Harris es mich in die Welt des 1. Jahrhunderts zu ziehen.

Die detaillierten Beschreibungen der Umgebung und des Lebens in dieser Zeit, vermittelten mir das Gefühl vor Ort zu sein und alles hautnah mitzuerleben. Ich war wirklich erstaunt darüber wie sehr mich diese Welt einzunehmen schien, da ich zu Beginn nicht so recht Lust hatte dieses Buch zu lesen.

Ich war noch nie ein großer Fan davon bereits zu Beginn eines Buches zu wissen, wie dieses enden wird, doch Harris hat es dennoch geschafft mein Interesse zu wecken.
Die gut gezeichneten Charaktere ließen mich alle Freuden und Abscheulichkeiten des damaligen römischen Reichs erleben; ich konnte mit ihnen mitfiebern oder aber sie absolut verabscheuen.
Trotz des bekannten Endes, schafft Harris es durchaus auch Spannung aufzubauen, die jedoch nicht mit der eines (historischen) Thrillers zu vergleichen ist. Dafür gibt es dann doch zu viele Längen und Durststrecken, in denen nicht sonderlich viel passiert.

Fazit
Ein gut recherchiertes Buch, das es schafft das römische Reich zum Leben zu erwecken. Der komplexe, etwas umfangreiche Schreibstil des Autors und die vielen Charaktere mit ihren “exotischen” Namen, haben es mir zu Anfang nicht wirklich leicht gemacht, doch ein Weiterlesen lohnt sich.
Für historisch interessierte Menschen auf jeden Fall ein empfehlenswertes Buch, aber auch alle anderen können ruhig einen Blick riskieren. Smiley

Knapp an den 4 Sternen vorbei geschrammt, erhält Pompeji von mir 3,5 von 5 Sternen.

Skala 3,5 Stern

[Rezeptzension] Möhrenpüree an Nuss-Tofu-Würfeln mit frischem Bohnensalat

Ist es euch aufgefallen? Das Wort Rezeptzension ist ein Neologismus. Weder Bing noch Google wissen dazu etwas zu sagen. Natürlich habt ihr es schon gemerkt… es setzt sich zusammen aus Rezept und Rezension. Ich dachte mir: “Was Aer1th kann, kann ich auch”. Nur halt mit Rezepten. Nicht mit Büchern. Smiley

Den Anfang macht ein Rezept, auf das ich durch die Zeitschrift Vegetarisch Fit gestoßen bin. Durch einen Artikel darin wurde ich auf Katharina Hink aufmerksam, die mit ihrem Rezept vom Hersteller Provamel zum Veggie-Star 2011 gekürt wurde.

Hier könnt ihr es nachlesen:

https://vebu.de/lifestyle/essen-a-trinken/rezepte/1016-moehrenpueree-an-nuss-tofu-wuerfeln-mit-frischem-bohnensalat

Das Foto machte einen viel versprechenden Eindruck. Ganz klar haben hier Food-Fotographen das Beste aus dem Gericht herausgeholt, wenn ich auch der Meinung bin, dass bei der Mischung von Kartoffeln und Karotten das Püree auf dem Bild ziemlich blass wirkt. Ansonsten ist es sehr hübsch angerichtet und mit dem Bohnenkraut auch sehr stilvoll dekoriert. Natürlich wurde für das Bild frisches Bohnenkraut benutzt und nicht das, was laut Rezept mit den Bohnen zusammen gekocht wurde.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die einzelnen Komponenten dieses Gerichts, Möhrenpüree, Nuss-Tofu-Würfel und Bohnensalat, einzeln beschrieben wurden. Sowohl was die Zutaten als auch die Zubereitungshinweise betrifft. Dadurch fehlt zwar das typische “[…] das Gemüse ca. 10min gar kochen. Währenddessen den Tofu […]” und der Hobbykoch muss das Timing selbst in den  Griff bekommen, aber wer das Rezept einmal ganz durchliest stellt fest: Es ist so einfach, dass es offensichtlich ist, was man wann machen muss. Was zu Beginn allerdings hilfreich gewesen wäre, wäre eine Angabe, für wie viele Personen die Zutaten bemessen sind. Ich vermute, es sind vier (ich habe die Zutaten in etwa auf die Hälfte reduziert und wir sind zu zwei gut satt geworden). Ebenfalls fehlen Nährwertangaben.

