Kategorie: gelesen

[Rezension] Nachschlag von Siegfried Langer

 

Nachschlag- Cover 2500

Titel: Nachschlag
Autor: Siegfried Langer
Verlag: Ubooks-Verlag Dunkelkammer
Erscheinungsdatum: 25. November 2013
Format: Taschenbuch (252 Seiten)
ISBN: 978-3-9392339-55-0
Preis: 12,95 €

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Leseprobe

 

Worum geht es?

Der Zahnarzt Björn Tänzer freut sich auf seinen wohlverdienten Angelurlaub in Norwegen, als ihn ein dringender Anruf seiner Mutter erreicht. Sie ist in heller Aufruhr, denn Björns Bruder Ole ist spurlos verschwunden. Von der Polizei ist bislang nicht viel unternommen worden, und seine an den Rollstuhl gefesselte Mutter kann die Suche nach ihrem Sohn nicht alleine bewältigen. Deshalb wirft Björn seine Urlaubsplanung über Bord und macht sich im entfernten Berlin auf die Suche nach seinem Bruder.

Was ihn dort erwartet, hätte er sich nie zu träumen gewagt. Denn er muss mit Schrecken feststellen, dass sein Bruder ein Doppelleben zu führen scheint. Nach getaner Arbeit verbringt dieser nicht nur seine Zeit im Fitnessstudio, sondern ist aktiv in der abgründigen SM-Szene Berlins unterwegs. Süchtig nach dem ultimativen Kick, spielt Ole gerne mit dem Feuer und scheint dabei ziemlich unvorsichtig geworden zu sein.

Mit der Hilfe von Oles bestem Freund Ulli macht sich Björn auf die Suche nach seinem Bruder und taucht dadurch immer tiefer in die Abgründe dessen Psyche ein. Es kommt zu einem Wettlauf mit der Zeit, in dem es nur einen Gewinner geben kann.

Meine Meinung zum Buch:

Da ich bereits zwei von Siegfried Langers Büchern kenne und seine Art zu schreiben mag, wollte ich auch unbedingt “Nachschlag” lesen. Nachdem ich bereits einige Bücher aus diesem Genre gelesen habe, war ich gespannt, wie sich dieser Autor mit dem Thema Sadomasochismus auseinandergesetzt hat. Ich wurde nicht enttäuscht, sondern war positiv überrascht.

Das Cover des Buches ist ein Eyecatcher. Die dunkelrote, blutige Schrift und die schweren Eisenketten verheißen nichts Gutes, ebenso wenig der Untertitel “Ich bin Dein Herr und Mörder”.

Das Buch startet gleich mit einem extrem spannenden Prolog, bei dem es superschwer fällt, das Buch wieder aus der Hand zulegen. Der am Anfang aufgebaute Spannungsbogen kann bis zum Ende gehalten werden. Der Autor schafft es schon auf den ersten Seiten, den Leser mit in eine andere Welt zu nehmen. Dies gelingt ihm aufgrund kurzer Kapitel und verschiedenen Erzählperspektiven. Die Anzahl seiner Protagonisten ist sehr überschaubar. Sehr sympathisch sind seine Protagonisten Björn und Ulli, dank ein paar kleinen charakterlichen Beschreibungen wuchsen sie mir als Leserin gleich ans Herz. Auch die Kommunikation mit der Polizei gefällt mir sehr gut, häufig werden die Beamten als schräge oder übellaunige Gesetzeshüter beschrieben.

Der Ausflug in die SM-Szene hat mich schon teilweise echt geschockt und erstaunt. Diese Passagen sind wirklich gut recherchiert und ausgearbeitet worden. So ein Doppelleben führen und sich vor Familie und Freunden verstecken zu müssen, stelle ich mir ziemlich anstrengend vor. Das mir vorliegende Rezensionsexemplar hat der Autor unter dem Pseudonym Ole Tänzer veröffentlicht, weil sein persönliches Umfeld ihm abgeraten hat, sich einem solchen Tabuthema zu widmen.  Warum? Nur weil diese sexuellen Neigungen nicht in das perfekte Menschenbild passen? Ich persönlich kann diese Neigungen zwar nicht teilen, aber ich verurteile deshalb niemanden. Nur wenn Autoren sich auch solchen Themen widmen, gibt es vielleicht zukünftig mehr Leute, die bei dem Thema nicht mehr die Nase rümpfen, sondern ihm vielleicht mit etwas mehr Toleranz solchen Themen gegenübertreten.

Mein einziger Kritikpunkt ist das Finale des Buches. Das hätte gerne noch ein wenig länger ausgearbeitet werden können. Für mich bleiben am Ende noch zu viele Fragen offen.

Alles in allem ein sehr lesenswerter Thriller mit ordentlich Tempo, viel Spannung und sehr sympathischen Protagonisten.

