Autor: mephisztoe

[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 8

Hallo und willkommen zum inzwischen achten Teil dieser Serie! Da ich noch nicht ganz die Hälfte aller Teile gedruckt habe, noch nicht alles an Material angekommen ist und dann ja noch die ganze Montage erfolgt, stellt sich mir die Frage: Wie viele Blogposts kommen da noch? Im Moment nehme ich an, dass es bis zur Fertigstellung insgesamt zwischen 20 und 30 Posts werden. Mal schauen… und ich hoffe, Du bleibst dabei, denn es gibt immer etwas zu Lernen: Heute u.a. über die optimale Purgeline!

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Bevor wir gleich noch mal auf die Dämpfer aus Teil 7 zu sprechen kommen, hier ein paar Gedanken zu den Slicer Settings – mit Fokus auf das Thema Stützstrukturen.

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 7

Ein paar Zahlen, Daten und Fakten gefällig? Einverstanden! Das Modell besteht aus fast 1.000 Teilen. Darin enthalten sind etwa 400 Schrauben und über 350 gedruckte Teile. Dan meint, man wäre mit dem Modell etwa zwei Wochen lang beschäftigt bei einem täglichen Zeitaufwand von zwei bis drei Stunden. Im Assembly Guide spricht er von ca. 250 Stunden Druckzeit und etwa 3kg an Filament. Wie Du übrigens vielleicht an kostenloses Filament herankommst, verrate ich Dir etwas weiter unten.

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Insgesamt habe ich bereits über 100 Teile gedruckt und hier mal ein Bild davon, damit Du eine Idee davon bekommst, wo die Reise hingeht:

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 6

Ich habe es getan! Der Druck des Gehäuses hat endlich begonnen. Nachdem ich die letzten Teile aus Silk Copper fertiggestellt habe, wurde es nun endlich Zeit, die Filament-Rolle zu wechseln und mit etwas zu beginnen, das mir ein echtes Gefühl von den Dimensionen dieses Modells vermittelt!

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Doch zuvor wollte ich dieses Mal alles richtig machen. Also habe ich nach dem Wechsel der Nozzle von .3 auf .4mm das Bett neu gelevelt, den Z-Offset neu konfiguriert, via Auto Mesh Bed Leveling alles korrekt feinjustiert, einen Firstlayer-Test gedruckt, zufrieden mit dem Retraction Calibration Cube weitergemacht, diesen dann drei Mal durchiteriert und schon sah alles sehr gut aus!

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 5

Hättest Du gedacht, dass das schneller geht? Nun,… vielleicht habe ich auch einfach nur sehr viel zu erzählen. Dies ist immerhin ein Blog und kein TikTok-Kanal. Und achte mal darauf: Die Videos dort sind zwar meist sehr kurz, dafür wirst Du mit extrem vielen davon bombardiert. 🙂 Worum geht es hier also heute? Kurzum: Ein oder zwei Tipps im Umgang mit problematischen Druckergebnissen und eine kleine Preview!

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Du erinnerst Dich an Teil 3 und insbesondere die Unterseite des Resonanzbodens (das Soundboard)? Er besteht aus drei Teilen und ich war nicht sehr zufrieden mit der Druckqualität. Das lag u.a. daran, dass die Unterseite einige weiße Schlieren aufwies.

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 4

Schon Teil 4! Ich denke, wenn Du das hier liest, hast Du safe auch die andere Teile gelesen. Und ab einem bestimmten Punkt werde ich vermutlich damit beginnen, alle Teile am Ende eines Artikels aufzulisten.

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Im letzten Teil bin ich im Detail auf den Backcheck – den Fänger eingegangen. Auf YouTube findest Du dazu ein Video, in dem Du herausfindest, wie dieses kleine Teil in einem Flügel eingestellt werden kann und was für Auswirkungen das hat. Das Video hat Dan zusammen mit einigen anderen auch in seinem Assembly Guide verlinkt. Für Leute, die mehr wissen wollen. Also für mich.

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 3

Kennst Du schon Teil 1 und Teil 2 dieser Serie? Falls nicht, schau Dich gern noch einmal um, damit Du auf dem Laufenden bist!

