Kategorie: gelesen

[Rezension] Die Rosenfrauen von Cristina Caboni

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Titel: Die Rosenfrauen
Autor: Cristina Caboni
Übersetzer: Ingrid Ickler
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 22. Juni 2015
Format: Klappenbroschur (480 Seiten)
ISBN: 978-3-7341-0033-8
Preis: 9,99€

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Leseprobe

 

Worum geht es?

Elena Rossini entstammt einer Familie begnadeter Parfümeurinnen. Schon seit Generationen wird diese Gabe immer an die Frauen der Familie weiter gegeben, so auch bei Elena. Diese hat allerdings überhaupt keine Ambitionen, diese Tradition fortzuführen. Sie möchte viel lieber ihrem Lebensgefährten Matteo im Restaurant helfen und eine Familie mit ihm gründen. Leider spielt das Leben nicht immer so, wie man es sich wünscht, und so entscheidet sich Elena, ihre geschmiedeten Zukunftspläne zu überdenken. Sie verlässt ihre gewohnte Umgebung, folgt dem Rat ihrer Freundin Monique und geht nach Paris. Durch Moniques Empfehlung erhält sie einen Job als Verkäuferin in einer renommierten Parfümerie in Paris. Sie hat nie vorgehabt, ihr Leben der Suche nach dem perfekten Parfüm unterzuordnen. Doch sehr schnell stellt sie fest, dass sie ein gutes Gespür für die Bedürfnisse ihrer Kundinnen und Kunden hat. So geht sie den ihr vorbestimmten Weg ihrer Ahninnen und entdeckt ihre Liebe zu den Düften. Mit dem Rosenzüchter Cail verbindet sie bald mehr als nur die Liebe zu Rosen und Düften. Er und Monique sind es, die Elena dazu ermutigen, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um ihre Zukunft zu gestalten.

Meine Meinung zum Buch:

Das Cover und die Kurzbeschreibung haben mein Interesse gleich geweckt und mich sehr neugierig auf den Debütroman der italienischen Autorin Cristina Caboni gemacht. Optisch ist das Buch auf jeden Fall ein Hingucker. Auch den Titel finde ich als Rosenliebhaberin sehr ansprechend. Beim Thema “Düfte und Essenzen” denke ich unweigerlich an “Das Parfüm” von Patrick Süskind – das zieht natürlich eine gewisse Erwartungshaltung mit sich.

Der von der Autorin verwendete Schreibstil ist passend zum Buch sehr blumig und leicht zu lesen. Am Anfang jeden Kapitels wird eine Duftnote beschrieben und erklärt. Das hat mir sehr gut gefallen. Leider fiel es mir schwer in die Geschichte hineinzukommen, was zum einen an den langen Kapiteln gelegen haben mag, aber auch an den häufig viel zu ausführlich beschriebenen Düften. Ein Kenner ist bei den detailgetreuen und bildgewaltigen Beschreibungen sicher entzückt; mir war das alles zu viel und ich fühlte mit von der Flut an Informationen stellenweise erschlagen. Die Autorin scheint sich sehr gut in dem Bereich auszukennen und wird sehr viel Zeit mit der Materie verbracht haben. Ihr liegen die Düfte sehr am Herzen, was der Leser auf den ersten 180 Seiten mehr als deutlich herauslesen kann. Das ist mir für eine Einleitung viel zu lang und ich habe immer drauf gewartet, dass die Geschichte mich endlich packt.

Die Protagonisten haben mir gut gefallen und die Autorin hat sie sehr sympathisch beschreiben. Auch die Anzahl der Figuren ist überschaubar und hat mich als Leser nicht überfordert. Elena entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer selbstständigen jungen Frau, die auf eigenen Beinen zu stehen lernt. Mir gefällt es sehr, wenn die Protagonisten im Laufe der Geschichte eine Wandlung vollziehen. Das ist der Autorin im Falle von Elena richtig gut gelungen. Die Liebesgeschichte von Elena und Cail ist schön, aber auch sehr vorhersehbar. Mir fehlten die Ecken und Kanten, ich hätte mir da mehr Action gewünscht.

Nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte, stellte ich mir die Frage, warum es “Die Rosenfrauen” heißt. Ich finde, der Titel passt nicht zur Geschichte. Im Originaltitel heißt das Buch “Il sentiero dei profumi”, was laut Internetübersetzung so viel wie “Der Pfad des Parfüms” heißt. Das klingt in meinen Ohren viel passender. Hier hätte ich mir ein glücklicheres Händchen gewünscht.

Am Ende gibt es noch ein sehr schönes Duftlexikon und ein sehr nettes Interview mit der Autorin.

Fazit:

Ein leichter Roman über die Welt der Düfte, mit einer für mich leider blassen Liebesgeschichte, die mich nicht überzeugen konnte. Zudem wird die oben angesprochene Erwartungshaltung bezüglich des Süskind-Romans leider nicht befriedigt. Liebhaber von Duftessenzen und Co. werden in diesem Buch aber sicher auf ihre Kosten kommen. Außerdem mag ich den Schreibstil der Autorin und werde von ihr sicher nochmal ein Buch zu einem anderen Thema lesen. Ich bedanke mich recht herzlich für das Rezensionsexemplar und gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

 

Bad Romeo& Broken Juliet- Wohin Du auch gehst von Lisa Rayven

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Titel: Bad Romeo& Broken Juliet – Wohin Du auch gehst
Autor: Leisa Rayven
Übersetzer: Tanja Harmer
Verlag: Fischer E-Books
Erscheinungsdatum: 23. Juli 2015
Format: eBook (ca. 419 Seiten)
ASIN: B00WTIDKA8
Preis: 12,99€

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Leseprobe

 

Worum geht es ?

Gegen den Willen ihrer Eltern führt es Cassandra Taylor und Ethan Holt an eine der berühmtesten Schauspielakademien der USA. Bereits das erste Vorsprechen der beiden hat etwas Magisches. Sie spielen zusammen, als ob sie sich schon viele Jahre kennen und zusammen arbeiten würden. Zwischen ihnen herrscht eine Anziehungskraft, die weder einstudiert noch erklärbar ist. Und so kommt es, wie es kommen muss. Sie bekommen die Hauptrollen in der wohl größten und zugleich tragischsten Liebesgeschichten unserer Zeit: Romeo und Julia. Obwohl sie auf der Bühne so perfekt zusammen passen, klappt es auf privater Ebene überhaupt nicht. Sie finden keinen Zugang zueinander, verstehen den anderen ständig falsch und scheinen sogar genervt voneinander zu sein. Aber irgendetwas ist da zwischen ihnen, und diesem starken Gefühl zueinander können sie sich nicht entziehen. In den folgenden Jahren werden sie immer wieder in vielen weiteren Liebesgeschichten besetzt. Sowohl die Macher als auch die Zuschauer sind von der Art, wie sie miteinander spielen, begeistert und werden von den beiden Schauspielern in ihren Bann gezogen. Mit jedem Vorhang, der fällt, werden Cassie und Ethan tiefer in das Wunder der Liebe hineingezogen. Werden sie es schaffen, sich ihren Gefühlen auch privat hinzugeben?