Tipps zum Panieren?

Im Rezept heißt es:

Die Tofu-Würfel zuerst in dem Mehlteig und dann in der Nusspanade wenden. In einer Pfanne das Pflanzenöl erhitzen und die Tofu-Würfel darin ausbacken.

Bei der Menge an Würfeln, die ich geschnitten hatte, stellte sich die Frage: Wie ist das gemeint? Bei einem Schnitzel z.B. ist es einfach. Aber hier? Ich habe dann den Maismehlteig mit den Tofu-Würfeln in eine Schüssel gegeben und beides mit einem Löffel vorsichtig vermengt. Ähnlich bin ich mit der Nusspanade verfahren. Dabei stellte sich allerdings heraus, dass der Mehlteig kaum an den Tofuwürfeln haften blieb. Das Problem setzte sich mit der Panade fort und endete in der Pfanne mit einem lustigen Tohuwabohu aus freien Radikalen Nusspanade und Tofuwürfeln. Letzten Endes haben dann aber doch genug Würfel Panade abbekommen.

Update: Auf der VeBu Website gibt es eine bebilderte Anleitung für die Zubereitung dieses Gerichts. Auf den Fotos läßt sich dann auch ersehen, dass der Tofu eher in größere Würfel geschnitten werden sollte und dann tatsächlich einer nach dem anderen paniert wird.

Besser müsste es dennoch funktionieren, wenn die Tofuwürfel zuvor eingemehlt würden. Da sie feucht sind, bliebe das Mehl an ihnen haften, und durch die rauhe Struktur der dann folgenden Mehloberfläche würde auch der Maismehlteig kleben bleiben. Damit gäbe es dann auch keine Probleme mehr mit der Panade und alle wären glücklich.

Gehaltvolle Zutaten und günstigere Alternativen

Während der Bohnensalat für mich ein geschmackliches Highlight war und überraschend gut zu dem Püree und dem Tofu passte, muss auf der anderen Seite wiederum fairerweise darauf hingewiesen werden, dass dieses Gericht nicht gerade günstig ist. Macadamianüsse, Pekannüsse und Cashewkerne gehören nicht unbedingt zu den Standardzutaten, die jeder im Haus hat und strapazieren zugleich doch sehr das Portemonnaie. Während sie zwar auf der einen Seite sehr lecker sind und unglaublich gehaltvoll an Proteinen, Vitaminen und anderen Nährstoffen, wäre ein Hinweis angemessen, wie sie sich auch durch günstigere Alternativen ersetzen ließen (beispielsweise durch Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse).

Insgesamt hat dennoch alles sehr gut funktioniert, wenn ich auch glaube, dass das Rezept nichts für Anfänger ist. Durch die fehlenden Tipps, die erhöhten Anforderungen an das eigene Zeitmanagement und die eher kostspieligen Zutaten gibt es für das Rezept zwar einen Abzug in der B-Note und es bekommt in Summe daher von mir 3,5 von 5 Tofutieren, dennoch kann ich es allein schon aufgrund der leckeren und kreativen Zusammenstellung uneingeschränkt weiterempfehlen!