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Wie ist der aktuelle Stand

Nachdem ich mich zunächst mit den Tasten beschäftigt und entschieden hatte, sie mit den bisherigen Slicer-Einstellungen zu drucken, war es mein Plan, direkt alle weißen und schwarzen Tasten fertigzumachen. Die Halbtöne sind dabei natürlich auch lediglich weiße Tasten mit einem schwarzen Aufsatz. Diese Aufsätze waren relativ schnell gedruckt und während ich eine weiße Taste nach der anderen vom Druckbett schabte, fiel mir auf, dass das Filament ganz schön knapp wurde.

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 2

Falls Du Teil 1 noch nicht gelesen hast, hole das doch direkt einmal nach, damit Du im Bilde bist.

Als großer Bewunderer von klassischen Flügeln löste die Idee, einen solchen selbst bauen zu können, einen wahren Begeisterungssturm in mir aus. Seit einiger Zeit besitze ich einen echten, akustischen Flügel und träume nicht erst seit dem davon, mich einfach mehr mit dessen Mechanik zu beschäftigen. Aber ich bin halt kein Klavierbauer. Dass dann jemand im Internet ein 3D Druck Modell veröffentlicht hat, das ein sog. Grand Piano originalgetreu und somit voll funktionsfähig abbildet, kam daher wie ein Schicksalsruf.

Und nun schließe ich direkt an mit der Antwort auf die Frage nach diesem ominösen “Vorprojekt”. Denn wie es der Titel bereits verrät: Mein Ziel ist es, einen voll funktionsfähigen Flügel zu bauen – mit Hilfe meines 3D Druckers und diesem unfassbar detailgetreuen Model von Mechanics. Warum also lange aufhalten mit einem anderen Projekt und nicht einfach mit dem hier loslegen?

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[3D-Druck] Ich drucke mir einen Flügel – Teil 1

Wer mich kennt, weiß, dass ich mich seit frühester Kindheit für Tasteninstrumente begeistere. Wir hatten im Laufe der Zeit diverse Keyboards Zuhause, eine Orgel und eine Zeit lang sogar ein akustisches Klavier. Meine Schwester bekam Keyboardunterricht und ich habe mir das alles neugierig aus dem Off heraus angeschaut. Mehr aber passierte zunächst nicht. Und während Musik mich zwar mein ganzes Leben lang begleitete, waren es doch eher Themen rund um die Elektrotechnik und die Informatik, die u.a. auch meinen beruflichen Weg prägten.

Seit einigen Jahren flammt aber mein Interesse – insbesondere an der Königsklasse aller Instrumente: Dem Flügel (oder auf Englisch: Grand Piano) – wieder auf. In diesem Blog gibt es dazu sogar Hinweise zu finden. Seit nunmehr etwas über einem Jahr besitze ich inzwischen auch einen echten Flügel. Einen 100 Jahre alten Ritmüller. Im Gussrahmen gibt es ein paar Risse, vier Saiten fehlen und das Filz aller Hammerköpfe hat einfach seine besten Tage hinter sich. Der Klang ist aber wunderbar warm und voll. Du magst mich für verrückt halten, aber mir gefällt das sogar besser, als der relativ harte Klang eines Steinway D Flügels.

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[Spielbericht] So nicht, Schurke!

Worum geht’s

Vor ein paar Monaten habe ich mit meiner Tochter das erste Mal probiert, ein Pen & Paper Rollenspiel zu spielen. Zu dem Zeitpunkt kannte ich noch keine kommerziellen Produkte, die einem den Einstieg leichter machen würden und so freute ich mich umso mehr darüber, eine Inspiration bei Michael zu finden. Ein kleiner Spielbericht ist bei uns hier zu finden. In der Zwischenzeit habe ich viel recherchiert und bin so mehr oder weniger zufällig auf “So nicht, Schurke!” gestoßen.

Bei “So nicht, Schurke!” handelt es sich um einen erfolgreichen Kickstarter aus dem Jahre 2016. Im Original heißt das Spiel “No Thank you, Evil!” und richtet sich insbesondere an das jüngere Publikum. Das bedeutet, dass Du dieses Rollenspiel bereits mit Kindern ab fünf Jahren spielen kannst.