Meine Meinung zum Buch:

Bad Romeo & Broken Juliet: Wirklich große Liebesgeschichten haben kein Happy End. Sie enden nie. – Das emotionalste Buchprojekt des Jahres: mitreißend, sexy, verhängnisvoll.

Was soll ich sagen, wenn ich solche Sätze auf einem Buchrücken lese? Ganz klar – muss ich unbedingt lesen. Ich mag Liebesgeschichten so gerne und Romeo und Julia ist ohne Frage eine der Schönsten und Traurigsten zugleich. Ich muss natürlich ehrlicherweise zugeben, dass ich mich schon gefragt habe, ob ich nun unbedingt eine weitere “Bad Boy trifft Good Girl”-Geschichte lesen möchte? Ich habe so viele dieser Geschichten gelesen und bin ehrlich gesagt sehr skeptisch wie lange mir solche Art von Büchern noch gefallen werden. Irgendwie ist doch immer alles gleich. Zumindest war es bislang so. Ich freue mich euch erzählen zu können, dass es bei diesem Buch anders ist. Es ist vielmehr eine wunderschöne Liebesgeschichte zweier Menschen, die gegen und mit ihren Ängsten und Sehnsüchten kämpfen und die es sich zum Ziel gesetzt haben, ihren Traum zu verwirklichen.

Die Autorin beschreibt mit viel Liebe zum Detail die unglaubliche Anziehungskraft zwischen Cassandra und Ethan. Ihr Lampenfieber, die Angst vor dem Vorspielen, der große Auftritt. Alles ist so schön erzählt, dass man als Leser selber ein Teil dieser Geschichte wird und ihre Ängste und Sorgen teilt, sie vielmehr sogar fühlt. Ich habe mich in Cassie gleich verliebt, sie ist stark und taff. Weiß was sie will und lässt sich auf ihrem Weg auch nicht beirren. Macht anderen Mut, obwohl sie selber ängstlich und unsicher ist.
Das Buch ist aus der Sicht von Cassie geschrieben und findet in zwei Zeitebenen statt. Zum einen das Kennenlernen der beiden und Cassies und Ethans Ausbildungsjahr, zum anderen 6 Jahre später, nachdem sie nach vielen getrennten Jahren wieder aufeinander treffen.

Das Hauptaugenmerk liegt auf den beiden Protagonisten, andere Charaktere treten immer mal wieder in Erscheinung, sind aber meiner Meinung eher unbedeutend. Der verwendete Schreibstil ist locker und flüssig. Von mir aus hätten sie Kapitel ein kleines Bisschen kürzer sein können, aber das ist wirklich nur meine persönliche Vorliebe und tut der tollen Geschichte keinen Abbruch. Ich habe mich schon nach ein paar Kapiteln sehr wohl gefühlt und mich auf das Weiterlesen gefreut.
Aufmerksame Leser meiner Rezensionen wissen wahrscheinlich schon, dass ich Wert darauf lege nach ca. 50 Seiten ein Teil der Geschichte zu sein und mich mit ihr verbunden fühlen möchte. Das ist bei diesem Buch auch der Fall gewesen.

Natürlich geht es auch nicht ganz ohne eine Kritik. Die Geschichte von Cassie und Ethan ist so wunderschön und detailliert beschrieben und als die Geschichte dann endlich ihren Höhepunkt erreicht und das Herz des Lesers endgültig in Flammen steht, endet es leider völlig abrupt. Nach dem letzten Wort saß ich mit dem eBook in den Händen da und dachte: huch und nun? Ich war fast etwas enttäuscht, dass so viele Fragen offen blieben. Natürlich macht ein toller Cliffhanger Lust auf ein sofortiges Weiterlesen, aber ich hätte mir in diesem Fall gewünscht, noch ein paar mehr Hintergründe zu erfahren.

Fazit:

Leisa Rayven hat einen wunderschönen Liebesroman geschrieben, mit tollen Protagonisten, die einem sofort ans Herz wachsen. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil, der ja glücklicherweise schon bald erscheint. Ich habe mit Cassie und Ethan gelitten und war glücklich darüber ein “Zuschauer” ihrer Liebesgeschichte sein zu dürfen.

Ich gebe “Bad Romeo & Broken Juliet” sehr gute 4 von 5 Sternen.

[Rezension] Auf eine wie dich habe ich lange gewartet von Patrycja Spychalski

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Titel: Auf eine wie dich habe ich lange gewartet
Autor: Patrycja Spychalski
Übersetzer: /
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 13. Juli 2015
Format: Taschenbuch (320 Seiten)
ISBN: 978-3-570-30973-5
Preis: 9,99€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Laura kennt nur die Großstadt, ihr Leben lang war sie von vielen Menschen und lauten Straßen umgeben und jetzt soll sie plötzlich auf’s Land ziehen? Weg von ihren Freunden, in ein kleines Kaff, wo Hase und Fuchs sich gute Nacht Nacht sagen? Und das ausgerechnet sechs Wochen bevor die Sommerferien losgehen?
Überaus betrübt beugt Laura sich ihrem Schicksal und plant alles erst einmal doof zu finden. Das Haus, die Nachbarn, die Schule.  Doch dann trifft sie auf Enzo, den süßen Neffen des Pizzariabesitzers und die hübsche, aber durchgeknallte Irina und plötzlich ist doch nicht mehr alles so doof. Es wird sogar ganz spannend, aber auch verwirrend als Laura und Irina sich auf einer Party plötzlich küssen.

Meine Meinung zum Buch

Findest du nicht, dass es letztendlich ein Mensch ist, in den man sich verliebt? (Zitat S. 311)

Dieses wunderschöne Zitat an sich und das Buch selber haben es mir einfach angetan. In der Liebe sollten Geschlecht, Körperbau, Hautfarbe etc. einfach keine Rolle mehr spielen. Es ist der Mensch in den man sich verliebt, nicht zwangsläufig das Geschlecht. Eine wirklich schöne Aussage.