Fazit:

Auch das nun dritte gelesene Buch von Siegfried Langer bestätigt meine Meinung, dass egal, welchem Thema sich der Autor annimmt, er damit bisher immer genau meinen Geschmack trifft. Seine Themen sind stets gut recherchiert, wirklichkeitsnah und bildgewaltig erzählt. So auch in “Nachschlag”. Ich freue mich schon auf viele weitere Bücher aus seiner Feder und vergebe für dieses Buch 4,5 von 5 Sternen.

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[Lese-Rückblick] Auch im September war irgendwie der Wurm drin

Dieses Jahr rast irgendwie nur so dahin. Unfassbar. Noch vor wenigen Monaten war ich meinem eigenen Leseziel von 65 Büchern im Jahr weit voraus. Ganze 10 Bücher hatte ich sozusagen Vorsprung, da ich bis vor dem Umzug mehr Bücher monatlich gelesen hatte, als ich musste, um mein Jahresziel zu erreichen. Durch die letzten Monate ist dieser Vorsprung gesunken und ich muss mich ranhalten, um mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Im September habe ich es immerhin geschafft mehr als nur ein Buch zu lesen, dafür sieht es bei Nina sehr mau aus. Sie hat zwar diverse Bücher angefangen, es aber leider nicht geschafft eins der Bücher zu beenden.

Gelesen

  • Tears ‘n’ Kisses: Lese lieber übersinnlich – Kiersten White

  • Layers – Ursula Poznanski

  • Special: Zeig dein wahres Gesicht – Scott Westerfeld
  • Ein dunkel Licht – matì
Gehört

  • Das Rosie-Projekt – Graeme Simsion

Insgesamt gelesene Seiten: 1727

DIE Statistik

gelesene/gehörte Bücher: 5
abgebrochene Bücher: 0
neue Bücher: 20

  • Reziexemplare: 4
    geschenkt/gewonnen: 0
    ausgeliehen: 3
    gekauft: 13
    ertauscht: 0
Zusammengefasst

Sternetechnisch war der Monat recht durchwachsen. Tears ‘n’ Kisses hat ganz knapp 5 Sterne von mir bekommen, weil mir der Humor des Buches einfach unglaublich gut gefallen hat. Evies sarkastische Dialoge hätten auch von mir stammen können, ich habe mich darin wiedererkannt. Mit Tears ‘n’ Kisses habe ich die zweite Reihe von den fünf Reihen, die ich dieses Jahr beenden wollte, erledigt. Leider bin ich nicht so zuversichtlich, dass ich die fehlenden drei Reihen bis zum Jahresende auch auch noch gelesen bekomme.

Durch den Umzug habe ich nun einen etwas längeren Arbeitsweg und somit Zeit, um Hörbücher auf der Fahrt zu hören. Ich habe mit dem Rosie-Projekt gestartet und war positiv überrascht. Interessante Story und ein guter Sprecher. Hat mir wirklich gut gefallen.
Layers hat mich allerdings etwas enttäuscht. Ich habe irgendwie mehr erwartet, daher sind es in diesem Fall “nur” vier Sterne geworden.

[Rezension] Ein dunkel Licht von matì

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Titel: Ein dunkel Licht
Autor: matì
Verlag: Saithum Chirllou
Erscheinungsdatum: 09. August 2014
Format: eBook (473 Seiten)
ASIN: B00ML3UXF6
Preis: 3,99€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Oscar Falter, bis vor Kurzem noch als Untersuchungsbeamter beim Scotland Yard tätig, versteht die Welt nicht mehr. Gerade erst hat er einen der spektakulärsten Fälle seiner Zeit gelöst und die vermeintliche Mörderin Lynn Persson vor dem Strick bewahrt, als er ins Büro seines Chefs zitiert wird.
Oscars geschulter Verstand begreift gleich, das das nichts Gutes bedeuten kann und er behält leider recht. Er wird ans Ende der Welt geschickt, um dort an einem “Fall” zu arbeiten, den Oscar zunächst als unter seiner Würde empfinden – viel zu einfach, denkt er.
Als er nur knapp einem tödlichen Attentat entgangen ist und völlig benommen zwischen Mülltonnen wach wird, blickt er direkt in die Mündung einer Waffe und hinter dem Abzug befindet sich niemand geringeres als Lynn Persson, die Frau, der er das Leben gerettet hat.
Der Fall scheint doch wichtiger als gedacht und Oscar macht sich nach diesen Vorfällen auf eine mysteriöse Suche nach der Wahrheit, dabei trifft er auf ein Mädchen, das es eigentlich gar nicht geben dürfte.

Meine Meinung zum Buch

Auf dem Cover des Buches steht “Thriller”, doch es handelt sich hierbei vielmehr um einen vielfältigen Genremix. Ein bisschen Thriller, ein wenig Agentenroman, eine Prise Krimi, Historisches und zuletzt auch Mystery konnte ich hier entdecken.
Eine Mischung, die durchaus sehr interessant ist, mich leider aber nicht ganz überzeugen konnte.