Dieser Post ist übrigens weniger als eine Rezension als denn mehr als eine Mischung aus Meinung und Spielbericht zu verstehen. Strukturierte Rezensionen gibt es für “So nicht, Schurke!” wie Sand am Meer; vielleicht interessiert Dich daher ein vollkommen ungefilterter Bericht von jemandem, der tatsächliche Erfahrungen mit dem Spiel gemacht hat – und meine Gedanken dazu.

Meine Meinung

Obwohl ich in einigen Rezensionen davon gelesen hatte, dass in den sog. Erweiterungspaketen Materialien enthalten seien, die sinnvollerweise bereits im Grundspiel hätten dabei sein sollen, hatte ich mich dazu entschieden, dennoch zunächst darauf zu vertrauen dass die Macher alles Wesentliche dem Grundspiel beigelegt hätten. Gesagt, getan – und ich war total begeistert, als es endlich ankam! Die Verpackung ist sehr hochwertig, farbenfroh und auch der Inhalt wirkte mit dem Regelwerk, dem Abenteuerbuch, den vielen Markern und Karten sehr hochwertig auf mich.

Allerdings ist es auch so, dass ich keine wirklichen Erfahrungen mit Pen & Paper habe – bis auf die vielen YouTube-Videos, die ich gesehen hatte. Allerdings kennen diese Spieler ihre Regelwerke immer schon in- und auswendig. Ich durfte mich erst einmal sehr intensiv damit auseinandersetzen.

Die Herausforderung: Obwohl immer wieder betont wird, dass einem das Buch durch alle Schritte führt, um sofort als Erzähler loslegen zu können, empfand ich das nicht einmal ansatzweise so. Zeitweise habe ich mich in die Vorlesungen meines Studiums zurückversetzt gefühlt, als in Mechanik 1 Formeln Verwendung fanden, die erst in Mathematik 4 erläutert werden würden.

Lauter Fragezeichen

Und so entstanden beim Lesen des Regelwerkes laufend Fragezeichen, die erst später aufgelöst wurden. Dafür wurden aber diverse Passagen mit mehr oder weniger gleichem Wortlaut mehrfach wiederholt. Das machte es für mich nicht nur schwer, mir im Kopf eine Strategie auszumalen, sondern auch während des Spiels zu wissen, wo ich im Zweifel nachschlagen kann.

Meine Tochter ist inzwischen sechs Jahre alt und da sie auch noch nicht so Pen & Paper erfahren ist, habe ich mich dazu entschieden, das mitgelieferte Einstiegsabenteuer auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe zu spielen. Das bedeutet im Grunde genommen, dass einige der Regeln nicht angewandt werden (müssen). So dienen ausgewählte Begleiter beispielsweise nur “zur Unterhaltung”, erfüllen aber keinen wirklichen Zweck. Damit fallen Tricks und Leckerlis für die Begleitwesen weg.

Im Abenteuer-Buch hieß es zudem, für das Spiel inkl. Vorbereitung seien 30 bis 60 Minuten veranschlagt. Es sei an dieser Stelle vorweggenommen, dass wir über zwei Stunden (!) gespielt haben… und wir waren bloß zu dritt!

Ein wichtiger Teil von “So nicht, Schurke!” ist die Möglichkeit der Zusammenarbeit. Macht ein Spieler schlapp, oder fehlen ihm Punkte für einen erfolgreichen Sieg, kann ein Mitspieler “fabelhaft” sein, und ihm helfen. Das funktioniert natürlich nur, wenn es Mitspieler gibt und so haben wir eine Freundin meiner Tochter eingeladen. Sie ist bereits sieben, kommt in die zweite Klasse und hat ebenfalls keine Erfahrungen mit Pen & Paper.

Um selbst so gut wie möglich vorbereitet zu sein, hatte ich zuvor den Ernstfall geprobt. Vor einiger Zeit hatte ich aus einer Laune heraus mal einen Gamemaster-Screen gebastelt, hinter dem ich Material zum Spiel vor den Spielern verstecken kann, oder nur für mich die vollständige Karte sichtbar angetackert ist. Außerdem stellte sich heraus, dass vieles an Material entweder im Regelwerk oder im Abenteuerbuch abgedruckt war, aber nicht als Handouts im Grundspiel mitgeliefert wird. Da ich als Erzähler laufend beides brauchte, um die Geschichte erzählen zu können, habe ich also vorher alles kopiert und bereitgehalten.