Als mir “Auf eine wie dich habe ich lange gewartet” bei den Neuerscheinungen für den Juli aufgefallen ist, wusste ich, dass ich dieses Buch werde lesen müssen. Es hatte mich sofort angesprochen und als ich bei Lovelybooks das Glück hatte bei der Leserunde zum Buch ein Exemplar zu gewinnen, habe ich mich gefreut wie eine kleine Schneekönigin.

Ich habe vorher noch nie ein Buch von Patrycja Spychalski gelesen und war wirklich sehr angenehm von ihrem Schreibstil überrascht. Locker, leicht, flüssig und bildgewaltig führt sie einen durch die Geschichte. Ich bin regelrecht durch das Buch hindurch geflogen.
Die Autorin versteht sich auch äußerst gut darin Charaktere aufzubauen, die man einfach gern haben muss. Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem mir die Charaktere so gut gefallen haben wie in diesem hier. Durch die Bank weg waren mir alle Charaktere sympathisch. Sie sind authentisch beschrieben, agieren vernünftig und sind einfach nur toll.

In “Auf eine wie dich habe ich lange gewartet” geht es um eine etwas andere Liebesgeschichte. Um Erfahrungen, die ein Teenager beim Erwachsenwerden macht, die ab und an doch sehr verwirrend sein können.
Laura hat sich nie Gedanken darum gemacht, ob sie lesbisch sein könnte. Sie hat mit ihrer besten Freundin immer über Jungs gesprochen und sich auch das ein oder andere Mal in einen Jungen verguckt. Doch als Irina in ihr Leben tritt, kribbelt es auch plötzlich in Lauras Bauch, wenn sie an Irina denkt. Ist Laura denn nun wirklich lesbisch, weil sie die Küsse und die Berührungen von Irina gut findet? Aber warum kribbelt es denn auch im Bauch, wenn sie an Enzo denkt? Kann man einen Jungen und ein Mädchen gleichzeitig gut finden?
Ein ganz tolles Thema, welches Patrycja Spychalski sich hier angenommen hat. Laura wird sehr wahrscheinlich nicht der einzige Teenager sein, dem es so geht. Die Message, die das Buch vermittelt, finde ich einfach nur klasse. Letztendlich ist es der Mensch, in den du dich verliebst und nicht das Geschlecht. Die Message könnte vielen Teenagern und auch Erwachsenen bei ihrer Selbstfindung unterstützen.

“Auf eine wie dich habe ich lange gewartet” ist ein Jugendbuch und meiner Meinung nach auch prima für Jugendliche geeignet. Aber auch Erwachsene werden sicherlich ihre Freude daran haben, so wie ich.

Als einzigen kleinen Kritikpunkt hätte ich mir das Ende ein wenig anders gewünscht. Dennoch konnte mich das Buch auf ganzer Linie überzeugen.

Fazit

Patrycja Spychalski ist mit “Auf eine wie dich habe ich lange gewartet” ein wundervolles Buch über die erste richtige Liebe gelungen. Über eine Liebe, die anders ist, als sie in den meisten anderen Büchern vorkommt und auch anders ist, als die meisten von uns sie erlebt haben.
Ein wunderschön geschriebenes Buch, mit überzeugenden Charakteren und einer tollen Message. Von mir gibt es eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

[Rezension] Die Möglichkeit von Glück von L.U. Ulder

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Titel: Die Möglichkeit von Glück
Autor: L.U. Ulder
Übersetzer: /
Verlag: Qindie
Erscheinungsdatum: 29. Mai 2015
Format: eBook (ca. 250 Seiten)
ASIN: B00WXW4KCW
Preis: 2,99€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Als die zehnjährige Emilia, genannt Millie, eines Tages über Schmerzen im Unterleib klagt, glauben alle zunächst lediglich an eine Überreaktion des Kindes auf die Situation ihrer Eltern. Mutter und Vater befinden sich in einer Ehekrise. Mehr mit sich selbst als mit der kleinen Millie beschäftigt, werden die drohenden Vorboten zunächst übersehen und bagatellisiert. Erst als Millie nach einem erneuten peinlichen Missgeschick aus der Schule verschwindet und nicht gefunden werden kann, wird entdeckt, dass es um das kleine Mädchen schlechter bestellt ist, als bisher geahnt.
Die wiederkehrenden, kaum auszuhaltenden Krämpfe rufen Millies besten Freund Timmy auf den Plan. Doch Timmy ist tot. Vor drei Jahren starb der kleine Junge bei einem schrecklichen Unfall. Was also macht er bei Millie im Zimmer, wenn er doch eigentlich im Himmel sein sollte?

Meine Meinung zum Buch

“Die Möglichkeit von Glück” behandelt ein ernstes und trauriges Thema, dem der Autor unter anderem mit Mysteryaspekten begegnet. Eine Mischung, die meiner Meinung nach hier gut passt.

Was macht man als verunsichertes zehnjähriges Mädchen, wenn der Körper plötzlich nicht mehr so funktioniert, wie man es gewöhnt ist? Wenn die Schmerzen überhand nehmen und keiner einen ernst nimmt? Millie weiß gar nicht wie ihr geschieht als sie zum ersten Mal starke Krämpfe, aus dem Rücken ausgehend, durchstehen muss. Der Atem stockt ihr, sie kann nicht mehr gehen und auch nicht mehr stehen und zu allem Überfluss spielt ihre Blase auch nicht mehr mit. Erst ist es angeblich nur eine Blasenentzündung, dann ist es ein psychologisches Problem und sie kommt mit den Problemen ihrer Eltern nicht mehr klar. Wertvolle Zeit wird verschwendet, weil keiner sich die Mühe macht genau hinzuhören und nachzuhaken.
Ihr bester Freund Timmy ist gekommen, um sie zu holen und als sie nach einem weiteren heftigen Krampfanfall mit Blasenschwäche direkt vor ihrer gesamten Klasse nicht mehr weiter weiß, möchte sie freiwillig zu Timmy. In der Szene ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen.

Ein auktorialer Erzähler führt uns durch die Geschichte, wobei der Leser hauptsächlich Einblicke in Millies Leben und Gefühlswelt erhält und das ihrer Mutter. Nebencharaktere, wie Millies Vater Paul, ihre Freundin Sophie, deren Schwester und die alte, etwas verrückt wirkende Frau, die von allen nur Hexe genannt wird, sind gut dargestellt und ausgearbeitet worden, spielen aber eben nur eine untergeordnete Rolle.
Die Charaktere sind in ihrem Handeln authentisch und gut gezeichnet. Ich konnte mich schnell in die verschiedenen Charaktere einfühlen und ihren Weg so mitverfolgen. Ein wichtiger Punkt für mich, denn ich finde fast nichts schlimmer als über einer Geschichte zu schweben und nicht Teil dessen zu sein.
Ich muss ehrlich zugeben, dass mir allerdings kaum ein Charakter wirklich vollständig sympathisch war, Millie mal ausgenommen. Den meisten Charakteren stand ich recht neutral gegenüber. Sie taten Dinge, die mir gefallen haben und auch welche, die mir missfielen. Einzig Millies Vater war mir absolut unsympathisch, von Anfang an.
Millie selber wirkt im Buch nicht immer wie ein zehnjähriges Mädchen. Häufig gibt sie sich sehr naiv und viel jünger als 10 Jahre. Wenn ich an meine Hortkinder denke, würden diese nicht alles so gutgläubig aufnehmen, wie Millie es tut.