[Rezension] Sterbenswort von Siegfried Langer

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Titel: Sterbenswort
Autor: Siegfried Langer
Verlag: List Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 13. Juli 2012
Format: Taschenbuch (336 Seiten)
ISBN-13: 978-3548610917
Preis: 8,99€

zum Buch

 


Inhalt
Die sehr rational denkende Ärztin Kathrin Voss glaubt nicht an Geister; wieso sollte sie auch? Als in ihrer Wohnung plötzlich Bilder schief hängen, Gegenstände versteckt und Äpfel angebissen werden, hat sie zunächst ihre Tochter Mia in Verdacht. Die Vierjährige beteuert jedoch ihre Unschuld und bald darauf stellt sich heraus, dass Mia gar nicht für die Geschehnisse verantwortlich sein kann. Doch wer erlaubt sich diesen gemeinen und unheimlichen Scherz mit ihr?
Als dann auch noch ihre ehemaligen Studienfreunde von ähnlichen Vorkommnissen berichten und Mia von einem Mann namens Erik angesprochen wird, wird es unangenehm. Kathrin kennt den Namen Erik nur zu gut. Doch dieser Mann kann nicht für all das verantwortlich sein … er ist tot. Sie war dabei als es passierte. Holt die Vergangenheit sie wieder ein?

Meine Meinung
Siegfried Langer hat mit Sterbenswort einen äußert rasanten und spannenden Thriller geschaffen, der mich völlig in seinen Bann gezogen hat. Bereits nach drei Tagen hatte ich das Buch ausgelesen – hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich es innerhalb eines Tages geschafft, was für mich wahnsinnig schnell ist.

Stück für Stück wird, in einem Wechsel zwischen Vergangenheit, Gegenwart und “Neulich”, das Geheimnis um Erik aufgelöst. Wobei die angenehm kurzen Kapitel und der flüssige und einfache Schreibstil des Autors dafür sorgten, dass ich schnell voran kam.
In einem rasanten Tempo führt uns Langer durch eine Geschichte, deren Spannungsbogen auf einem konstant hohen Level gehalten wird. Während des Lesens hatte ich diverse Theorien, wer hinter Allem stecken könnte, habe diese aber immer wieder verworfen und neue gesponnen. Richtig festlegen konnte ich mich bis kurz vor der Auflösung jedoch nicht.

Die Hauptcharaktere sind gut gezeichnet und haben bei mir die verschiedensten Gefühle ausgelöst. Von Sympathie bis Antipathie war alles mit dabei. Die Nebencharaktere werden nicht so ausführlich beleuchtet, müssen sie aber auch nicht, um die Handlung voranzutreiben.

Sterbenswort ist ein Thriller der ohne viel Blut oder Gewalt auskommt und somit auch problemlos von Personen gelesen werden kann, deren Magen nicht ganz so robust ist.

Einzig das Ende war ein gaaanz kleines bisschen (wirklich nur ein bisschen) zu theatralisch für meinen Geschmack, dennoch gut und nachvollziehbar gelöst in meinen Augen.

Fazit
Wer nach einem kurzweiligen, wirklich spannenden und doch relativ unblutigen Thriller sucht, der wird seine Freude mit Sterbenswort haben.
Mir hat das Buch bis zu seinem Schluss keine Ruhe gelassen, so dass ich es erstaunlich schnell zu Ende gelesen habe. Schade eigentlich, denn es hätte ruhig länger sein können. Smiley
Eine absolute Kauf- und Leseempfehlung von mir an alle Thriller-Fans und diejenigen, die es noch werden wollen.

Skala 4,5 Stern


Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars und Siegfried Langer für die Begleitung der Leserunde bei Lovelybooks.

[Rezept] Penne in Spinat-Gorgonzola Sahnesauce

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Garantiert frei von E-Nummern, modifizierten Stärken, Gelatine, Analog-Käse und Geschmacksverstärkern. Penne in einer Spinat-Gorgonzola Sahnesauce zuzubereiten ist so einfach!

Wichtig ist nur eins: Frische Zutaten verwenden!

Zutaten (für 1 Person)

  • 120gr Penne
  • 2 Handvoll frischer Blattspinat
  • 100gr Gorgonzola
  • 1 Becher Bio-Sahne
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 weiße Zwiebel
  • 1 Tasse Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer, Paprika

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Zubereitung

Penne in reichlich kochendem Wasser mit einer Prise Salz nach Packungsanleitung al dente kochen. Währenddessen den frischen Blattspinat von evtl. welken Blättern und Stengeln befreien, gut putzen und kurz (!) in einem Sieb mit kochendem Wasser blanchieren.