So konnte ich während des Spiels die Sachen auf den Tisch legen. Zunächst einmal wurden aber die Charakter-Bögen ausgefüllt – und allein der Teil hat fast eine dreiviertel Stunde gedauert! Die beiden Mädchen mussten erst einmal alle auswählbaren Charaktere kennenlernen, um sich entscheiden zu können. Dann wurde gemalt, geschrieben, ausgedacht, Begleiter gewählt, noch mehr gemalt, noch mehr geschrieben, verstanden, was die Zahlen bedeuten, Marker sortiert, usw. usf.

Das Spiel

Doch irgendwann waren wir damit endlich fertig und die Geschichte konnte beginnen. Dachte ich. Denn der Hilferuf der Bienenkönigin kam per Postkarte und natürlich wollten die Mädchen versuchen, diese selbst zu lesen. Das artete in eine Geduldsprobe für mich aus, die ich so nicht erwartet hätte. Als das Spiel dann tatsächlich losging, waren die beiden aber total drin.

Es hat ihnen Spaß gemacht, die Welt “Im Schrank” zu erkunden und es kamen Dialoge zustande, die ich nicht vorhergesehen hätte. Angefangen bei der Diskussion, wie es wohl wäre, wenn man tatsächlich in den Schrank ginge, dann aber statt in Fabula zu landen, einfach gegen die Rückwand stieße bis hin zu Überlegungen, wie man das Ziel der Mission – ein ziemlich seltsames Wesen – mit Zauberei und Magie aus einem Käfig befreien könne… wobei nie von einem Käfig die Rede war.

Was mich irritierte: Es gab praktisch nie eine Probe, die nicht auf Anhieb bestanden wurde. Das mag daran liegen, dass die Zielzahlen fast immer bei einer zwei lagen und die Mädchen meist Glück hatten. Es gab nie Schadenspunkte und im Zweifel wurde sich gegenseitig mit einem Fabelhaft-Punkt ausgeholfen.

Die Theorie

Auch war das Abenteuer an sich viel zu simpel gestrickt und ich musste es als Erzähler künstlich in die Länge ziehen – dachte ich. Vereinfacht gesagt geht die Geschichte in etwa so: Der Bro von der Königin ist in einer Höhle auf der Suche nach glänzendem Kram verschollen. Bei der Höhle handelt es sich der Sage nach um einen versteinerten Drachenkopf, aus dessen Nasenlöchern nun Wasser zu einem Wasserfall zusammenfließt. Hence the name: Drachenrotzfälle. Natürlich führt nur ein Weg hin: Über eine wackelige Hängebrücke. Davor steht – warum auch immer – ein Apparat mit drei Knöpfen, die bunt aufleuchten. That’s basically it.

Natürlich gibt es hier und da noch ein paar Randinformationen und wer die Geschichte komplett spielt, wird an der Brücke die Knöpfe in der richtigen Reihenfolge drücken, von einem komischen Froschwesen die Zukunft erzählt bekommen, sicher über die Brücke rennen, sich idealerweise erst einmal – trotz Warnungen – falsch entscheiden und ins rechte Nasenloch laufen, sich mit einem Pilz anlegen, als Fabelwesen die Nase wieder verlassen, sich zurück verwandeln, dann ins linke Loch laufen, irgendwas tun, um die fiesen Hexen einzuschüchtern, die den Typen gefangen halten und mit dem dann schlussletztlich abhauen und dann abfeiern.

Die Praxis

Die Sache mit dem “Wahrsager” hat meine beiden kaum interessiert und so richtig haben sie die Infos auch nicht verarbeitet. Auf den Pilz wollten sie direkt mit ihren Fernkampfwaffen losgehen und den Hexen haben sie dann einfach was vorgegaukelt. Zwischendurch gab es auch ordentlich Gezanke, weil sie sich ständig gegenseitig ins Wort fielen und mir fiel es zugleich nicht selten schwer, die Geschichte aufrecht zu erhalten, weil ich – trotz der Vorbereitungsabende – ständig in den Büchern hin- und herblättern musste.