Das Buch lies sich leicht und schnell lesen. Die Kapitel hatten eine angenehme Länge, so dass ich zügig durchs Buch gerauscht bin. Ein paar wenige Rechtschreibfehler sind mir zwar aufgefallen, haben mich aber nicht im Lesefluss gestört.

Das Thema an sich fand ich gut umgesetzt, sehe aber noch mehr Potenzial darin. Ich persönlich hätte mir beispielsweise noch einen stärkeren Fokus auf den Mysteryteil und damit den Grund für Timmys Erscheinen gewünscht. Die Herangehensweise ergibt auf jeden Fall Sinn, Millie durch ihren toten besten Freund, an den Tod selber heranzuführen. Ich hätte mir hier nur mehr Tiefe und etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht. Für mich war dieser Aspekt zu schnell abgehandelt und der Fokus lag für mich zu stark auf den Problemen der Eltern.

Fazit

Auch wenn die Thematik ernst und traurig ist, ist “Die Möglichkeit von Glück” ein Buch voller Hoffnung und Freundschaft. Ein Buch, das einen nachdenklich, aber auch versöhnlich zurück lässt.
Da mir die Probleme der Eltern zu sehr im Vordergrund standen und ich mir mehr Fokus auf Millies Erfahrungen mit dem Tod gewünscht hätte, gibt es von mir knappe 4 von 5 Sternen.

[Lese-Rückblick] Das war der Juli–gleich zwei Mal

Die Zeit rast wirklich. Wir haben schon August und mein (Aer1th) Geburtstag naht mit großen Schritten. Außerdem haben mein Mann und ich im Juli viel Zeit mit Kartons packen verbracht, denn wir ziehen um. Smiley mit geöffnetem Mund Gestern haben wir die Schlüssel zu unserem neuen Haus bekommen und sind so glücklich und aufgeregt.
Sehr viel Zeit zum Lesen ist dadurch allerdings nicht geblieben, obwohl ich mit meinem Lesemonat durchaus zufrieden bin. Auch Nina hat ordentlich was geschafft und ein gutes Buch nach dem anderen gelesen.
Ab diesem Monatsrückblick werden wir euch gemeinsam unsere gelesenen Bücher präsentieren. Ob sich an der Darstellung noch etwas ändert, wird die Zeit zeigen. Ihr könnt aber gerne Feedback dazu liefern, wenn ihr Lust habt.
Die Statistik von Nina erscheint in lila für euch meine bleibt ganz normal.

Gelesen und gehört

  • Auf eine wie dich habe lange gewartet von Patrycja Spychalski
  • Der Jungfrauenmacher – Derek Meister
  • Schau mir in die Augen, Audrey – Sophie Kinsella (gehört)

  • Schau mir in die Augen, Audrey – Sophie Kinsella (gehört)

  • After love – Anna Todd
  • Die Möglichkeit von Glück – L.U. Ulder
  • Temperamentvolle Leidenschaft – Don Ramirez
  • Bad Romeo & Broken Juliet: Wohin du auch gehst – Leisa Rayven
  • Der letzte Sprung – Roland Lange

  • Thoughtless: Erstmals verführt – S.C. Stephens
  • Außergewöhnlich normal – Anne Heintze

Insgesamt gelesene Seiten: 2452
Insgesamt gelesene Seiten: 1398

DIE Statistik (Aer1th)

gelesene/gehörte Bücher: 6
abgebrochene Bücher: 0
neue Bücher: 15

  • Reziexemplare: 4
    geschenkt/gewonnen: 0
    ausgeliehen: 1
    gekauft: 9
    ertauscht: 1
DIE Statistik (Benundtimsmama)

gelesene/gehörte Bücher: 5
abgebrochene Bücher: 0
neue Bücher: 16

  • Reziexemplare: 8
    geschenkt/gewonnen: 8
    ausgeliehen:
    0
    gekauft: 0
    ertauscht: 0
Zusammengefasst

Wie ihr sicher bereits entdeckt habt, haben Nina und ich ein Buch gemeinsam gelesen bzw. in diesem Fall gehört. Zu Schau mir in die Augen, Audrey wird es demnächst zusätzlich zu einer normalen Rezension noch eine ganz besondere gemeinsame Rezi geben. Wir sind schon ganz aufgeregt und hoffen, dass sie euch gefallen wird. Uns beiden hat das Buch super gefallen.
Mein Monatshighlight habe ich noch ganz knapp im Juli beenden können und zwar ist das Auf eine wie dich habe ich lange gewartet. Ein wirklich wundervolles Buch, das ich jedem ans Herz legen möchte. Nina muss es natürlich auch lesen, ich dränge es ihr einfach auf. Zwinkerndes Smiley
Nina hat gleich zwei Highlights und zwar war sie sehr begeistert von Der Jungfrauenmacher und Schau mir in die Augen, Audrey. Den Jungfrauenmacher werde ich sicherlich auch noch lesen. Nina war wirklich ganz begeistert von dem Buch.

Was war euer Monatshighlight?

[Rezension] Der Jungfrauenmacher von Derek Meister

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Titel: Der Jungfrauenmacher
Autor: Derek Meister
Übersetzer: /
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2015
Format: Taschenbuch (413 Seiten)
ISBN: 978-3-7341-0060-4
Preis: 9,99€

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Leseprobe

 

Worum geht es?