“Ein dunkel Licht” ist anders und das hat mir zu Beginn auch sehr gut gefallen. Im Laufe der Geschichte hat der Autor mich allerdings immer wieder verloren, so dass mir der komplette Zugang zum Buch verwehrt geblieben ist.
matìs Schreibstil ist angenehm, leicht zu lesen, aber anspruchsvoll. Er schafft eine atmosphärisch dichte Stimmung aufzubauen und diese auch das komplette Buch über zu halten. Ich habe mich permanent gefühlt, als wäre ich in der Vergangenheit und das ist ein großer Pluspunkt. Wer viel Wert auf eine authentische Atmosphäre liegt, dem wird der Schreibstil sicherlich gefallen.
Die Charaktere wollten sich mir nicht zu 100% offenbaren. Ob das so gewollt war, weiß ich nicht, aber leider konnte ich mich nicht gänzlich auf die einzelnen Figuren einlassen und die fehlende Verbindung sorgte bei mir dazu, dass das Buch stellenweise nur an mir vorbeigerauscht ist. Kaum emotionale Regung war die Konsequenz dessen. Ich habe nicht richtig mitfühlen können und teilweise tragische Ereignisse recht emotionslos verfolgt.

Die Geschichte empfand ich teilweise als recht verwirrend und musste mich stellenweise immer wieder einlesen, um nicht den Faden zu verlieren. Auf die Auflösung des Mystery-Parts bin ich recht früh gekommen, was ich sehr schade finde. Ich hätte gerne noch länger gerätselt.
Für meinen Geschmack konnte auch die Spannungskurve nicht konstant oben gehalten werden, so das bestimmte Abschnitte mir zu langatmig wurden.

Fazit

“Ein dunkel Licht” war leider nicht mein Buch, aber es ist definitiv ein gut geschriebenes Werk, das sicherlich seine Anhänger finden wird bzw. schon gefunden hat. Wer eine atmosphärisch dichte Stimmung im Stil der 60er mag, der wird sicherlich Freude an diesem Buch haben.
Von mir gibt es knappe 3 von 5 Sternen.

[Rezension] Phänomenal – Über 150 Experimente für Neugierige

9783440146569

Titel: Phänomenal – Über 150 Experimente für Neugierige
Kooperationspartner: Museum Exploratorium
Verlag: Franckh Kosmos Verlag
Erscheinungsdatum: 11. Juni 2015
Format: laminierter Pappband (112 Seiten)
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-440-14656-9
Preis: 19,99€

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Worum geht es in dem Buch?

„Phänomenal“ ist ein tolles Buch für große und kleine experimentierfreudige Kinder. Es werden mehr als 150 Experimente vorgestellt, die wirklich sehr einfach nachzumachen sind. Im Buch sind eine Lupe, eine Spiegelfolie, eine Schraffur-Pappe, ein Optik-Simulator und eine Whiteboard-Folie enthalten. Das Buch ist in 13 Kapitel eingeteilt:

Kapitel 1 : Augen auf!
Kapitel 2: Wer ist da im Spiegel?
Kapitel 3 : Das Frühstückslabor
Kapitel 4 : Die Straße unter Deinen Füßen
Kapitel 5 : Wissenschaft in der Schule
Kapitel 6 : Forschung in der Pause
Kapitel 7 : Fenster und Wetter
Kapitel 8 : Auf der wilden Blumenwiese
Kapitel 9: Kreuz und quer durch die Stadt
Kapitel 10: Wunder des Wassers
Kapitel 11 : Zeit für coole Spiele
Kapitel 12 : Eine wissenschaftliche Mahlzeit
Kapitel 13 Gute Nacht!

In jedem der 13 Kapitel werden viele interessante Dinge erklärt und außerdem gibt es zusätzlich Anleitungen für verschiedene Experimente zu dem entsprechenden Thema

Meine Meinung zum Buch:

Aufgrund des Covers ist das Buch „Phänomenal“ auf jeden Fall ein Hingucker. Die bunten Farben springen einem sofort ins Auge, ebenso das quadratische Format. Das Buch bietet sehr viel zum Ansehen und Bestaunen, aber auch zum Fühlen, das gefällt mir immer besonders gut.

Die Buchseiten sind voll mit Informationen, Tipps und Tricks und es fällt sehr schwer, sich auf nur eine Seite zu konzentrieren. Besonders toll sind die beiliegenden Extras, sie laden zum sofortigen Ausprobieren ein. Wir haben alle im Buch ganz aufgeregt hin und her geblättert und konnten uns nicht entscheiden, womit wir starten sollten, so groß war die Auswahl.
Neben den schön illustrierten Fotos sind auch jede Menge Zeichnungen im Buch zu finden. Alles ist einfach erklärt, so dass sich die Kinder auch alleine mit dem Buch beschäftigen können.
Obwohl das Buch schon oft durchgeblättert wurde, gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Wir haben einige Experimente ausprobiert und waren von den Ergebnissen begeistert.
Den Kindern gefiel die „ Abreibung für den Weg“ besonders, so dass viele schöne Bilder entstanden sind. Der Preis von 19,99 Euro ist nicht ganz günstig, aber dafür bekommt der Leser auch jede Menge geboten.