Die Zwiebel kleinwürfeln und zusammen mit der zerdrückten Knoblauchzehe in etwas Olivenöl in einer großen Pfanne anschwitzen. Sofort den Spinat dazugeben und nach kurzem Anbraten mit der Tasse Gemüsebrühe ablöschen. Den Spinat 5min leise köcheln lassen und dann die Sahne und den Gorgonzola dazugeben. Gut rühren, bis der Gorgonzola geschmolzen ist.

Die Spinat-Gorgonzola Sahnesauce nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen. Wer mag kann hier natürlich noch andere Gewürze dazugeben (beispielsweise Chili, Curcuma, etc.).

Sobald die Penne al dente sind, in ein Küchensieb gießen, das Kochwasser abtropfen lassen und die Penne dann sofort in die Pfanne zur Sahnesauce geben, unterrühren und gleich servieren. Wer möchte kann die Penne noch mit etwas gehobelten Parmesan dekorieren (außerdem schmeckt’s lecker!).

Tipp

Die Penne nicht mit kaltem Wasser abschrecken. Dadurch würde die Stärke abgewaschen, an der die Sauce haften bleiben soll. Durch das Abschrecken verbindet sich die Pasta entsprechend nicht mehr mit der Sauce und sie gleitet förmlich ab.

[Rezept] Gebratener Reis. Delicious! But a little more…

DSCI0824Reis ist gesund und lecker. Ihn zuzubereiten setzt aber auch ein wenig Geduld voraus. Von Vorteil sind daher Risotto-Gerichte, da der Reis quasi direkt in der Pfanne quellt. Aber wer will schon immer klebriges Risotto? Hier also ein einfaches und schnelles Rezept für ein wunderbar locker gebratenen und herrlich duftenden Reis mit gesunden Zutaten, kräftigen Farben und einem feurigen Kick für den, der es verkraftet.

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[Rezension] Vollendet von Neal Shusterman

Vollendet

Inhalt
Die Zukunft Nordamerikas ist düster und beklemmend. Ein grausamer und blutiger Krieg zwischen Abtreibungsgegnern und -befürwortern ist der Grund dafür. Um die Streitigkeiten zu beenden, wurde die “Charta des Lebens” erlassen. Abtreibungen vor der Geburt sind per Gesetz verboten. Allerdings können Eltern ihr Kind im Alter zwischen 13 und 18 “rückwirkend” abtreiben lassen, unter der Bedingung, dass das Leben des Kindes streng genommen nicht endet. Bei diesem Vorgang, der Umwandlung genannt wird, werden alle Teile des menschlichen Körpers “entnommen” und für die Allgemeinheit als Organspende bereitgestellt.

Vollendet beschreibt die Geschichte dreier Wandler, die sich auf der Flucht vor dem Gesetz befinden. Connor, dessen Eltern nicht mehr mit ihm klar kommen, Risa, ein Mündel des Staates, für das kein Geld mehr übrig ist und Lev, ein sogenanntes Zehntopfer. Als Zehntopfer wurde Lev von Geburt an auf seine Umwandlung vorbereitet, da sie in der Religion als etwas Besonderes und Heiliges gilt.
Drei Menschen, mit drei verschiedenen Geschichten aber ein und demselben Ziel.

Meine Meinung
Neal Shusterman schreibt in seiner Danksagung: “Fiktion ist oft nur einen Denkschritt von der Wirklichkeit entfernt”.
Mit Vollendet hat er eine dystopische Welt geschaffen, die dieser Aussage gar nicht mal so fern ist und daher umso beklemmender und düsterer daher kommt.
Lässt man sich auf diese Möglichkeit und damit auf diese fiktive Welt ein, erwartet einen ein spannendes Lesevergnügen, das zum Nachdenken anregt und einen noch einige Zeit lang begleitet.