Auf mysteriöse Weise verschwinden junge Mädchen aus Valandsiel. Ihr Verschwinden ist perfekt inszeniert und niemand sucht nach ihnen, denn sie gelten aus Außenseiterinnen. Nach einem Sturm wird die Leiche einer jungen Frau, die seit zwei Jahren vermisst wird, an den beschaulichen Küstenort gespült. Sie wirkt wie eine Kreatur des Wassers, Meerestiere haben von ihr Besitz genommen. Sie sieht aus wie eine Meerjungfrau: Ihre Beine sind zusammengenäht, die Füße abgeschnitten und an ihrem Hals sind Wunden, die wie Kiemen aussehen. Als nach kurzer Zeit eine zweite Leiche angespült wird, ahnt der Polizeichef Knut Jansen, dass das Verschwinden der Mädchen in Zusammenhang stehen könnte.  Es scheint sich um einen Serienkiller zu handeln, der ein teuflisches Ziel verfolgt. Zusammen mit der ehemaligen FBI-Profilerin Helen Henning begibt er sich auf die Suche nach dem Mörder der jungen Frauen. Als den Beiden bewusst wird, mit welchem Gegner sie es zu tun haben, ist es schon fast zu spät. Schafft es der Jungfrauenmacher, die beiden mit in die Tiefe zu ziehen?

Meine Meinung zum Buch:

Als ich beim Stöbern auf dieses Buch gestoßen bin, war mir sofort klar, dass ich den Jungfrauenmacher unbedingt lesen muss. Ich liebe das Meer, Thriller und Meerjungfrauen und alle diese Dinge sind in diesem Buch zu finden.

Das Cover des Buches ist wunderschön und sticht einem im Buchladen sicher ins Auge. Auf der einen Seite die unruhige dunkle See, auf der anderen Seite eine beschauliche Landschaft mit Leuchtturm, Möwen und unendlicher Weite. Der Prolog baut sofort einen Spannungsbogen auf und es fällt schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Wie schon bei vorherigen Rezensionen erwähnt, mag ich es sehr gerne, wenn man zügig in die Geschichte findet und sich nicht seitenlang durch irgendwelche Erklärungen kämpfen muss. Die Kapitel haben eine angenehm kurze Länge, der Schreibstil ist flüssig, mit teilweise humorvollen Dialogen und somit sehr angenehm zu lesen. Das Geschriebene regt die Phantasie des Lesers an, genau das ist es, was für mich einen guten Thriller ausmacht.

Es gibt zwei Erzählstränge: Auf der einen Seite schaut man dem Mörder über die Schulter und bekommt durch die detaillierten Beschreibungen Einblicke in seine kranke Psyche. An einigen Stellen habe ich mich gegruselt, war geschockt und erstaunt über das Gelesene. Auf der anderen Seite geht man mit den Ermittlern auf Tätersuche. Ich war sehr begeistert, mit wie viel Liebe zum Detail die Protagonisten vom Autor ausgearbeitet wurden. Zum einen der junge Polizeichef Knut Jansen, der in die Fußstapfen seines Vater tritt und sich erst noch die Anerkennung seiner Kollegen verdienen muss, zum anderen die toughe Ermittlerin und Ex-Profilerin Helen Henning, die mit den Schatten der Vergangenheit zu kämpfen hat. Man merkt sofort, dass die beiden auf einer Wellenlänge liegen, obwohl sie so unterschiedlich sind. Mir ist das Ermittlerduo sehr sympathisch und ich kann mir sehr gut vorstellen, die beiden auf noch vielen weiteren Ermittlungen zu begleiten. Für mich gibt es nichts zu bemängeln, ich bin total begeistert.

Ich habe mich die ganzen 413 Seiten lang sehr gut unterhalten gefühlt und war traurig, als ich das Buch beendet hatte. Ich bin mir sicher, es wird vielen Lesern so wie mir gehen und es werden noch weitere Fälle für Jansen und Henning folgen. Derek Meister hat es geschafft, den Spannungsboden bis zum Schluss aufrecht zu halten und einen wirklich großartigen Thriller zu schreiben.

Fazit:

Wow, dieses Buch hat mich total geflasht, was für ein grandioser Thriller. Bei der Lektüre der Leseprobe war ich schon so begeistert und hatte hohe Erwartungen an das Buch. Umso mehr freue ich mich, dass der Jungfrauenmacher all meine Erwartungen übertroffen hat. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Jansen und Henning weiter geht und was sie zukünftig für Fälle zu lösen haben. Ich danke RandomHouse für das Rezensionsexemplar und beglückwünsche Derek Meister zu diesem hervorragenden Thriller. Eine ganz klare Leseempfehlung und natürlich gibt es dafür 5 von 5 Sterne von mir.

[Rezension] After love von Anna Todd

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Titel: After love
Autor: Anna Todd
Übersetzer: Ursula C. Sturm, Nicole Hölsken, Corinna Vierkant-Enßlin
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 15. Juni 2015
Format: Klappenbroschur (944 Seiten)
ISBN: 978-3-453-49118-2
Preis: 12,99€

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Leseprobe

 

 

Bei “After love” handelt es sich um den dritten Band einer Reihe. Für die folgende Rezension setze ich Band 1 und 2 als bekannt voraus, andernfalls könnten Spoiler vorhanden sein.

Worum geht’s?

Tessa wagt es. Sie macht den großen Schritt und möchte alle Zelte in Washington abbrechen, um in Seattle neu anzufangen. Leider ohne Hardin, denn der weigert sich immer noch beharrlich mitzukommen. Pflichtbewusst und zuverlässig, wie Tessa nun einmal ist, hat sie sich bereits um alles Wichtige gekümmert. Doch dann kommt alles anders und sie steht ohne Wohnung da.
Als Krönung des Ganzen tritt ihr Vater plötzlich in ihr Leben. Noch bevor sie nach Seattle zieht, begegnet sie dem Mann, der sie als Kind im Stich gelassen hat auf der Straße. Obdachlos, dreckig und hungrig – so kennt Tessa ihren Vater nicht. Kennt sie ihn überhaupt?
Auch Hardin hat stark mit sich und seiner Vergangenheit zu kämpfen. Immer wieder droht er in alte Verhaltensmuster zurückzufallen. Der verschlossene und gewalttätige Mann zu sein, der er niemals mehr sein wollte. Nur Tessa kann ihn retten. Doch wie soll das gehen, wenn sie in Seattle lebt und er in Washington?

Meine Meinung zum Buch

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich realisiert habe, wie viele Seiten dieser Wälzer hat. Ganze 944 Seiten. Das sind fast 1000, ergo unheimlich viele. Ehrlich gesagt, habe ich mich auch gefragt, mit was für einer Art Inhalt Anna Todd dieses Buch füllen möchte, damit es nicht langweilig oder langatmig wird.