Fazit:

Der Kosmos Verlag hat mit dem Buch „ Phänomenal“ ein wirklich tolles Sachbuch für große und kleine Forscher auf den Markt gebracht. Es regt die Phantasie und Kreativität der Kinder an und ist eine wirkliche Alternative zu Computerspielen. Meine Kinder waren mit Leidenschaft beim Experimentieren dabei und ich kann dieses Buch jeder Familie mit Kindern nur ans Herz legen. Eine ganz klare Kaufempfehlung und fünf von fünf Sternen.

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[Rezension] Layers von Ursula Poznanski

 

Titel: Layers
Autor: Ursula Poznanski
Übersetzer: /
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungsdatum: 17. August 2015
Format: Klappenbroschur mit Stanzung und Relieflack (448 Seiten)
ISBN: 978-3-7855-8230-5
Preis: 14,95€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Dorian ist von zu Hause abgehauen und lebt seitdem auf der Straße. Das Leben dort ist hart, aber Dorian schlägt sich wacker. Er bettelt und stiehlt nicht und findet immer einen Platz, wo er schlafen kann. Als er eines morgens neben einem toten Obdachlosen aufwacht, sein eigenes Taschenmesser mitten in der Blutlache des Mannes, ändert sich sein Leben schlagartig. Dorian kann sich nicht daran erinnern was geschehen ist, er wäre zu so einer Tat doch gar nicht fähig, oder?
Unverhofft bietet ihm ein Fremder Hilfe an. Er bietet Dorian einen warmen Platz zum Schlafen, Kleidung, Essen und sogar Schulbildung an, etwas was Dorin ganz schmerzlich vermisst. Die Verlockung ist zu groß und Dorian nimmt das großzügige Angebot des Fremden an.
Doch umsonst ist nichts im Leben, daher muss Dorian als Gegenleistung Werbegeschenke verteilen. Werbegeschenke um die ein großes Geheimnis gemacht wird. Als Dorian eines Tages eines der Geschenke nach einem unerwarteten Zwischenfall behält und sogar öffnet, wird er gnadenlos gejagt.

Meine Meinung zum Buch

Ich bin ein großer Fan von Ursula Poznanskis Büchern und habe sie alle sehr gern gelesen, also war klar, dass ich auch zu Layers greifen werde. Ein unglaublich spannender Klappentext und eine sehr pfiffige Umschlaggestaltung machen Layers zum Hingucker.
Frau Poznanski ist ja dafür bekannt, dass sie sich in ihren Büchern außergewöhnlichen Themen widmet. Dies tut sie auch in ihrem neusten Werk. Ihr gelingt auch hier ein furioser Einstieg in die Geschichte, der Leser ist sofort mitten im Geschehen, keine lange Einleitung mit seitenlangen Erklärungen, sondern Action gleich von Anfang an. Gerade bei Thrillern gefällt mir das sehr gut. Ich möchte gleich von Beginn an abgeholt und spannend unterhalten werden, anstatt mich mehrere Seiten durch langatmige Erzählungen quälen zu müssen. Da sollte sich manch Autor eine Schreibe von Frau Poznanski abschneiden.

Worauf man sich als Leser auch immer verlassen kann, ist ein gewohnt guter und flüssiger Schreibstil. Das Buch lässt sich angenehm schnell und leicht lesen und ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Leider hatte ich allgemein nicht viel Zeit zum Lesen und habe für das Buch außergewöhnlich lange gebraucht. Die Seiten, die ich jedoch am Stück lesen konnte, sind nur so dahin geflogen. Keine lange Einlesephase oder ein Gewöhnen an den Schreibstil.
Dorian selber ist ein Protagonist zum Gernhaben. Ein wirklich sehr sympathischer Kerl, den ich ins Herz geschlossen habe. Zu vielen der anderen Charaktere konnte ich leider keine so tiefe Bindung aufbauen, weil sie mir etwas zu oberflächlich geblieben sind.

Ursula Poznanski weiß zu unterhalten und zu überraschen. Ist man sich in dem einen Kapitel noch sicher alles durchblickt zu haben, stellt man im nächsten fest, dass es doch alles ganz anders ist als man gedacht hat. Das ging mir nicht nur ein Mal so. Kurz vor Ende war ich felsenfest davon überzeugt alles durchschaut zu haben und das Ende zu kennen, aber da hatte ich mich gewaltig getäuscht.

Leider habe ich auch ein paar kleinere Kritikpunkte. Zum einen gibt es in dem Buch eine recht wichtige Liebesgeschichte, die mich leider nicht wirklich überzeugen konnte. Sie war mir einfach zu oberflächlich und es ging mir alles zu schnell. An dieser Stelle hätte ich mir gewünscht, dass die Autorin ein paar mehr Seiten investiert hätte, um die Liebesgeschichte authentischer zu gestalten.
Zum anderen waren mir einige Passagen im Buch etwas zu langatmig. Am Anfang und zum Ende hin überschlägt sich das Buch fast vor Action, schwächelt dafür aber an einigen Stellen im Mittelteil. Ab und an ist mir Dorian dann doch zu häufig einfach nur durch die Straßen gelaufen, ohne dass etwas Spannendes passiert.