Der Autor erzählt die Geschichte um Connor, Risa und Lev in wechselnden Perspektiven, dabei werden auch Nebenfiguren nicht außer Acht gelassen. Dies hat zur Folge, dass der Leser manchmal mehr weiß als die einzelnen Charaktere – die Spannung so aber nicht abreißt. Stück für Stück enthüllt Shusterman so eine Welt, in der Krankheiten nicht mehr behandelt, sondern die kranken Körperteile einfach ausgetauscht werden – auf Kosten ungewollter Kinder.
Leicht philosophisch angehaucht, provokativ und teilweise grausam wird die Geschichte der drei Wandler erzählt. Relativ neutral beschrieben überlässt Shusterman es dem Leser sich eine eigene Meinung zu der entstandenen Welt zu bilden.

Vollendet hat mich mitfiebern lassen, mich wütend gemacht und gleichzeitig schockiert. Es ist nicht unbedingt eine leichte Lektüre, auch wenn der Schreibstil flüssig und einfach, aber nicht anspruchslos ist. Für ein Jugendbuch fand ich die Sprache sehr angemessen, da sie, wie gesagt, auch nicht zu einfach gehalten ist.

Die Charaktere an sich finde ich gut ausgearbeitet. Über jeden erfährt man genau so viel wie man für die Geschichte wissen muss. Auch die Entwicklung der einzelnen Charaktere lässt sich gut nachvollziehen. Der Situation angemessen verändern sie sich und bleiben nicht auf der Stelle stehen, was ich persönlich sehr wichtig finde.

Fazit
Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich zwar etwas beklommen zurückgelassen, aber für die Thematik gehört sich das auch so. 😉
Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und sehr viel nachgedacht. Ich bin froh, dass ich in einer Welt lebe, in der Umwandlung kein Thema ist und hoffe, dass auch nie jemand auf die Idee kommt es zum Thema zu machen.

Eine klare Kauf- und Leseempfehlung von mir, auch wenn ich die Altersempfehlung auf 16 hochsetzen würde. Einige Szenen sind doch recht schwer zu verdauen, gedanklich und auch vom “Schockfaktor” her. Daher denke ich, dass ältere Jugendliche mehr vom Buch haben könnten.

Skala 5 Stern

Infos
“Vollendet” von Neal Shusterman
Bibliographisches Institut, Mannheim; Auflage: 1 (1. August 2012)
Gebundene Ausgabe (432 Seiten)
ISBN-13: 978-3411809929


Vielen Dank an den Sauerländer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und die Leserunde bei Lovelybooks.

[Rezension] Das erste Gesetz der Magie von Terry Goodkind

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Titel: Das erste Gesetz der Magie
Autor: Terry Goodkind
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 01. März 1995
Format: Paperback (512 Seiten)
ISBN-13: 978-3442246144
Preis: 11,00€

zum Buch

Das Cover ist von der neuen zusammengefassten Auflage aus 2008. Die Rezension besitzt sich auf das Buch von 1995.

Inhalt
Traurig und wütend über den grausamen Tod seines Vaters, macht Richard sich auf, die Geheimnisse hinter dem Attentat zu ergründen. Auf seinem Weg trifft er auf Kahlan, eine wunderschöne junge Frau mit Geheimnissen, die von vier bedrohlich aussehenden Männern verfolgt wird. Ohne lange zu überlegen beschließt Richard ihr zu helfen und rettet sie aus ihrer misslichen Lage. Kahlan ist auf gefährlicher Mission. Sie sucht den Zauberer, der das Schwert der Wahrheit besitzt, denn dies ist der einzige Weg den tyrannischen Magier Darken Rahl zu besiegen, der ohne Skrupel die Macht über das ganze Land an sich reißen möchte.
Richard beschließt Kahlan auf ihrer gefährlichen Reise zu begleiten und wird zu einem wichtigeren Part, als er sich jemals hätte vorstellen können.