“After love” schließt nahtlos an seinen Vorgänger an. Ein Glück habe ich alle Bände bisher in kurzen Abständen hintereinander gelesen, so dass ich damit keinerlei Probleme hatte. Das Buch fängt spannend und interessant an, verliert sich dann aber leider nach kurzer Zeit in zu vielen Ausführungen und Details und wird so etwas langatmig. Daher habe ich mich mit den ersten 300 Seiten etwas schwer getan und auch länger als üblich gebraucht, um voran zu kommen.
Irgendwann nimmt es aber wieder Fahrt auf und ich als Leserin konnte Tessa und Hardin durch turbulente Zeiten begleiten. Auch im dritten Band schafft Anna Todd es immer noch neue Wendungen und Überraschungen einzubauen. Die Wendung zum Ende hin habe ich allerdings bereits geahnt und war daher nicht mehr ganz so überrascht und geschockt wie manch anderer Leser/Rezensent.

Was die Charakterentwicklung betrifft ist “After love” ein ganzes Stück besser als seine beiden Vorgänger. Waren Tessa und Hardin in Band 1 noch halbe Teenager, ganz grün hinter den Ohren und über die Maßen impulsiv; in Band 2 schon etwas erwachsener und darauf bedacht besonnener zu agieren, hat die Autorin sie hier im dritten Band reifen lassen. Und nicht nur das, die beiden Protagonisten sind sich näher wie je zuvor.
Der Leser erfährt hier endlich sehr viel über Hardin, besonders was seine Vergangenheit betrifft. Er öffnet sich, soweit, wie es ein Hardin Scott nun mal eben schafft. Er setzt sich mit sich selbst, seinem Verhalten und seiner Vergangenheit auseinander und versucht für Tessa ein besserer Mensch zu werden.
Aber auch Tessa hat sich verändert. Sie ist nicht mehr das kleine naive Good Girl, das wir noch aus Band 1 kennen. Sie ist selbstsicherer, erwachsener und auch ein bisschen “schmutziger” geworden.

Während mich die ersten paar hundert Seiten noch etwas gelangweilt haben, konnte ich danach wieder ordentlich mitleiden und mitfühlen. Zwischen Pipi in den Augen, einem Kloß im Hals, Wut auf diverse Personen und einem verzückten Lächeln auf den Lippen, weil Tessa und Hardin eben doch unglaublich süß miteinander sind, habe ich ständig hin und her gewechselt.

Jetzt bin ich sehr gespannt auf den Abschlussband, der demnächst erscheinen wird. Zwar ahne ich worauf es hinauslaufen könnte, aber Anna Todd war schon immer für eine Überraschung gut und hier lasse ich mich gerne überraschen.

Fazit

Auch wenn “After love” ein paar Seiten weniger ganz gut getan hätten, hat mir das Buch dennoch gefallen. Die Charakterbildung macht hier einen großen Sprung und der Leser lernt Hardin besser kennen, was sicherlich so Einigen gut gefallen wird.
Wer die ersten beiden Bände mochte, wird auch Gefallen an diesem hier finden. Da mir persönlich das Buch insgesamt aber zu langatmig war, vergebe ich “nur” knappe 4 von 5 Sternen.

[Rezension] Score von Martin Burckhardt

 

Titel: Score
Autor: Martin Burckhardt
Übersetzer: /
Verlag: Albrecht Knaus Verlag
Erscheinungsdatum: März 2015
Format: Paperback (352 Seiten)
ISBN: 978-3-81350-643-3
Preis: 14,99€

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Leseprobe

Worum geht’s?

Berlin 2039: Die Spielefirma Nollet hat den Staat abgelöst und organisiert eine fast ideale Gesellschaft. Dort führt Damian ein glückliches Leben, er hat einen hohen Score, weil er in der “Social Design Planning Group” von Nollet arbeitet. Bis sich ein Kollege das Leben nimmt. Diese Ungeheuerlichkeit setzt eine Kette von Ereignissen in Gang, die Damian auf die Spur einer gigantischen Verschwörung bringen. Und er muss erkennen, dass viel mehr als nur sein Leben auf dem Spiel steht.

Meine Meinung zum Buch

Der Slogan “Wir schaffen das Paradies auf Erden” der Firma Nollet und die Beschreibung im Klappentext hatten es mir angetan. Ganz eindeutig hielt ich mit “Score” ein Buch in den Händen, das alles vereint, was mich aktuell interessiert: Computerspiele, Verschwörungstheorien und eine Vision von der Zukunft, die von all dem geprägt ist und sich dabei als Utopie verstanden wissen will, sich aber wie eine Dystopie anfühlt. Daher freute ich mich auf das Rezensionsexemplar, das mir Randomhouse freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Und tatsächlich: Die Idee, die Martin Burckhardt verfolgt setzt konsequent um, was wir derzeit in unserer Gesellschaft erleben und treibt es zugleich auf die Spitze. Das Stichwort lautet Gamification, oder einfach übersetzt: Es wird einfach alles zu einem Spiel umfunktioniert. Darin lag auch gleich meine erste Fehlinterpretation des Klappentextes. Nollet ist in dem Sinne keine Computerspielefirma, sondern tatsächlich “nur” eine Spielefirma. Im Kern ist es ihr Geschäft, schlicht aus allem ein Spiel zu machen. Die Punkte, die man durch das Spielen sammelt, gelten als Reputation und zugleich auch als universelle Währung. Gar kein verkehrter Ansatz. Dass es natürlich immer dieses eine Gallien gibt, das sich dagegen wehrt und – in diesem Fall – sogar der Meinung ist, es sei nicht alles Gold, was glänzt, ist natürlich klar. Hier liegt allerdings auch schon der Hund begraben, Klischees kriechen in diesem Buch hinter allen Ecken hervor.

Eine traurige Kindheit, manipulierte Erinnerungen, die allgegenwärtige Verschwörung, Widersacher, die weniger als Robin Hood daherkommen, sondern vielmehr selbst Dreck am Stecken haben. Als wäre das nicht langweilig genug, wird der Protagonist grammatikalisch zum Teil derart überkompliziert durch die Geschichte geführt, dass allein schon deshalb oft das Verständnis dessen, was gerade passiert, auf der Strecke bleibt. Damian verkommt unfreiwillig zu einem Beobachter seines eigenen Lebens – und ich bin sicher, dass der Autor das nicht bezweckt hat. Eine Prise Sex, viele vulgäre Ausdrucksweisen und zum Teil stark überzeichnete Perversionen genügen da nicht, einen Spannungsbogen zu erzeugen, der nicht beim nächsten Seitenwechsel zerbricht.