Das Thema, das Frau Poznanski hier verarbeitet, ist wirklich spannend und auch gut umgesetzt. Vom Klappentext her konnte ich nicht darauf schließen und war ganz überrascht als ich erfahren habe, um was es sich dreht. Dazu möchte ich nur eines sagen: Ich hätte echt Lust darauf so etwas in der Realität auszuprobieren – nur bitte nicht ganz so thrillermäßig. 😉

Fazit

Insgesamt hat mir Layers gut gefallen, auch wenn es mich nicht ganz so begeistern konnte wie die anderen Bücher von Ursula Poznanski, die ich bisher gelesen habe. Es ist aber auf jeden Fall einen Blick wert, besonders für diejenigen, die eh schon Fan der Autorin sind.
Ich vergeben knappe 4 von 5 Sternen.

[Aktion Stempeln] September 2013

Von Aisling Breith ins Leben gerufen, von Favola liebevoll weitergeführt.

 

Die Dawson Brüder–Gefährliches Spiel von Lolaca Manhisse

An den Inhalt dieses Buches kann ich mich noch sehr genau erinnern. Ich musste mir noch nicht einmal den Klappentext durchlesen. Ich fand das Buch echt nicht wirklich gut. Ein Thriller, der kein wirklicher Thriller ist und unpassende erotische Szenen. Das war gar nichts für mich. Daher hat das Buch damals auch nur zwei Sterne von mir erhalten.

 

 


Hexengesicht von Heike Schulz

Ich dachte erst, ich könne mich an den Inhalt des Buches erinnern, aber nee, das war ein anderes Buch mit ähnlicher Thematik. An Hexengesicht kann ich mich irgendwie gar nicht mehr erinnern. Ich weiß noch nicht einmal mehr, wie ich das Buch damals gefunden habe. Dieses Buch ist tatsächlich fast vollständig meinem Gedächtnis entschlüpft.

 


Der Seelenfänger von Chris Moriarty

An den Seelenfänger kann ich mich noch gut erinnern, besonders an die im Buch herrschende Atmosphäre. Die Autorin hat wirklich ein Händchen für das Setting gehabt, allerdings nicht für die Charaktere. Die sind sehr blass geblieben und damit konnte ich mich nicht richtig einfühlen, was ich bei diesem Buch sehr schade fand.
Die Autorin wollte mit der Geschichte ihren eigenen Kindern die jüdische Kultur näherbringen. Eine tolle Idee, an deren Umsetzung es aber ein wenig gehapert hat.

 

Vollendet – Der Aufstand von Neal Shusterman

Wie so häufig bei Büchern einer Reihe vermischen sich die Inhalte bei mir gerne mal. Vor allem, da ich vor nicht allzu langer Zeit den dritten Band dazu gelesen habe. Allerdings bekomme ich noch genügend zusammen, um es eindeutig auf den zweiten Band mappen zu können und somit reicht es für einen grünen Stempel.
Eine wirklich interessante Reihe, bei der es mir aber nicht so sehr gefallen hat, dass der Autor statt einer geplanten Trilogie eine Tetralogie daraus gemacht hat…

 

Nachdem ich im August einfach keine Zeit gefunden habe bei der Aktion Stempeln mitzumachen, bin ich nun im September wieder mit dabei. Viele gelesene Bücher sind es nicht, aber mein Erinnerungsquotient ist sehr gut. Ich lese lieber weniger Bücher und erinnere mich dafür besser an das Gelesene. Smiley

[Rezension] Das Sternenboot von Stefanie Gerstenberger

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Titel: Das Sternenboot
Autor: Stefanie Gerstenberger
Übersetzer: /
Verlag: Diana Verlag
Erscheinungsdatum: 10. August 2015
Format: Gebundenes Buch mit Schutzumschlag (512 Seiten)
ISBN: 978-3-453-29160-7
Preis: 19,99€

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Leseprobe

 

Worum geht es?

Wir schreiben das Jahr 1947. In einem kleinen Fischerdorf bei Palermo erblicken am 1. April gleich zwei Menschenkinder das Licht der Welt. Nicola ist ein Wunschkind seiner Eltern. Die kleine Stella wird als drittes Mädchen einer adeligen Familie geboren. Da diese auf einen männlichen Nachkommen gehofft hat, hat ihre Mutter “keine Verwendung” für Stella und würdigt sie keines Blickes. Zu ihrem Glück wird Stella in die Obhut der Verwandtschaft gegeben. Dort wächst sie in ärmlichen, aber liebevollen Verhältnissen auf. Von der leiblichen Mutter und den älteren Schwestern schikaniert und vom Vater ignoriert, will Stella ihren eigenen Weg gehen. Nicola soll später in die Fußstapfen seines Vaters treten und ein Carabiniere werden. Er ist fasziniert vom Tauchen und verbringt jede freie Minute am Wasser. Stella versucht mühsam ein Teil der Gesellschaft zu werden. Sie leidet unter der Gefühlskälte ihrer Eltern und Schwestern. Es vergehen viele Jahre, bis die Beiden aufeinander treffen, doch diese Begegnung wird ihr Leben für immer verändern.