Das alles liest sich jetzt sicher nicht allzu positiv. Hier ist aber die Sache: Die Kinder hatten unfassbar viel Spaß! Für die beiden war es das Tollste, sich ihre Charaktere auszumalen und dann auch zu Papier zu bringen. Auch machte es echt Freude, den beiden dabei zuzuhören, wie sie sich Lösungen für die Herausforderungen im Abenteuer überlegt haben. Wenn es zwischendurch mal Stresspunkte gab, dann sicherlich vor allem deshalb, weil mir die Erfahrung fehlte. Das tat dem Spielspaß letzten Endes aber keinen Abbruch: Nach unserer Runde erklärte die Freundin meiner Tochter, das sei das tollste Spiel, das sie jemals gespielt habe und ihre Eltern sollten es auf jeden Fall auch kaufen.

Kritiker des Spiels weisen darauf hin, dass es keine wirklichen Handouts gäbe, ein Spielleiter-Schirm fehle und die Macher dem Grundspiel zu wenig Marker spendiert hätten. In der Theorie kann ich das bestätigen. In der Praxis aber habe ich meinen selbst gebastelten GameMaster-Screen schnell beiseitegelegt, da er im Weg stand und mich auch zu sehr von den Mädchen trennte. Aufgrund der Einfachheit – zumindest diesen Abenteuers – gab es auch mehr als genug Marker und was die Handouts betrifft: Wie schon geschrieben habe ich einfach ein paar Kopien angefertigt.

Im übrigen hätte es auch gereicht, so etwas wie eine Karte einfach aufzumalen. Was spätere, vielleicht eigene – Abenteuer betrifft, wird das vermutlich sowieso genau so ablaufen.

Mein Fazit

Und das ist ebenso ein wichtiger Punkt, falls Du – genau wie ich – keine Erfahrungen mit Pen & Paper hast und mit dem Gedanken spielst, “So nicht, Schurke!” zu kaufen: Es werden “nur” drei Abenteuer im Grundset (ausformuliert) mitgeliefert. Zwar gibt es noch mehr in den Erweiterungen, aber das ist nicht zu vergleichen mit etablierten Regelsystemen, zu denen es laufend neue Quests gibt oder Fans auf verschiedenen Plattformen selbst PDFs veröffentlichen. Das bedeutet: Hast Du die mitgelieferten Abenteuer durch, gilt es, sich selbst welche auszudenken. Kannst Du das nicht, würde ich das Spiel nicht empfehlen. Denn während man mit einem einzigen Set Mau-Mau Karten bis an sein Lebensende immer wieder spielen kann, wäre “So nicht, Schurke!” sonst spätestens nach diesen drei Abenteuern vorbei.

But fear not! Das mitgelieferte Material enthält sehr viele Beschreibungen zu Fabula, dem “Land nebenan” und dessen Reiche inkl. der dort hausenden Kreaturen und auch möglicher Hilferufe. Das bedeutet, dass es zu allen Orten im Regelwerk Abschnitte mit der Überschrift “Lösung gesucht!” gibt, aus denen sich eigene Abenteuer erzählen lassen.

Die im Grundspiel ausformulierten Abenteuer dienen daher erst einmal nur als Starthilfe, um eine Idee davon vermittelt zu bekommen, wie dieses Rollenspiel funktioniert und vor allem die Welt rund um Fabula. Danach beginnt der Spaß erst wirklich.

Ich selbst brauche nun erst einmal eine kleine Verschnaufpause. Obwohl der Tag viel Spaß gemacht hat, empfand ich das Spiel auch als sehr anstrengend.

Spielen wir es wieder?

Auf jeden Fall!

[IMHO] Sprache in Zeiten von Krisen (durchschauen)

IMHO steht für “In My Humble Opinion” und lässt sich einfach übersetzen in “Meiner bescheidenen Meinung nach”. Es gibt Menschen, die lassen das H für “Holy” stehen, und so weit würde ich nicht gehen. “Honest” (ehrlich) gefiele mir da schon besser. Wenn ich also einen Beitrag mit IMHO markiere, dann stellt er – mehr noch als sonst – meine eigene Meinung dar. Insbesondere handelt es sich dann nicht um eine Rezension (die aber natürlich auch meine eigene Meinung widerspiegelt – keine Sorge).