Mir ist es bis zum Schluss nicht gelungen, eine Bindung zu ihm aufzubauen. Weder eine positive Bindung noch eine Antipathie konnten entstehen, weil ich den Charakter schlicht nicht verstanden habe. Ist er nun selbstbewusst und verfolgt ehrgeizige Ziele? Ist er manipulierbar und einfältig zugleich? Ist Damien gar ein plietsches Kerlchen, dessen Beruf es ist, den Verlauf gesellschaftlicher Entwicklungen zu beeinflussen? Bis zum Schluss kam er mir vor wie ein plumper, untersetzter Beamter, Anfang 40, leicht von der Spur abgekommen, eher schüchtern, vielleicht gepaart mit einem bleichen Antlitz und nur noch mit einem Haarkranz geschmückt. Und so gerät er in eine Geschichte hinein, die weder er noch ich kapieren. Achja: Natürlich stimmt nichts davon. Soweit klar. Nur leider ist das Buch aus meiner Perspektive so zerrissen geschrieben, dass sich genau dieser Zwiespalt aufdrängt.

In der Tat gab es nur einen “Charakter” in dem Buch, zu dem ich eine wohlwollende Bindung aufbauen konnte. Dieser wird leider unnötigerweise zerstört und dann durch etwas Seelenloses ersetzt, das sich damit immerhin wunderbar in den Rest der Geschichte glaubwürdig eingliedert.

Fazit

Ich bleibe dabei, Score fußt auf äußerst interessanten Ideen, aus denen sich aufgrund der Tragweiter eine tolle Geschichte hätte machen lassen. Der Stil dieses Buches trifft allerdings leider nicht auf meinen Geschmack und die Art, wie Score konstruiert wurde, gefiel mir überhaupt nicht. Zu wirr. Zu widersprüchlich. Aber wer weiß? Vielleicht finde ich mich in 24 Jahren in genauso einer Welt wieder? In dem Fall gelobe ich hiermit, dass ich zu diesem Artikel zurückkehren und ihn mit dem Hinweis ergänzen werde, dass Martin Burckhardt mit Score einen visionären Roman geschrieben hat, der seinesgleichen sucht. Bis dahin aber empfehle ich dem interessierten Leser eher zu einem Buch wie “Ready Player One” zu greifen.

Mehr als 2 Sterne kann ich dem Buch leider nicht geben.

[Rezension] Temperamentvolle Leidenschaft von Don Ramirez

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Titel: Temperamentvolle Leidenschaft – Zwischen Liebe und Lust
Autor: Don Ramirez
Übersetzer: /
Verlag: BoD Books on Demand, Norderstedt
Erscheinungsdatum: Mai 2015
Format: Taschenbuch (300 Seiten)
ISBN: 978-3-7347-6998-6
Preis: 11,90€

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Leseprobe

 

Worum geht es?

Don ist wieder Single. Noch unter der Trennung von seiner Ex-Freundin leidend, macht er sich im Internet auf die Suche nach neuen Bekanntschaften. Denn laut seiner Aussage folgt nach der ersten großen Liebe meistens eine noch größere. Auf seinem Weg dorthin macht er viele flüchtige Bekanntschaften und erlebt mit verschiedenen Frauen heiße Stunden. Einen speziellen Frauengeschmack scheint er dabei nicht zu haben. Wichtig ist nur, dass sie es verstehen, seine speziellen Neigungen zu befriedigen. Erst als Melanie in sein Leben tritt, scheint sein Beziehungswirrwarr langsam wieder in geordneten Bahnen zu laufen. Die Beiden verbringen eine aufregende und höchst erotische Zeit miteinander. Leider kühlt die Beziehung sehr schnell ab als Anita in Dons Leben tritt. Die Beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander und beginnen aufgrund der großen Entfernung erst einmal eine Fernbeziehung. Es werden viele aufregende Emails hin und her geschickt und prickelnde Telefonate geführt. Aber solch große Entfernungen sind in einer Beziehung gerade junger Menschen nie einfach. Beispielsweise müssen auch Probleme unpersönlich über das Telefon geklärt werden. Als sie sich erstmals begegnen, finden sie schnell heraus, dass sie wie füreinander gemacht scheinen: Auf körperlicher Ebene sind sie auf einer Wellenlänge. Aber ist dies genug, um alle Hindernisse und Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, zu überwinden?

Meine Meinung zum Buch:

Dies ist eine Premiere, denn ich habe schon einige Bücher aus dem Genre Erotik gelesen, aber noch nie eines aus der Feder eines Mannes. Als die Anfrage über den Blog kam, ob wir das Buch lesen wollten, musste ich nicht lange überlegen. Das, was ich von dem Buch gelesen hatte, hat mich neugierig gemacht. Ich war gespannt, wie es in der Gefühlswelt eines Mannes so aussieht, in welchem Schreibstil und mit welchen Worten ein Mann an so eine Geschichte heran geht, vorallem da sie autobiographisch ist. Sylvia Day hat es in ihrem vierten Band “Crossfire” auch probiert, aus der Sicht eines Mannes zu schreiben, und das ist so gründlich daneben gegangen, dass ich das Buch abgebrochen habe und es seitdem im Bücherregal vor sich hin staubt. Am 21. August erscheint das neue Buch von E.L. James, in welchem sie versucht, “Fifty Shades of Grey” aus der Sicht von Christian zu schreiben. Ich bin gespannt, ob sie es schafft ihre weibliche Fangemeinde zu begeistern. Ich bin der Meinung, so etwas gelingt nur, wenn es von einem Mann selbst geschrieben wird. Und da kommt wieder Don ins Spiel. “Temperamentvolle Leidenschaft” ist bereits sein zweites Buch, in dem er seine Erfahrungen mit dem weiblichen Geschlecht erzählt. Laut seiner Aussage ist es nicht nötig, den ersten Teil zu lesen. Dem muss ich als Frau leider widersprechen. Ich hätte schon gerne gelesen, wie er seine Ex Freundin Phebey kennengelernt hat, wie es zur Verlobung kam und vor allem warum die Beiden sich getrennt haben.

Als ich das Buch dann in den Händen gehalten habe und genau betrachten konnte, ist mir aufgefallen, dass das Cover sehr grau und unscheinbar aussieht. Das Pärchen ist für mich auch nicht unbedingt der Hingucker. Weiße Schrift auf grauem Hintergrund wäre mir wahrscheinlich im Buchladen nicht direkt ins Auge gesprungen und ich hätte mir nicht die Mühe gemacht, das Buch in die Hand zu nehmen und die Kurzbeschreibung auf der Rückseite zu lesen.