Meine Meinung zum Buch:

Auch jetzt noch, einen Tag, nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich immer noch sehr bewegt von diesem wunderschönen Buch. Selten hat mich eine Geschichte so mitgenommen wie die von Stella und Nicola. Stefanie Gerstenberger hat die beiden Protagonisten mit so viel Liebe zum Detail beschrieben, dass ich mich gleich nach den ersten Seiten in sie verliebt habe.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Die Autorin verwendet einen sehr lockeren, aber auch bildgewaltigen Schreibstil. Nicht nur die verschiedenen Charaktere werden detailgenau beschrieben, auch die sizilianische Landschaft wird so genau wiedergegeben, dass die Mittelmeerstimmung förmlich zu spüren ist. Auch ein Nichtkenner bekommt dadurch einen sehr guten Eindruck und wird unweigerlich mitgerissen. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Stella und Nicola vor mir, wie sie dort in dem kleinen Fischerdorf nahe Palermo aufwachsen und sich ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Es passiert mir sehr selten, dass mir die Protagonisten nach so kurzer Zeit so sehr ans Herz wachsen. Aber auch die anderen Personen werden mit nicht weniger Liebe zum Detail beschrieben. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und sind abwechselnd aus der Perspektive von Stella und Nicola geschrieben.

Das Cover sieht wunderschön aus und spiegelt die türkisgrüne Farbe des Wassers an den Stränden Siziliens wider. Nachdem ich das Buch gelesen habe, weiß ich auch, warum die Muscheln, die Taue und die Seeigel auf dem Cover zu sehen sind. Der Bezug zum Inhalt des Buches ist somit also gegeben.

Der am Anfang aufgebaute Spannungsbogen kann bis zum Schluss gehalten werden und ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt gefühlt. Ich war richtig traurig, als ich das Buch nach 512 Seiten beendet hatte. Ich hätte so gerne noch ein wenig mehr Zeit mit Stella und Nico verbracht. Glücklicherweise ist die Geschichte noch nicht ganz zu Ende erzählt und so warte ich gespannt auf den zweiten Teil vom “Sternenboot”.

Dieses wunderschöne Buch hat bei mir sämtliche Emotionen hervorgebracht und ich bin froh, es in meine Finger bekommen zu haben. Es wird sicher nicht das letzte Buch von Stefanie Gerstenberger gewesen sein, das ich lesen werde.

Fazit:

Stefanie Gerstenberger hat einen hinreißenden Roman über zwei unterschiedliche Familiengeschichten über drei Generationen geschrieben. Das Buch hat mich von Anfang bis Ende in seinen Bann gezogen hat. Ich habe geschmunzelt, war erstaunt und habe mit den Protagonisten mitgetrauert. Eine ganz klare Leseempfehlung für “Das Sternenboot” und natürlich 5 von 5 Sternen.

 

[Lese-Rückblick] Der August, dieses Mal nur in einfacher Ausführung

Wie mittlerweile bestimmt auch der letzte Leser mitbekommen hat, geht es im Hause tthinkttwice turbulent her. Christian und ich sind umgezogen und haben seit gefühlten Ewigkeiten damit zu tun und ein Ende ist noch nicht in Sicht und Nina ist ebenfalls mehr als beschäftigt. Nach der Ferienzeit mit den Kids, einem wohlverdienten Urlaub, geht es jetzt wieder an die Schulzeit. Wir hoffen alle, dass bald wieder mehr Ruhe eingekehrt.
Der Lese-Rückblick für den August gibt es daher nur von mir und im September ist Nina hoffentlich wieder mit ihren gelesenen Büchern mit dabei. Smiley

Gelesen

  • Mind Games – Teri Terry

Insgesamt gelesene Seiten: 464

DIE Statistik (Aer1th)

gelesene/gehörte Bücher: 1
abgebrochene Bücher: 0
neue Bücher: 11

  • Reziexemplare: 2
    geschenkt/gewonnen: 3
    ausgeliehen: 1
    gekauft: 4
    ertauscht: 1
Zusammengefasst

Wow, bis eben, als ich angefangen habe die Statistik zu schreiben, war mir gar nicht bewusst, dass ich tatsächlich nur ein einziges Buch im August ausgelesen habe. Ich habe noch zwei Bücher angefangen, bin aber noch lange nicht fertig mit ihnen.
Dafür sind u.a. durch meinen Geburtstag im August eine Menge Bücher dazu gekommen. Für den SuB macht sich das natürlich nicht ganz so gut, für mein Wohlergehen allerdings schon. Zwinkerndes Smiley

Gelesen habe ich nur Mind Games und das Buch war leider auch nur mittelmäßig gut. Ich hatte richtig hohe Erwartungen und mich sehr auf das Buch gefreut, aber es war mir zu oberflächlich und teilweise zu abstrus. Sehr schade. Aus dem Thema hätt man eine Menge machen können.