Worum geht’s

Seit inzwischen mehr als zwei Jahren ist unser allgemeines Leben stark durch die Verbreitung eines Virus geprägt, mit dem sich zu infizieren zu Krankheitsverläufen führen kann, mit denen nicht zu spaßen ist. Aus diesem Grund werden gesellschaftliche Konventionen laufend den jeweils aktuellen Bedingungen angepasst. Du weißt schon: Abstand halten, Maske tragen, in die Ellenbeuge niesen, nicht mehr die Hand geben, optimaler Lüften, usw. usf.

Lassen wir mal kurz beiseite, dass alle diese Maßnahmen im Grunde genommen schon immer sinnvoll gewesen wären im Falle einer grassierenden Krankheitswelle – egal ob Erkältung, Grippe, Hand-Mund-Fuß oder was weiß ich. Der Unterschied ist lediglich der, dass wir die anderen Krankheiten schon lange genug kennen und wir entweder wissen, dass wir i.d.R. gut damit klarkommen, oder schlichtweg akzeptieren, dass einige es leider nicht tun.

Im aktuellen Fall nun aber lässt sich vortrefflich darüber streiten, wie gut oder nicht gut insbesondere die Politik die jeweiligen Weichen zu stellen vermag – in eine Zeit, in der damit ähnlich umgegangen werden kann, wie mit anderen lange bekannten Erregern.

Worüber sich meiner bescheidenen Meinung nach aber nicht streiten lässt, sind polemische Aussagen, die ausschließlich das Ziel haben, Menschen mittels Sprache negativ zu manipulieren, so dass sie sinnlose Glaubenssätze nicht nur zur eigenen Überzeugung machen, sondern sie auch noch über Netzwerke wie Facebook, Instragram, TikTok &Co massiv verbreiten.

Was meine ich damit

Kürzlich wurde mir ein Bild angezeigt mit einer Auflistung von Vergleichen, das dekoriert war mit niedlichen Herzchen, gemalten Sonnen, Comic-Schmetterlingen und mehr. Darunter z.B. Aussagen wie diese hier:

Kinder brauchen Nähe, keine Abstandregelung

Lass diesen Satz bitte mal kurz auf Dich wirken und merk Dir, wie Du Dich dabei fühlst. Was für Bilder Du dabei im Kopf hast. Was für Gespräche Du Dir dabei vielleicht mit anderen Eltern oder Deinen Kindern vorstellst und wie die Stimmen in Deinem Kopf klingen. Zu was für einer Erkenntnis kommst Du, wenn Du diesen Satz liest?

Noch ein Beispiel:

Kinder brauchen eine Umarmung, kein Social Distancing

Vielleicht merkst Du schon an dieser Stelle, dass der Tonus der gleiche ist und sich nur das Vokabular leicht verschoben hat.

Oder der hier:

Kinder brauchen Vitamine, kein Desinfektionsmittel

Okay, wenn Du es Dir bis jetzt nicht wie Schuppen von den Augen fällt, dann möchte ich Dich beruhigen: Das geht fast allen so – und das ist das Gefährliche an solchen Aussagen.

Aussagen wie diese (und auf dem Bild, von dem ich spreche, gibt es insgesamt sieben davon) verfolgen nur ein Ziel: Sie nutzen Polemik, um mittels einer akzeptierten (Teil-) Wahrheit eine implizite Aussage manipulativ in Dir als eigene Überzeugung zu verankern. Ergebnis: Du glaubst den Quatsch dann auch noch. Eine sprachliche Analyse würde hier eine sog. “Komplexe Äquivalenz” erkennen.

Komplexe Äquiwas?

Hierunter kannst Du verstehen, dass eine Aussage X eine feste Bedeutung Y hat. Klingt immer noch komisch? Hier ein einfaches Beispiel: “Sie kann mich nicht ausstehen. Als ich sie angesprochen habe, hat sie einfach nur an ihren Haaren rumgefummelt.”. Derjenige, der das gesagt hat, scheint zu denken, dass das Verhalten der Frau (nicht antworten, an den Haaren rumfummeln) bedeutet, dass sie ihn nicht ausstehen kann.