Das Buch beginnt mit einem schönen Vorwort und einem sehr schönen Zitat, was mir sehr gut gefallen hat. Nachdem Prolog war dann meine Neugierde endgültig geweckt und ich freute mich darauf in Dons Liebeswelt hinein zu tauchen. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Länge und bereits nach den ersten paar Seiten ist man sofort in der Geschichte. Der Schreibstil ist einfach, sehr flüssig und dadurch leicht zu lesen. Die Ausdrucksweise ist direkt und zum Teil sehr vulgär, was mich allerdings nicht überrascht hat,  ich hatte es sogar so erwartet. Der Autor scheint eine große Anziehungskraft auf die junge Damenwelt zu haben. So lernt er auch stetig neue Frauen über das Internet kennen und lieben. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen spielen die Frauen eher eine Nebenrolle und ich kann mich auch nur an noch zwei Namen erinnern. Dadurch konnte ich keine besondere Beziehung zu ihnen aufbauen. Interessant war es zu lesen, dass auch Männer von Frauen nach einem One Night Stand fallen gelassen werden, ich dachte bis dato, so etwas machen nur Männer. Was mir persönlich total gefehlt hat, ist eine Geschichte neben den ganzen amourösen Bekanntschaften. Ich als Leserin hätte gerne noch mehr von Don erfahren. Was macht er, wenn er nicht im Internet auf Frauenfang geht. Durch die Art und Weise, wie er mit den Frauen umgeht und sich um ihre Gefühle kümmert, ist er mir nicht unsympathisch. Aber durch die fehlende Beschreibung seiner Person ist er mir nicht so richtig ans Herz gewachsen. Das Buch hat mich 300 Seiten lang wirklich gut unterhalten und ich habe es ziemlich zügig durchgelesen. Ich habe geschmunzelt, war überrascht und teilweise auch entsetzt, dass es im Zeitalter von AIDS immer noch One Night Stands ohne Gummi gibt. Da ich immer noch neugierig auf Dons und Phebeys Geschichte bin, werde ich den ersten Teil sicher auch lesen und dank des Cliffhangers auch in den dritten Teil reinschnuppern.

Fazit:

Don Ramirez hat mit seinem Buch “Temperamentvolle Leidenschaft” einen lesenswerten Erotikroman geschrieben, der mich wirklich gut unterhalten hat. Alle Leserinnen, die gerne einen solchen Roman aus der Schreibweise eines Mannes lesen wollen und die sich von einer teilweise sehr vulgären Schreibweise nicht abschrecken lassen, kann ich diesen Roman nur empfehlen. Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil mir die Geschichte um die erotischen Abenteuer fehlt und man viel zu wenig von Don erfährt. Deshalb “nur” 4 von 5 Sternen.

[Rezension] Der letzte Sprung von Roland Lange

 

Titel: Der letzte Sprung
Autor: Roland Lange
Übersetzer: /
Verlag: Prolibris
Erscheinungsdatum: Mai 2015
Format: Paperback (255 Seiten)
ISBN: 978-3-95475-103-7
Preis: 12,95€

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Leseprobe

Worum geht es?

In wenigen Tagen beginnt das große Burgturnier in Nörten-Hardenberg. Die Verantwortlichen sind in großer Aufregung, denn auf dem Gelände ist ein Anschlag geplant. Eine der Verantwortlichen wird erpresst und es wird schnell klar, dass mit dem Erpresser nicht zu spaßen ist. Kommissar Behrends und seine Frau sind VIP-Gäste auf dieser Veranstaltung und so besteht für ihn die Möglichkeit, vor Ort unbemerkt zu ermitteln.
Der international gefeierte Springreiter Clement verarbeitet gerade den tödlichen Verlust seiner Freundin und hat sich daher in sein Ferienhaus im Südharz zurückgezogen. Er ist der Star dieses Turniers und insbesondere bei den Damen sehr beliebt.
Handelt es sich bei dem Unfalltod seiner Freundin in den Serpentinen tatsächlich um einen Unfall oder ist sogar Mord im Spiel? Als Behrends begreift, in welcher Gefahr Reiter und Zuschauer sich befinden, ist es schon fast zu spät. Nun ist ein kühler Ermittlerkopf gefragt, um die bevorstehende Katastrophe noch abzuwenden.

Meine Meinung zum Buch:

Als ich das Buch in den Händen gehalten habe, war ich von dem Cover positiv überrascht. Die alte Burg im Hintergrund, die tollen Farben des Himmels und das springende Pferd haben genau meinen Geschmack getroffen.
Der Krimi spielt im Harz, mir ist diese Region aus vielen Winterurlauben mit meinen Eltern sehr gut bekannt, daher habe ich mich sehr auf ein Wiedersehen mit dieser Region gefreut.

Der Prolog ist interessant geschrieben und baut Spannung auf, sodass ich sofort weiter lesen wollte. Der Schreibstil ist flüssig, so dass ich sehr schnell in die Geschichte hinein gefunden habe. Der Autor wechselt zwischen den Protagonisten und beschreibt die Geschichte aus mehreren Perspektiven, was mir gut gefallen hat.

Das Ermittlerteam ist mir sehr sympathisch, ebenso die anderen Charaktere. Von dem Zwischenteil war ich dann leider etwas enttäuscht. Mir persönlich war das Buch nach dem Prolog bis etwa zur Hälfte nicht spannend genug. Leider musste ich mich durch diese Seiten regelrecht hindurchkämpfen.
Seit Jahren stehe ich auf dem Standpunkt, dass mich ein Buch spätestens ab Seite 50 so mitreißen muss, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. ”Der letzte Sprung” hätte ich definitiv nach 50 Seiten aus der Hand gelegt, wäre ich meinem Grundsatz hier treu geblieben, was bei diesem Buch dann allerdings sehr schade gewesen wäre. Der Rest des Buches hat dann meinen Geschmack doch sehr getroffen.
Vielleicht sollte ich zukünftig meinen Standpunkt überdenken und den Büchern eine Chance lassen sich zu entwickeln.

Abschließend kann ich sagen, dass mir der Blick hinter die Kulissen des Reitsports und der Bezug zu den Pferden gefehlt hat. Außerdem hätte es mich gefreut, wenn der schöne Harz noch mehr in Erscheinung getreten wäre. Das ist mir dann doch etwas zu kurz geraten.

Fazit:

Roland Lange hat mit seinem Harz Krimi “Der letzte Sprung” ein spannendes Buch geschrieben, das mich aber leider nicht komplett fesseln konnte. Trotzdem möchte ich gerne noch eins der anderen Bücher von ihm lesen.
Wer Lust auf einen sympathischen Kommissar und dessen Team hat, dem würde ich das Buch empfehlen. Ebenfalls denjenigen, die keinen großen Gefallen an Reitsport finden, denn dieser kommt, trotz des Covers, so gut wie gar nicht vor.
Ich gebe Roland Lange für dieses Buch 3,5 von 5 Sternen und bedanke mich ganz herzlich für das Rezensionsexemplar.