Wie war euer Lesemonat? Hoffentlich besser als meiner. Zwinkerndes Smiley

[Rezension] Mind Games von Teri Terry

Mind Games


Titel
: Mind Games
Autor: Teri Terry
Übersetzer: Petra Knese
Verlag: Coppenrath
Erscheinungsdatum:
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (461 Seiten)
ISBN: 978-3-649-66712-4
Preis: 17,95€

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Leseprobe

Worum geht’s?

Fast jeder Mensch ist mittlerweile online und zwar permanent, rund um die Uhr. Das soziale Leben spielt sich online ab, in der realen Welt wird seltener interagiert als in der virtuellen. Nur Luna ist offline. Sie ist eine sogenannte Verweigerin, eine der wenigen Menschen, die kein Implantat haben, um sich permanent einloggen zu können. Luna ist weder eine Verweigerin aus medizinischen noch aus religiösen Gründen, nur sie und ihre Nanna kennen den Grund. Luna ist etwas ganz Besonderes und als sie sich kurz doch über ein externes Gerät einloggt, ruft das die mächtige Entwickler-Firma PareCo auf den Schirm. Diese will Luna mit allen Mitteln rekrutieren.
Mit jeder Stunde mehr in der virtuellen Welt, entdeckt Luna Fähigkeiten an ihr, die sie vorher noch nie wahrgenommen hat und versteht immer besser, warum PareCo hinter ihr her ist.

Meine Meinung zum Buch

“Mind Games” beginnt sehr vielversprechend. Es skizziert ein Szenario, das noch Science Fiction ist, aber trotz allem gar nicht mehr allzu ferne Zukunftsmusik sein könnte. Ein gleichzeitig verlockendes und unglaublich erschreckendes Szenario.
Mittlerweile ist das Internet aus unserer Kultur nicht mehr wegzudenken. Was heutzutage schon alles online stattfindet, ist faszinierend und nicht mehr wegzudenken. Man kann es nicht anders sagen, wir haben uns abhängig gemacht. Es ist bequem und schnell.
Teri Terry geht in ihrem Buch noch einige Schritte weiter. Die Menschen in Mind Games brauchen grundsätzlich keine externen Geräte mehr, um sich einzuloggen, ein Implantat sorgt dafür, dass sie sich immer und überall mit den virtuellen Welten verbinden können. Und hier liegen auch die Gefahren. Das reale Miteinander verkümmert immer mehr, Sport und Bewegung gibt es so gut wie nur noch online und monatelange, ununterbrochene Präsenz im virtuellen Raum ist fast normal geworden – immerhin gibt es eine eingebaute Lebenserhaltung, die den Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgt.

Luna war mir am Anfang sehr sympathisch, weil sie sich diesem Onlinewahn als Verweigerin entgegengestellt hat. Die stellte sich gegen die Masse und hatte scheinbar keine Probleme damit. Menschen, die anders denken und nicht dem Strom folgen, sind mir generell sehr sympathisch, daher hatte auch Luna bei mir einen Stein im Brett. Dieser lockerte sich allerdings in dem Moment, als sie doch der Masse folgte, sobald ihr jemand eine Lösung für ihr kleines Problem gezeigt hat. Sie knickte mir zu schnell ein, verlor an Authentizität und Rebellentum.
Grundsätzlich waren mir leider alle Charaktere auch zu wenig tief gezeichnet. Zu oberflächlich wurden sie eingeführt und entwickelten sich kaum. Daher konnte ich auch kaum eine Beziehung aufbauen und selbst tragischere Situationen ließen mich recht kalt, was für mich doch sehr ungewöhnlich ist.

Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Wunderbar flüssig und schnell bin ich durch die einzelnen Kapitel gerauscht, die eine angenehme Länge für ein Jugendbuch haben. Nicht zu lang, aber auch nicht so kurz, dass der Leser zu schnell aus einzelnen Situationen herausgerissen werden könnte. Ich konnte bei Teri Terrys Schreibstil gut mein Kopfkino anwerfen und mich durch die beschriebene Welt denken. Ein, für mich, besonders wichtiger Punkt, da ich es überhaupt nicht leiden kann über einer Geschichte zu schweben und keinen Bezug zu ihr zu bekommen.

Die Story an sich war spannend, an einigen Stellen für mich doch zu sehr vorhersehbar. Ich hätte mir hier mehr überraschende Wendungen gewünscht und weniger konstruierte Abschnitte. Leider war mir auch das Ende zu sehr konstruiert, zu wenig rund und ein wenig abstrus. Das Buch ist in sich abgeschlossen und kann prima als Einzelband gelesen werden. Es scheint aber fast so, als hätte sich die Autorin Spielraum für einen eventuelles Sequel gelassen.