Damit einher geht dann automatisch ein fester Glauben an den Wahrheitsgehalt. Das ließe sich übrigens sehr leicht auflösen. Beispielsweise durch Fragen wie: “Wie kann das Rumfummeln an Haaren bedeuten, dass sie Dich nicht mag?”. Oder: “Hat schon mal jemand im Gespräch mit Dir in seinen Haaren rumgefummelt, der Dich mag?”.

Das Ergebnis: Die Aussage X (“Sie hat einfach nur an ihren Haaren rumgefummelt”) wird somit von der Bedeutung Y getrennt (“Sie kann mich nicht ausstehen”). Die Gleichheit (=Äquivalenz) von X und Y wird also aufgelöst.

Zurück zu Lück

Kinder brauchen Vitamine, kein Desinfektionsmittel

Hier steckt sogar eine versteckte, unterschwellige oder meinetwegen implizite Äquivalenz drin, was noch eine Ebene perfider ist, da sie sich direkt an Dein Unterbewusstsein wendet: Die Nutzung von Desinfektionsmitteln (Aussage) führt zu Vitaminmangel (Bedeutung). Dass das totaler Quatsch ist, ist – wenn Du es so liest – natürlich offensichtlich.

Das Problem ist aber, dass diese Gleichung nicht offen formuliert, sondern in dem Satz versteckt wird und den Anfang macht eine sinnvolle Aussage, der Du zuzustimmen geneigt bist (“Kinder brauchen Vitamine”).

Genauso ist es auch mit “Kinder brauchen Nähe, keine Abstandsregelung”. Oder “Kinder brauchen Kinder, kein Homeschooling”.

Was nun

Aussagen, die so kurz sind und direkt komische Gefühle in Dir machen, verdienen es, genauer betrachtet zu werden und sobald Du anfängst, automatisch die richtigen Fragen zu stellen, merkst Du, Du bist auf dem richtigen Weg:

Wie genau kann die Verwendung von Desinfektionsmitteln zu einem Vitaminmangel führen? Hat schon mal ein Kind Desinfektionsmittel genutzt und gleichzeitig keinerlei Mangel an Vitaminen gehabt? Wenn Vitamine über die Ernährung (und Sonne) aufgenommen werden, wie genau wird das dann durch die Verwendung von Desinfektionsmitteln beeinflusst?

Das gleiche bei “Kinder brauchen ein Lächeln, kein Stoff im Gesicht”: Was genau ist ein “Lächeln” und verhindert eine Maske vollständig ein solches zu erkennen? Werden Masken überall getragen, so dass Kinder gar kein Lächeln mehr wahrnehmen können? Von niemandem? Niemals? Hat schon mal ein Kind irgendwo ein Lächeln bekommen, trotz Maskenpflicht im Supermarkt?

Fazit

Alle diese Aussagen lassen sich so leicht durchschauen. Warum sie mich trotzdem massiv ärgern, ist, dass die meisten Menschen sie eben leider nicht durchschauen, sondern sich nur allzu leicht von ihnen manipulieren lassen. Das Bild, von dem ich spreche, wurde u.a. in einer Gruppe malbegeisterter Menschen auf Facebook gepostet und fand innerhalb kürzester Zeit die Zustimmung von einer vierstelligen Anzahl von Teilnehmern!

In den Kommentaren wurden diese Aussagen sogar noch weitergeführt und damit weiter eskaliert, bis es zu offenen Konfrontationen kam zwischen… und jetzt kommt’s: Menschen, die auf beiden Seiten nur Gutes für ihre Kinder wollen. Nur ist es so, dass die eine Seite inzwischen ein falsches (nicht eigenes, sondern rhetorisch fremdaufgezwungenes) Bild davon hatte, was dafür zu tun sei…

Was ist Deine Meinung dazu?

Erkennst Du derartige Manipulationsversuche schon und hast Du Beispiele für solche, die sich nicht so leicht enttarnen ließen?

Lass uns drüber sprechen.

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