Meine Meinung
Dieses Buch wurde mir bereits vor ein paar Monaten mit dem Kommentar: “Musst du unbedingt lesen!” ausgeliehen. Zum damaligen Zeitpunkt hatte ich es zwar begonnen, aber nach ein paar Seiten wieder aufgehört. Ich kam mit dem Schreibstil des Autors nicht zurecht. Also zur Seite gelegt und eine Reihe anderer Bücher gelesen.

Da ich aber ungerne Bücher ungelesen zurück gebe, besonders dann nicht, wenn die ausleihende Person so begeistert davon war, habe ich das Buch erneut zur Hand genommen. Und siehe da, plötzlich passte es. Ich war in Stimmung dieses Buch zu lesen und die Seiten flogen nur so dahin.
Der Schreibstil ist angenehm leicht und weitestgehend flüssig zu lesen. Die alte Rechtschreibung und einige Rechtschreibfehler ließen mich jedoch ein bisschen holpern. Sieht man allerdings darüber hinweg, so erhält man eine rasanten und humorvollen Schreibweise, die durch Einstreuung umgangssprachlicher Redewendungen durchaus erfrischend daher kommt.

Ich konnte mich gut und schnell in die Geschichte einfinden und habe voller Spannung den Weg Kahlans und Richards begleitet. Das erste Gesetz der Magie hat mir einfach gefallen und mich in seinen Bann gezogen.
Einige Kritikpunkte habe ich allerdings auch, auch wenn die mein Gesamtbild nicht stark verändern.

So sind beispielsweise unsere beiden Protagonisten sehr schnell und etwas oberflächlich eingeführt worden. Bei der Länge dieses Zyklus möchte man meinen, dass genügend Zeit und Raum zur Verfügung stehen müsste, um die Charaktere etwas detaillierter auszufeilen. Außerdem entsprechen die beiden so unglaublich vielen Klischees, dass ich darüber schmunzeln musste. Beide sehr gut aussehend, unerschrocken, intelligent und scheinbar in der Lage alle Probleme fast ohne Schwierigkeiten zu lösen. Ach ja und verliebt sind sie auch in einander, dürfen dies aber nicht zulassen.
Darken Rahl hingegen empfand ich detaillierter herausgearbeitet. Seine Grausamkeit lies mich teilweise erschaudern und ich habe mich regelrecht vor ihm geekelt. Solche Gefühle, nur im positiven Sinne hätte ich mir auch für Richard und Kahlan gewünscht.

Auch möchte ich die Zitate auf dem Klappentext kritisieren. Einen Vergleich zu J.R.R. Tolkien zu ziehen, mag vielleicht werbewirksam sein, kann aber auch ganz schön nach hinten losgehen. Das erste Gesetz der Magie lässt sich nicht mit Tolkien vergleichen und der Leser sollte dies auch vermeiden, da er sonst nur enttäuscht wird.

Und dann kommt auch schon mein letzter Kritikpunkt. Ich habe die deutsche Ausgabe von 1995 gelesen und war ziemlich enttäuscht darüber, dass das Buch an einer so unpassenden Stelle unterbrochen wurde. Es kommt einem vor, als hätte der Verantwortliche die englische Originalausgabe genau in der Mitte geteilt und übersetzen lassen. Wirklich schade. Das hätte man besser lösen können.

Trotz der Kritikpunkte hatte ich Spaß mit dem Buch und habe es gerne gelesen, obwohl ich zwei Anläufe gebraucht habe.

Fazit
Wer sich unvoreingenommen auf ein wenig klischeehafte Charaktere einlassen kann und keine Angst vor alter Rechtschreibung und teilweise grausamen Szenen hat, der sollte einen Versuch wagen.
Ich bin nicht enttäuscht worden, hoffe aber in den Folgebänden auf etwas mehr Tiefe in den Charakteren.

Skala 4 Stern