Fazit

“Mind Games” ist ein Buch, das sehr spannend und vielversprechend beginnt. Das gezeichnete Szenario ist erschreckend und gar nicht so realitätsfern. Leider konnte mich das Buch nicht vollständig überzeugen. Oberflächliche Charaktere, eine zu geradlinige Handlung mit zu wenig überraschenden Wendungen und ein unrundes Ende sorgten bei mir für ein wenig Unmut.
Das Buch fällt damit für mich in die Kategorie “kann man lesen, muss man aber nicht”. Somit gibt es 3 von 5 Sternen von mir.

[Rezension] Skalpelltanz von Jenny Milewski

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Titel: Skalpelltanz
Autor: Jenny Milewski
Übersetzer: Maximilian Stadler
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 11.Mai 2015
Format: Klappenbroschur (400 Seiten)
ISBN: 978-3-453-41837-0
Preis: 12,99€

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Leseprobe

 

Worum geht es?

Jonas Lerman ist ein gefeierter und erfolgreicher schwedischer Horrorautor. Seine berühmteste Figur: Carl Cederfeldt. Er ist Chirurg – und er ist ein Mörder. Seine Tatwaffe: das Skalpell. Seine Geschichten, unter anderem der “Skalpelltanz”, erfreuen sich großer Beliebtheit bei seinen Lesern. Aber der Autor befindet sich in einer Schaffenskrise und beschließt, keine weiteren Bücher über Gewalt und Blut mehr zu schreiben. Das scheint aber nicht so einfach zu sein, denn in seinem nahem Umfeld passieren auf einmal eine Reihe grausamer Morde, die ganz klar Carl Cederfeldts Handschrift tragen. Zunächst glaubt Lerman, sich alles nur einzubilden, bis er immer mehr in das Visier eines ermittelnden Kriminalkommissars rückt.

Meine Meinung zum Buch:

Das Cover ist ein absoluter Hingucker. Die blutig rote Schrift auf weißem Hintergrund fällt zwischen den ganzen Krimis und Thrillern sicher ins Auge. Wenn man mit den Fingern über das Cover streicht, dann fühlt es sich an, als ob die Buchstaben mit einem Skalpell eingeritzt wurden. Ich mag Bücher, die mir solche haptischen Spielereien bieten. Alleine von dem, was ich am Anfang gesehen und gefühlt habe, hat mich das Buch sehr angesprochen. Auch das Lesen der Inhaltsangabe war sehr interessant und mir war sofort klar: Dieses Buch muss schnell in meinen Besitz wandern.

Das Buch startet mit einem sehr spannenden Prolog, der ein sofortiges Weiterlesen verlangt. Leider folgt dann eine sehr lange Beschreibung der Schreibblockade und das Leben des Autors. Der im Prolog aufgebaute Spannungsbogen geht dadurch leider verloren. Durch die detaillierte Beschreibung Jonas Lermans hat das Buch ziemliche Längen und ist somit phasenweise langweilig und langatmig. Ich habe das Buch mehrmals zur Seite gelegt und Schwierigkeiten gehabt wieder in das Buch hineinzufinden. Die Geschichte plätschert mehr als 150 Seiten so dahin. Das ist mir definitiv zu lang.

Die Autorin schreibt aus der Sicht des Protagonisten Jonas Lerman. Es gibt Passagen aus seinem geschriebenen Buch, in denen Carl Cederfeldt in Erscheinung tritt. Die sind richtig gut gelungen. Die Passagen sind aber teilweile sehr blutig, gewalttätig und stellenweise absurd. Das Buch ist sicherlich nichts für zartbesaitete Leser. Ich hatte da etwas anderes erwartet, denn die Geschichte hat definitiv mehr Potenzial. Sehr gut gefallen hat mir Milewskis Idee, ein Buch im Buch zu schreiben und da auch noch den Buchtitel “Skalpelltanz” mit einzubeziehen. Der verwendete Schreibstil ist flüssig und locker zu lesen, die Kapitel haben eine übersichtliche Länge. Dadurch hatte ich nach den anfänglichen Schwierigkeiten auch keine Probleme das Buch dann doch zügig zu beenden.

Die Protagonisten sind gut und authentisch beschrieben. Es sticht für mich aber kein Charakter besonders heraus, und so wird mir sicherlich nach Beendigung des Buches keiner mehr lang im Gedächtnis bleiben. Zu Jonas Lerman konnte ich keine Bindung aufbauen, ich fand ihn irgendwie seltsam. Dieses Gefühl änderte sich auch leider nicht, je mehr ich im Buch von ihm gelesen hatte.

Das Finale ist zwar sehr bildgewaltig, durchaus auch sehr spannend geschrieben und für mich nicht unbedingt vorhersehbar gewesen, konnte aber meine Meinung zum Buch nicht mehr deutlich verbessern. Schade, ich hatte von dem Buch viel mehr erwartet.

Fazit:

“Skalpelltanz” von Jenny Milewski ist ein solider Thriller, der meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllen konnte. Leider hat er viele Längen, ist mir an einigen Stellen viel zu blutig und konnte mich nicht wie gehofft richtig mitreissen.

Deshalb gibt es leider nur 3 von 5 Sternen von mir.